Thema: Tipps zu den europäischen Zwergstaaten (Andorra, Monaco, San Marino, etc.)  (Gelesen 13719 mal)

GschamsterDiener

Irgendwie haben sich die Zwergstaaten Europas so in mein Hirn gefressen, dass ich sie jetzt tatsächlich zu so einer Art Weekend-Reiseprojekt in diesem Jahr machen werde. Freilich: So viele Tipps gibt es zu den Zwergen - abgesehen vom Vatikanstaat und Malta, aber da war ich eh schon - hier nicht gerade zu finden, also fordere ich mal aktv ein.

Die folgenden Länder möchte ich dieses Jahr aufsuchen: Monaco, Andorra, San Marino, Luxemburg. Hättet ihr Tipps? Und lohnt sich Liechtenstein, wenn man dort keinen Briefkasten hat?

Aber eines nach dem anderen:

1. Monaco:
Es geht für mich bereits am kommenden Samstag nach Nizza, für Monaco nehme ich mir den Sonntag Zeit. Was gibt es hier zu tun? Wo kann man günstig einen Happen essen? Ideen?

2. Andorra:
Hier möchte ich mit dem Mietwagen rumkurven. Lohnt sich das? Gibt es spektakuläre Panoramen? Wo kann man übernachten? Was gibt es sonst noch zu sehen?

3. San Marino:
Wie kommt man gut öffentlich von Bologna (= Flughafen) nach San Marino? Und was kann man dort tun?

4. Luxemburg:
Der Riese unter den Zwergen. Die Hauptstadt ist klar, aber gibt es darüber hinaus ein sehenswertes Umland, evtl. sogar mit pittoresken Dörfern und Landschaften? Und weil das Land nicht günstig ist: Wie kann man dort überleben?

5. Liechtenstein:
Schließlich. Ist das überhaupt irgendwie von touristischer Bedeutung?
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Stecki

1. Monaco: Fand ich persönlich fürchterlich, hässliche Bauten, überteuert und nix los.

2. Andorra: Ich war mal im Winter in Andorra zum Fussball und blieb eine Nacht dort. Landschaftlich schön, vor allem die Anfahrt von der französischen Seite. Ausser Wintersport kann Andorra aber nix.

3. San Marino: War ich als Kind öfters da mein Vater immer Briefmarken holen wollte. Ich kann mich an eine schöne Burg erinnern. Beim letten Besuch 2004 war ich nur wegen Fussball kurz dort. Es gibt einen Bus von Rimini aus der aber schon früh wieder zurückfährt.

4. Luxemburg: Tolle Altstadt und nette kleine Dörfer. Fahre dort immer wieder gerne hin. Nicht günstig? Na ja, in Düdelingen kann ich mich erinnern dass das Bier im Pub viel günstiger als in Deutschland war. In der Altstadt von Luxemburg wars aber schon eher teuer. Zum Schlafen empfehle ich die coole Jugendherberge unter dem Viadukt.

5. Liechtenstein: Touristisch neben Luxemburg wohl am attraktivsten, was auch die Horden an Chinesen erklärt. Das Schloss und die Fussgängerzone hat man schnell mal durch, wer will kann noch eines der weltberühmten Museen besuchen. Je nachdem woher man kommt ist natürlich die umliegende Berglandschaft schon ein Highlight. Übernachten würde ich aber in der Schweiz oder Vorarlberg. Auch die Tourismusregion Heidliand ist nicht weit.
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dirtsA

Interessantes Thema!

1. Monaco ist bei mir schon um die 10 Jahre her und damals war es nur ein Halbtags-Stopp. Dafür fand ich es ganz nett, aber super viel zu sehen gab es m.A. nach nicht. Hässlich wie Stecki hab ich es allerdings nicht in Erinnerung. Wenn man Formel 1 interessiert ist, ist es natürlich spannend, Teile der Rennstrecke zu besuchen.

