Thema: "Sichere" Länder (Afrika)  (Gelesen 13379 mal)

tralov

« am: 11. Dezember 2015, 13:59 »
Hallo erstmal,
mir ist natürlich bewusst, dass es nirgendwo in Afrika so richtig sicher ist, aber darum geht es mir auch gar nicht. Ich würde einfach nur allgemein gerne wissen (da es auf jeder Seite andere Angaben gibt), wo man jetzt genau für eine Afrika-/Weltreise hinfahren kann, ohne Angst haben zu müssen, dass einen jede Minute ein Kannibale aus dem Urwald angreift ;) Ziele, die ich bei einer Afrikareise gerne sehen würde, sind: (noch nicht "aussortiert"):
Marokko
Senegal u. allg. Westküste (nicht Sahara etc!)
Kenia/Tansania
Botswana
Uganda u. evtl. Ruanda
Dass ich nicht gerade in den Niger/ ZAR fahren sollte, weiß ich. Wäre nur gerne mal an euren Meinungen interessiert :)
lg tralov
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dirtsA

« Antwort #1 am: 11. Dezember 2015, 21:22 »
Kann nur zu Marokko etwas sagen, aber das ist dafür positiv! ;) Absolut sicher, kein einziges Mal unsicher gefühlt, hat auch soweit ich weiß keine der Kriminalitätsprobleme, die leider einige afrikanische Länder haben.

Wenn du im Forum schaust, findest du einen Thread zu "2 Wochen Marokko", wo ich ausführlich berichtet habe (am Ende des Threads), falls du gerne mehr Infos über das Land hättest.

Ansonsten werden hier bestimmt gleich einige schreiben, dass Afrika eigentlich auch nicht so gefährlich ist und dass einem realistisch gesehen in den meisten Ländern (sofern man jetzt wie du schon schreibst von ZA oder so absieht) nichts passieren wird. ;) Klar ist das so, aber ich weiß was du meinst zwecks Sicherheitsgefühl - das hat auch mich bisher etwas von Afrika abgehalten.
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Jens

« Antwort #2 am: 11. Dezember 2015, 22:06 »
War dieses Jahr jeweils ein MOnat in Äthiopien und Uganda und fand es sicher.
Afrika ist halt nicht ohne.... aber wenn du ab Einbruch der Dunkelheit nicht mehr unterwegs bist, wo du dich gut auskennst, dann passiert dir auch nichts. Hoffe ich zu mindestens.
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tralov

« Antwort #3 am: 12. Dezember 2015, 20:07 »
Vielen Dank euch, gerade von Äthiopien hätte ich gedacht, dass es unsicher ist, finde ich aber auch von Landschaft und Kultur (was ich so in Guides u.a. gesehen hab) ziemlich interessant. Ich kenne mich da ein wenig aus, wo genau warst du? :) Gerade Uganda reizt mich gerade wegen der wunderschönen Natur, danke für die Info, ebenfalls das mit Marokko, lese ich mir einmal durch :)
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Jens

« Antwort #4 am: 12. Dezember 2015, 20:32 »
Schau mal hier, das war meine Route dieses Jahr http://www.overlandtour.de/map-africa-trip-2015/
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dirtsA

« Antwort #5 am: 12. Dezember 2015, 22:38 »
Namibia würde mir übrigens auch noch als sicheres Land einfallen. Soll sehr europäisch beeinflusst sein und keine/wenige Kriminalitätsprobleme haben. War aber selbst noch nicht dort ;)
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Surfy

« Antwort #6 am: 13. Dezember 2015, 21:22 »

Was ist schon wirklich sicher? Island, Schweiz, Östereich, Deutschland, Neuseeland kann man wohl aufzählen, und schon bei den genannten etwas zweifeln, insbesondere wenn man die lokalen Medien nach Sex&Crime durchsucht.

Ist jetzt Frankreich unsicher, wegen der Terrorgefahr?

