Thema: El Niño  (Gelesen 1885 mal)

Biene204

« am: 10. Juni 2015, 10:04 »
Hallo Forum!

Habe mal ein bisschen gestöbert und bin darauf gestoßen, dass es 2015 wieder so weit sein sollte. Hat jemand von euch schon mal Auswirkungen von El Niño mitbekommen oder kann sagen wie denn der aktuelle "Sachstand" hierzu ist..?
Im Internet findet man von aktuellen Berichten irgendwie nicht allzu viel.. und auf den meisten Seiten ist mal von 2014, mal von 2015 die Rede..so richtig durchblicken tut man da leider nicht.
 

Viele liebe Grüße
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farmerjohn1

« Antwort #1 am: 10. Juni 2015, 11:15 »
Ja, habe ich. Fuer Suedamerika heisst das vor allem: Trockenzeiten wenn der nomale Jahresrhythmus Regenzeit erwarten laesst, und extreme Regenfaelle wenn Trockenheit zu erwarte waere.
Deutlichstes bisher erlebtes Beispiel waren die Jahre 2009/10. Normalerweise ist das Schema in den kolumbianischen Anden so: April-Mai-Juni-Juli: grosse Regenzeit; Ausgust-September:kleine Trockenzeit; Oktober-November: kleine Regenzeit; Dezember-Maerz:grosse Trockenzeit.

In Wirklichkeit war es folgendermassen: 2009 bis September alles normal. Ende Juli 09 bis Maerz 2010: ununterbrochen trocken, fast keine Regenfaelle. Mitte Maerz 2010 Regenzeit, die beinahe ununterbrochen bis Mitte/Ende November 2010 dauerte. Die Konsequenzen solcher Wetterkapriolen: verdurstete Rinder, voellg durcheinandergebrachte Pflanzenrhythmen was Bluete/Ernte anbelangt (verregnete Blueten, vertrocknete Jungpflanzen, fehlende Knospentriebe; Ausbreitung von Feuchtigkeitspilzen, etc),   Bewasserungsprobleme, Ueberschwaemmungen inkl. Bergabstuerze.

Aktuell sollte alles mehr oder weniger normal sein - bloss war es Weihnachten und Neujahr 2014/15 feucht, und Januar-April gab es mehr naechtliche Regenstuerze als im Mai.

Allzu genau stimmt das Erwartungsschema offenbar nie; man hat es dabei ja nicht mit einem schweizer Uhrwerk zu tun - zudem ist es im Flachland regelmaessiger als in den Bergen, und die Mondphasen aussagekraeftiger als Kalenderdaten.
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bruce

« Antwort #2 am: 10. Juni 2015, 12:27 »
Ich war während einem El Nino Jahr (2009) auf Hawaii.
Da war es dann so, dass es viel höhere Wellen hatte und sie dort dann einen speziellen Surf Contest hatten (The Eddie).

Ansonsten hat man da nicht viel gemerkt.
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wstrubbi

« Antwort #3 am: 09. Juli 2015, 00:02 »
Hat jemand El Niño Erfahrung mit Ecuador, Galapagos, Mexiko und der Westküste USA?

Termin sind voraussichtlich:
  • 05.08.15 - 07.09.15 Ecuador und Galapagos
  • 07.09.15 - 15.10.15 Mexiko (Yucatan Halbinsel)
  • 18.11.15 - 03.01.16 Westküste USA (San Francisco, LA, etc.)

Danke schon mal.
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Susu

« Antwort #4 am: 09. Juli 2015, 09:06 »
"Prognosen sind immer schwierig. Besonders, wenn sie die Zukunft betreffen."

:-D

Sorry, das konnte ich mir jetzt nicht verkneifen.

Spaß beiseite: Wir sind seit drei Monaten im Südwesten / Süden der USA unterwegs. Die Kalifornier stöhnen über ihre Dürre und entwickeln langsam ein Bewusstsein dafür, was es heißt, Wasser zu sparen. Öffentliche Grünflächen werden nicht mehr bewässert oder gleich in Sukkulenten umgewandelt.

Einige Landstriche sind auch für unser Auge wirklich sehr arg trocken und es gibt bereits Gemeinden in der East Bay von San Francisco die komplett vom Trinkwasser abgeschnitten und von Wasserlieferungen abhängig sind. Die Wasser-Reservoirs, die südlich des Sequoia Nationalpark in den Bergen gesehen haben, sind sehr sehr geschrumpft (ehemalige Campingplätze am Ufer sind jetzt z.B. 100m entfernt...).

In Südkalifornien führt das dazu, dass überall Schilder auf die Dürre und das damit einhergehende Wassersparen (und die hohe Waldbrandgefahr) aufmerksam machen. In den Nachrichten wird auch viel darüber berichtet. Es findet ein Umdenken bei Einwohnern und Unternehmen statt. Trotzdem gibts noch Golfplätze ohne Ende, die viel zu viel Wasser benötigen und wenn man z.B. sieht, viel Wasser eine alte Laundry-Maschine hier noch immer benötigt... :-/  Es ist halt ein Prozess.

Auf der anderen Seite haben wir von vielen Texanern gehört, die sich über die unüblich starken Regenfälle in Texas vor einigen Wochen sehr gefreut haben. Der gemeine Ami würde wohl sagen: It's a give and take.

Für mich als Reisende bedeutet es, dass ich in Sachen Duschen, Laundry usw. noch etwas strenger zu mir bin, als ich es zu Hause in Deutschland eh schon war. Ohne mir das Reisen zu verderben.

Ich hoffe, meine Gedanken helfen dir?!


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