3. Wir haben ja auch die Überlegung im August von Bologna einen Abstecher zu machen, allerdings hört es sich für mich sehr umständlich an: Erst mit der Bahn nach Rimini und von dort mit dem Bus nach San Marino. Insgesamt würde eine Strecke inkl. Umsteigen wohl 2,5-3h dauern. Für einen Tagesausflug ist es uns glaub ich  zu stressig, aber mit Übernachtung kann ich es mir gut vorstellen. Wichtig: Italienische Zugpreise sind sehr unterschiedlich je nach Uhrzeit und Nachfrage. Günstig finde ich es nicht.
Ich hoffe noch, dass wir vielleicht eine organisierte Tour von Bologna finden. Anreise mit dem Auto wäre denk ich einfacher als Öffis.

4. Auch noch nicht selbst besucht, allerdings wäre ich dieses Jahr "fast" hin ;) Unser Hauptziel wäre der Müllerthal Wanderweg gewesen. Ich finde die Landschaft sieht wunderschön aus! Übernachten kann man unterwegs in Herbergen. Man kann den Trail teilweise gehen oder die kompletten Loops. Es gibt auch einen Service, der das Gepäck zur nächsten Unterkunft bringt, wenn man nicht alles selbst tragen will. Mehr weiss ich nicht ;)
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jukian (ejurgal)

Ich war vor einigen Wochen beruflich in Konz, was wiederum ganz nah an der Grenze zu Luxemburg liegt. Die Chance haben wir genutzt um auf dem Rückweg einen ausgiebigen Umweg über Luxemburg zu nehmen.
Wir haben eine schöne, sonnige Überlandfahrt gemacht und waren sehr angetan von der luxemburgischen Landschaft (und den billigen Preisen auf Tabak, Medikamente und Kaffee).
Das Erscheinungsbild der Ortschaften und der Landschaft macht einen Ausflug absolut lohnenswert. Mehr als ein Wochenende müsste ich dort allerdings nicht verbringen.
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Radlerin

Hi,

in Luxemburg das Müllerthal ist wirklich schön, auch mit dem Mountainbike. Ich meine zum wandern gab es eine Wolfsschlucht.
Man kann auch paddeln an der Sauer (Grenzfluss), da gibts auch guten Wein.
Ich kenne die Übernachtungspreise nicht, aber du kannst auch locker in Deutschland übernachten, ist ja nicht weit.
Der Sprit ist auch billiger als in D.

Andorra:
Die Anfahrt von Frankreich fand ich landschaftlich sehr schön, aber der Ort selbst besteht hauptsächlich aus Läden und man kann auch Stau haben. Da bietet die Gegend drumherum mehr (Pyrenäen in Frankreich oder Spanien).
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White Fox

Monaco war ich leider nur ganz kurz (halbe Stunde oder so!), sah aber nett aus.

In Liechtenstein war ich 2 Tage lang und fand es wirklich nett! Das Land ist zwar sehr teuer, aber es hält sich ja wegen der kurzen Aufenthaltsdauer in Grenzen. Man kann dort wandern, durch Vaduz schlendern, etc. Für einen Wochenendtrip also geradezu ideal.

Luxembourg fand ich so ein bisschen meh, aber auch hier war ich nur sehr kurz (vielleicht 2 Stunden in der Hauptstadt). Ich kann mir aber durchaus vorstellen, dass ein Wochenende dort recht nett ist.

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jukian (ejurgal)

White Fox, was heißt denn "meh"? :D
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White Fox

"Meh" kommt aus dem Englischen Sprachraum und bedeutet soviel wie "naja" oder in diesem Kontext "nicht sonderlich beeindruckend".
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Oliver13

Ich war mal mit meinen Eltern in San Marion. War leider noch etwas zu jung aber die aus dem Beitrag von Stecki treffen es gut. Wir waren einen ganzen Tag dort und ich fand die Altstadt war der Hammer!
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GschamsterDiener

Morgen früh geht es übrigens bereits nach Nizza/Monaco. Nächstes Wochenende dann Andorra. Ich werde berichten. ;)
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Kama aina