Uns ist auf unserer Transafrika durch Westafrika nichts passiert - und wenn man anderen Reisenden auf deren Reiseblogs folgt, passiert dann meist dort etwas wo man sich sicher(er) wähnt wie Beispielsweise in Südafrika und Namibia.

Hier die Route unseres Riadtrips aus dem 2012:



Reiseblog: http://transafrica2012.blogspot.com

Ich würde die Strecke auch heute als machbar ansehen, sobald Kamerun die Selbstfahrer wieder durchlässt, Ebola scheint ja nun schon eine Weile auch bei den Nachbarländern im Griff zu sein.

Zitat
dass einen jede Minute ein Kannibale aus dem Urwald angreift

Diese Gefahr gibt es wohl nur in deinem Kopf. Die Gefahr bezüglich Überfällen, Diebstahl und Kidnapping sind hingehen real. Und in Städtischen Gebieten zuweilen nicht unerheblich, aber die gängigen und bekannten Sicherheitsvorkehrungen helfen auch da.

Lies einfach mal die Hinweise des Auswärtigen Amtes - und Du hast schon mal einen Ansatzpunkt.

Der Sahara und dem nördlich- zentralen Afrika fernbleiben - kann nicht schaden. Aussen rum und im Süden - gibt es genügend Reisende die in der Regel überleben.

Surfy

Floppyjones

« Antwort #7 am: 14. Dezember 2015, 09:05 »
Hallo,

vielleicht als Zusatz:
Ganz besonders in Afrika gilt, immer über die aktuellen Entwicklungen bezüglich der Sicherheitslage informiert zu sein.
Dort wo es heute ruhig, schön und friedlich ist, herrscht morgen ein kriegsähnlicher Zustand. Und nein, dass ist nicht übertrieben. Besondere Vorsicht ist in Zentralafrika (Kongos bis in den Tschad) geboten, aber da hast du dich ja gut informiert:)
Westafrika ist im Vergleich zu vor einigen Jahren/Jahrzehnten "relativ" sicher. Aber einige Region sind eher instabil, wo sich die Sicherheitslage schnell ändern kann. Wahlen können auch ein Risikofaktor darstellen (je nach Land). => möglichst meiden

Zu Südafrika: Entgegen der Wahrnehmung vieler Menschen ist Südafrika ein Land, dass immer mehr in Korruption und Chaos versinkt. Auch die Morde gegen die weißen Farmer häufen sich. Dies soll selbstverständlich nicht heißen, dass Südafrika gefährlicher als andere Länder in Afrika ist. Nur sollte man nicht den Fehler begehen es mit einem SOA-Land oder einem europäischen Land zu verwechseln.
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Moehli

« Antwort #8 am: 16. Dezember 2015, 17:02 »
Hallo zusammen,

grundsätzlich gilt in Afrika, dass man nach Anbruch der Dunkelheit nicht mehr außerhalb der Unterkunft unterwegs sein sollte, ganz egal ob im Auto oder zu Fuß. Ausnahmen davon würde ich nur sehr weniger machen (bspw. Marrakesch). Leider gibt es auch immer wieder Gegenden, in denen man nicht unbedingt alleine unterwegs sein sollte, d.h. am Strand eher in der Nähe von anderen Leuten liegen oder in den Bergen nicht ohne Guide wandern.

Hier meine Einschätzung zu einigen afrikanischen Ländern, die wir bereist haben:
- Marokko: kam mir recht sicher vor. Wir sind in Casablanca auch durch die ärmere Medina spaziert ohne dass wir uns unwohl gefühlt haben. Obwohl ich das wahrscheinlich kein zweites Mal machen würde. :D

- Tansania: Hier ging das Sicherheitsgefühl von Ort zu Ort recht weit auseinander. Dar Es Salaam war für uns ein Ort, an dem wir uns überhaupt nicht wohl gefühlt haben. Hier ist die Kriminalitätsrate extrem hoch und auch vor Gewaltverbrechen schrecken einige wohl nicht zurück. Die Usambara-Berge im Norden kamen uns dagegen sehr sicher vor (rein subjektives Empfinden). Auf Sansibar, wohl der touristischste Ort unserer Langzeitreise, wurden wir am Strand von zwei bewaffneten Männer überfallen und ausgeraubt, obwohl wir uns da eigentlich recht sicher gefühlt haben. Von anderen Reisenden haben wir auch von einem Überfall in Arusha gehört (das Safariunternehmen war wohl gar keins und hat die Insassen dann beinahe komplett ausgenommen). Ohne einheimischen Guide würde ich beispielsweise in Tansania nicht wandern gehen.

- Malawi: Hier haben wir uns sehr sicher gefühlt und wir konnten auch ohne Guide wandern oder mal von Ort zu Ort spazieren. Aber auch hier gibt es wohl immer wieder kleinere Überfälle (eher Diebstähle aufgrund der Armut).

- Sambia: Hier haben wir uns ebenso sicher gefühlt und auch Märkte in Lusaka besucht, wo wir in anderen afrikanischen Städten nie auf die Idee gekommen wären, überhaupt hinzugehen.

- Namibia: Hat leider ähnliche gesellschaftliche Probleme wie Südafrika, allerdings bekommt man davon als Tourist nicht so viel mit. "keine/wenige Kriminalitätsprobleme" wie dirtsA schreibt, würde ich nicht sagen, es gibt auch hier Lodges, auf denen immer wieder Autos aufgebrochen werden etc.. Aber grundsätzlich ist Namibia schon recht sicher und man kann hier auch tatsächlich viel auf eigene Faust unternehmen (bspw. in den Dünen wandern)

- Südafrika: Auch hier würde ich sagen, dass man als Tourist relativ wenig von den gesellschaftlichen Problemen mitbekommt (indem man die offensichtlichen Missstände ausblendet). Unwohl habe ich mich in Südafrika nie gefühlt, aber auch hier gilt, dass man beispielsweise nicht nachts/im Dunkeln mit dem Auto unterwegs sein sollte.

Wir haben in allen genannten Ländern größtenteils gezeltet (bis auf Südafrika, hier nur 4 Nächte im Zelt), zwar jeweils auf ordentlichen und bewachten/eingezäunten Campingplätzen, aber wir haben uns dabei kein einziges Mal unsicher gefühlt.

Revilo

« Antwort #9 am: 21. Dezember 2015, 08:11 »
Auf Sansibar, wohl der touristischste Ort unserer Langzeitreise, wurden wir am Strand von zwei bewaffneten Männer überfallen und ausgeraubt, obwohl wir uns da eigentlich recht sicher gefühlt haben.

Üble Sache, wann & wo ist Euch das denn auf Sansibar passiert?
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Moehli

« Antwort #10 am: 15. Januar 2016, 15:57 »
Zitat
Üble Sache, wann & wo ist Euch das denn auf Sansibar passiert?

Ja, das war wirklich eine üble Sache.  :-\

Wir haben mit Mietfahrrädern einen Ausflug am Strand gemacht und sind von Bwejuu im Südosten Sansibars am Strand entlang Richtung Norden gefahren. Es gab eigentlich von den insgesamt vielleicht 10km nur eine kleine Bucht in der weder Restaurants, noch Hotels noch andere Touristen am Strand waren. Bei der Rückfahrt kamen dann in dieser Bucht zwei Männer von den Felsen gesprungen und haben vor uns Machete und Messer gezückt. Mit den Fahrrädern im Sand hatten wir keine Chance umzudrehen und wegzufahren. Wir haben dann schnell alles hergegeben, was wir dabei hatten bzw. den Rucksack haben sie mir von der Schulter geschnitten und nach 20 Sekunden waren die Männer auch schon wieder fort. Sie sahen ziemlich zugedröhnt und damit völlig unberechenbar aus. Wahrscheinlich hatten sie uns bei der Hinfahrt am Strand schon beobachtet.

Zum Glück hielt sich der materielle Schaden in Grenzen und am Morgen haben wir noch die Speicherkarte gewechselt, so dass nur die Bilder des Tages weg waren. Bitter war auch, dass wir eine Minute vor dem Überfall gesagt haben, dass der Tag einer der schönsten der Reise wäre. Und plötzlich war es der schlimmste. 