Brauchst du denn noch Tipps GschamsterDiener, oder reichen dir die Infos soweit?
Guter Thread! Mir fehlen auch noch Andorra und Monaco!
Also sicherlich wertvoll für andere hier die Erfahrungen nieder zu schreiben! :-)
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GschamsterDiener

Ich denke, dass Tipps hier immer willkommen sind, denn es lesen ja auch einige Interessierte mit :)

Ich schreibe dann nächste Woche mein Update zu Monaco und Andorra. Nächstes Ziel sollte dann Luxemburg sein.
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Kama aina

Ja gut, da haste recht!

Ich war überall mit dem Auto und kann deswegen nicht viel zu den Öffentlichen sagen.

Luxemburg:
Wer nicht direkt in der Stadt schlafen will oder dem es dort zu teuer ist, der kann auch in der Jugendherberge in Schengen pennen! Die war damals ziemlich super. Allgemein kann man auch in Deutschland oder Frankreich schlafen, da die Anfahrt nach Luxemburg Stadt recht kurz ist, wenn nicht Stau herrscht.  Sonst ist die ganze Altstadt sehr sehenswert. Ich würde einen Rundgang über die 3 Plateaus und die 2 Flusstäler empfehlen, da kommt man an allem Tollen vorbei. Der Bockfelsen mit den Kasematten und im Tal die Johanneskirche. Die Kirchen in der Stadt sind auch super. Eigentlich kann man hier komplett den Reiseführer ablaufen und ist schlicht weg begeistert. Ich finde Luxemburg Stadt sehr sehr schön. Auch die Plätze und Gebäude haben ihren Reise. Notre Dame ist auch sehr schön gemacht.

Ansonsten kann ich die Untergrund Touren empfehlen, bei der man entlang der Bruchkante der Plateaus zu den Flusstälern läuft. Diese wurden im Krieg als Bunker benutzt. Natürlich auch eine Tour durch die Kasematten; ebenfalls sehr schön fand ich den Waldweg hoch zum Europazentrum und zum Fort Tüngen und von dort aus zur Brücke (Kennedy-Brücke? zumindest heißt die Straße drüber so). Hier ergeben sich auch tolle Aussichten.
Wenn man sich immer von oben noch unten Talauf - Talabwärts bewegt kommt man an vielen schönen Plätzchen mit hervorragender Aussicht und teilweise sehr tollen Gebäuden oder Festungsresten vorbei.
Auch sehr beeindruckend ist der Amerikanische Soldatenfriedhof etwas außerhalb der Stadt. Nebenbei das Deutsche Gegenstück, aber sehr bedächtig.
In Luxemburg-Stadt empfiehlt es sich echt den Reiseführer abzuarbeiten.

Die restlichen Landesteile habe ich nicht besichtigt, sind aber wohl sehr grün und laden zum Wandern ein. Aber da wird in den Reiseführer auch noch was drin stehen.

Liechtenstein:
Klein aber oho! Weil es tatsächlich so klein ist, ist natürlich auch nicht so viel zu sehen.
Aber Vaduz ist sehr schön und beschaulich. Damals konnte ich bei der Kathedrale St. Florin noch kostenfrei parken. Weiß nicht ob es das noch gibt. Ansonsten kann man mal die Fußgängerzone hoch und runter laufen und sich die wenigen Sehenswürdigkeiten anschauen. Regierungsgebäude, Fürstensitze, Museen. Mal nen lecker Wein trinken und was essen und auch gerne Liechtensteiner Wein kaufen. Danach lässt es sich gut hoch zum Schloss Vaduz fahren, was allerdings meines Wissens nach in Privatbesitz ist und nicht für die Öffentlichkeit zugänglich ist oder nur nach Anmeldung.
Von hier aus bin ich die "Bergstrasse" (glaube die heißt wirklich so) in die höher gelegenen Dörfer gefahren. Z.B. Triesenberg und die anderen Dörfer. Von hier aus hat man sehr oft einen fantastischen Ausblick auf das Rheintal und die Alpen. Ansonsten kann man noch ins kleine Skigebiet nach Malbun fahren, oder weiter wohin man will.
Ich bin von da aus wieder in die Schweiz ins Säntis-Massiv. Mehr als paar Stunden sinnvoll in Liechtenstein zu nutzen fällt glaube ich was schwer, wenn man sich kein Museum anschauen will. Ansonsten kann man noch schön was am Rhein lang spazieren. Dort sind auch noch paar nette alte Gebäude. Die alte Rheinbrücke wurde bei mir renoviert oder so.

San Marino:
Perfekt für einen Tages- oder Halbtagesausflug. Auch hier gilt meiner Meinung nach, weniger ist mehr. Die Altstadt oben auf dem Berg ist hinreißend. Natürlich touristisch sehr überlaufen. Aber man einen schönen Rundgang machen über alle Ecken und Plätze. Die Türme des Monte Titano sind sehr schön und man kann sie entspannt ablaufen. Die Plätze um das Regierungsgebäude und die Basilika sind recht schön. Natürlich hat man von fast überall eine tolle Aussicht und viele Restaurants werben natürlich auch damit. Die unteren Teile San Marinos haben wir uns nicht angeschaut, weil es sich hierbei eigentlich um moderne Staat- / Stadtteile handelt.

Vatikan:
Ich glaube der Vatikan spricht für sich! Mit Petersdom und Vatikanischem Museum ist ja schon alles gesagt und nicht umsonst UNESCO Welterbe.

Andorra, Monaco und Malta warten noch auf ihre Erkundung durch mich! :-)
Aber dann wird es hier ja bald jede Menge Tipps geben! :-)

Coole Nummer übrigens alles hintereinander abzuklappern.

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GschamsterDiener

Kurzer Monaco-Bericht:

Bin DUS-Nizza geflogen, der Nizza-Flughafen ist unmittelbar bei der Stadt und sehr bequem angebunden. Man kann auf dem Strand die Flugzeuge beim Landeanflug bewundern, wenn man möchte. Nizza selbst war im August ungeachtet des Terrorismus (ein paar Kränze waren zu sehen) voller Touristen. Die Stadt besteht aus einer sehr langen Promenade mit schönen freizügigen Menschen (je schöner, desto weniger freizügig), einer Altstadt, die mich nicht umgerissen hat und einem dann doch hübschen Hafen. Auf Museen habe ich verzichtet, sollen aber erstklassig sein. Per Zug (ca. 30 Minuten, sehr regelmäßige Verbindungen, 6 EUR, es gibt aber auch Busse) bin ich dann nach Monaco. Monaco ist winzig, eigentlich nicht viel mehr als ein längerer Steilhang, wo man versucht hat, möglichst viele Häuser reinzupacken. Die Stadt durchzieht ein dichtes Netzwerk an öffentlichen Aufzügen für die müden Beine. (Woran erinnert mich das bloß? Lissabon? Valparaiso? Nein, Genua!). Hier werden jetzt einige aufschreien, aber es ist entfernt schon ein wenig wie ein Miniatur-Hong Kong mit diesem Platzmangel, der steilen Lage, den Banken, den Hochhäusern, den Häfen und dem vielen Wasser. Oben findet man dann auch tatsächlich noch ein paar günstige, gute Bäcker. Mit der Nähe zum Hafen steigen auch die Preise und auch der Spar am Marktplatz gibt einen 2€-Monacoaufschlag drauf. Abgesehen von der F1-Strecke (Tunnel!) und dem obligaten Hafen mit teuren Luxusyachten gibt es ca. in Strandmitte einen Hügel, auf dem sich dann die winzige Altstadt mit Kathedrale, Palast, Museum erhebt. Und der Ausblick auf die Stadt ist fantastisch. Monaco hat sich alleine deswegen für mich gelohnt. Museen, Aquarium, Pipapo habe ich nicht weiter untersucht.
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