Einigermaßen amüsant war dafür der nachfolgende Besuch der Polizeistation(en):
http://zweireisende.rtwblog.de/2014/07/07/paradies-mit-schattenseite/

Das Ganze ist uns Ende Juni 2014 passiert, aber manchmal verfolgt es einen auch noch heute.

White Fox

« Antwort #11 am: 16. Januar 2016, 10:04 »
Ich habe 2009 einige Monate in Südafrika gelebt und fand es vergleichsweise sicher. Natürlich darf man nachts nicht zu Fuß vor die Tür und sollte generel aufpassen in welche Stadtviertel man geht, ansonsten ist es aber okay.

Ägypten (2010, mit meinem Freund) und Tunesien (1999, Familienurlaub) empfand ich zumindest damals als sicher, natürlich hat sich seit dem einiges geändert. Allein würde ich diese beiden Länder aber nicht unbedingt bereisen, dafür wird man als Frau echt zuviel angemacht.
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Blume

« Antwort #12 am: 16. Januar 2016, 11:49 »
Wir waren jetzt in den Weihnachtsferien in Botswana. Dort empfand ich es als sicher. Wir sind auch nach Einbruch der Dunkelheit zu Fuß zu Restaurants und wieder zurück zur Unterkunft gegangen, das war überhaupt kein Problem. Ein tolles Urlaubsland, das mir sehr gut gefallen hat.
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mopane

« Antwort #13 am: 02. Februar 2016, 10:32 »
Meine Erfahrungen sind ähnlich, wie zuvor bereits erwähnt. Grundsätzlich habe ich das Gefühl, dass gerade in Südafrika/Namibia Diebstähle und Übergriffe zugenommen haben. Trotzdem würde ich es dort nicht als gefährlich beschreiben. Grundsätzlich ist es in und um die Ballungsgebiete natürlich "gefährlicher". Einfache Vorbeugungen, wie bereits genannt, sollten hier natürlich beachtet werden - Auto bei der Fahrt abschließen, keine Wertsachen offensichtlich herumliegen lassen, bei roten Ampeln nicht zu nah an dem Vordermann fahren, Nachtfahrten vermeiden, etc.
Als sehr sicher empfand ich immer Botswana. Liegt sicherlich auch an deren Reichtum. Es wird nicht umsonst die Schweiz Afrikas genannt  ;).
Sambia empfand ich als ein sehr angenehmes Land mit freundlichen Menschen. Natürlich herrscht hier Armut und die üblichen Vorsichtsmaßnahmen sollten beachtet werden. Trotzdem habe ich mich auch an kritischen Punkten (Märkte, Städte) nie unsicher gefühlt.
Bzgl Simbabwe bin ich etwas kritischer. Gefühlt trifft man zwar alle 10 Meter auf eine Polizeikontrolle. Aber Länder mit einer derart korrupten Polizei können nicht wirklich sicher sein. Auf Campingplätzen wurden wir regelmäßig von Wächtern mit Maschinengewehren bewacht  :o.
Mosambik ist sehr sehr arm. Hier gibt es immer wieder Rebellenangriffe. Man sollte sich vorher genau erkundigen, wo sich diese befinden. Ansonsten haben wir eine Trip durch die sehr ärmliche Mitte mit Wild Campen hinter uns. Probleme hatten wir nie. Aufpassen sollte man abseits der Pisten, da immer noch einige Landminen rumliegen.

echidna

« Antwort #14 am: 21. Februar 2017, 16:50 »
Ein anderes Land, welches normalerweise zu Afrika gezählt wird, und das anscheinend relativ sicher und angenehm zu bereisen ist, ist mir vor kurzem eher zufällig "über den Weg" gelaufen (im Internet): Sao Tome und Principe. Klein aber fein scheint das Land zu sein, mit beeindruckenden Landschaften - vor allem der turmförmig aufragende Pico Cão Grande hat es mir irgendwie angetan.
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