Thema: Nahverkehr in Südamerika - Roller mieten möglich und bezahlbar? Alternativen?  (Gelesen 5456 mal)

pad

Ich hab in SOA in diversen Ländern oft einen Roller tageweise gemietet und damit die Umgebung erkundet. Bei ca. 5 USD Mietkosten und etwa 3 USD fürs Benzin sind so sehr individuelle und recht preiswerte Tagestouren mit viel Freiheit möglich. Gerade für Alleinreisende eignet sich das m.E. super. Zu Beachten ist natürlich das Risiko, Versicherungen sind da eher die Ausnahme.

Nun Frage ich mich, ob es in Südamerika diese Möglichkeit ebenfalls gibt oder welche Alternativen für bezahlbare, individuelle Erkundungstouren zur Verfügung stehen. Falls ja, wie ist hier der Preisrahmen? Ich brauche keine grosse Maschinen, es geht mir lediglich darum, unabhängig von Fahrplänen und Busrouten rum zu kommen (Umkreis so 20 km um den aktuellen Übernachtungsort).

Für die Reiseetappen von Ort zu Ort stehen überall Busse zur Verfügung, soviel ist mir klar. Zum Busbahnhof oder in kleinere Orte komme ich mit Colectivos oder Taxis.

Wie sind eure Erfahrungen und Tipps?

Zu den Ländern: Voraussichtlich wird es Kolumbien, Ecuador, Peru, Bolivien, Chile und Argentinien.
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ulmi

« Antwort #1 am: 11. April 2015, 18:04 »
Hallole pad,

leider keine Erfahrungen...

Meine Einschätzung ist aber, dass Südamerika, verglichen mit Asien, eher nicht so der klassische Kontinent ist, auf dem Touristen viel mit dem Roller unterwegs sind (Und dementsprechend viele Miet-Möglichkeiten vorhanden wären.)

Grüßle
ulmi
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pad

Hallo Ulmi
Ja das vermute ich auch. Nach allem was ich bis jetzt gehört und gelesen habe ist es wohl recht unüblich.

Dennoch hätte ich mich über gegenteilige Infos oder tolle Alternativen gefreut.

Gruss
Pad
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Vombatus

Gäbe es nicht die Möglichkeit ein Motorrad zu kaufen?
Erinnere mich an Beiträge von einem der das gemacht hat und damit u.a. durch Südamerika ist. Lässt sich recht leicht googeln. Evtl. findet man darin interessante Tipps zum Kauf, Anmeldung, Versicherung und Grenzübertritten?
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pad

Ja kaufen ginge sicherlich, möchte ich aber nicht. Es würde mir mehr darum gehen, gelegentlich Tagestouren auf eigene Faust ins Umland zu machen. Sprich man hat eine Base wo man so 3-5 Tage bleibt und dann eben von dort aus Dörfer, Natur, landschaftlich schöne Strassen etc. mit leichtem Gepäck erkundet. Dann wieder per Bus weiter in die nächste Stadt.

Anscheinend ist dies in Südamerika aber nicht ohne weiteres möglich.
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hawk86

In Mittelamerika habe ich es (selten) erlebt dass Roller vermietet wurden, in Südamerika (hier kenne ich nur Kolumbien und Ecuador) habe ich es auch nicht wirklich mitbekommen. Obwohl es in Asien fast unvorstellbar ist, habe ich einen Roller hier gar nicht so sehr vermisst. Vielleicht weil die Busverbindungen besser sind, oder man mehr im Rahmen von Touren unterwegs ist, oder vieles auch erwandert?!

Gerade fällt mir ein, dass in Banjos / Ecuador an jeder Ecke Crossmotorräder standen. Bin aber nicht sicher ob die zum Vermieten oder für geführte Touren waren.
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Fidelino

Roller fahren ist so ein typisches SOA Ding. Alle die in SOA anfangen wollen gleich überall Roller mieten :D
Südamerika ist anders!
Hier wirst du kaum einen Rollerverleih finden, denn es bringt auch wenig! Es sind ganz andere Distanzen zu überwinden, ganz andere Strecken zu fahren.
Das Fortbewegungsmittel in Südamerika ist der Bus und der Minibus. Damit kannst du für wenig Geld große Strecken überwinden und die Gegend erkunden. Oder du fährst auf der Ladefläche eines Pick ups mit.

Die Umgebung zu erkunden heißt hier mal eben 100 km fahren, da bringt dir ein Roller wenig. Es gibt auch nicht alle 500m einen geschäftstüchtigen Thai der dir ne Flasche Benzin verkauft.

Lass den Roller in SOA und lass dich selbst auf was neues ein ;)
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blaueelise

Ich hatte mir das, nach diversen Asienaufenthalten, in Südamerika auch so vorgestellt, aber Motorradvermietung, wie man es aus Asien kennt, gab es nirgends - nur Busse, Colectivos, Taxis (war fast überall sehr günstig) und vieeeel zu Fuß gehen.
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farmerjohn1

Ich bin der Meinung, fuer Lateinamerika sei der Roller das allerbeste Transportmittel fuer kleinere und mittlere Entfernungen, etwa 2 bis 150km. Bis zu solchen Entfernungen ist ein kleines Motorrad zw. 100 und 200 kcm sehr wohl geeignet, jedenfalls wenn es sich nicht gerade um Gross- und Megastaedte handelt und kein Zeitdruck vorhanden ist. Selbst fuer eine Reise mit bis zu 100km Tagesabschnitten. Benzin ist auch kein Problem, so ein kleiner Motor braucht ja nicht viel, vielleicht 2,5 bis max. 5l auf 100km je nach Zustand der Dichtungen, Ladung, Steigung und Untergrund, jedenfalls weniger als in eine Tankfuellung passt. Zumindest in Kolumbien, Brasilien und Guatemala sind alle 50km spaetestens Tankstellen.
Das oeffentliche Transportwesen (grosse bequeme Reisebusse/Pickups/Kleinbusse/Chivas teils mit Festzeiten, teils mit Shuttleservice) ist zwar ziemlich gut und relativ preisguenstig, vielerorts sogar vorbildlich - aber trotzdem haengt man von Abfahrtszeiten und festen Routen ab. Nachteile sind insbesondere das manchmal stundenlange 'Sammelfahren' - und auf manchen Strecken die letzte Fahrt 17 Uhr; da stehst halt im Hemd und zahlst ein haessliches lautes Hotel oder teures Einzeltaxi, wenn'st den verpasst. Das ist mit dem Motorrad das man selber faehrt eben nicht so, und man ist auch flexibler was das Kennenlernen von Destinationen anbelangt die nicht ziemlich direkt an der Hauptstrecke liegen.

Ist schon ein ziemlich ideales Transportmittel in Lateinamerika, wuerde auch viel bringen es mehr zu nutzen, gerade auch in laendlichen Gegenden wo insgesamt eher geringes Verkehrsaufkommen herrscht und die Unfallgefahr nicht so extrem ist. Ist im uebrigen auch ganz schoen, man tuckert so mit 50 bis 80km/h durch die Landschaft von Staedtchen zu Staedtchen, meist ist schoenes Wetter, wenn ein Regensturz kommt stellt man sich irgendwo an einem Haeuschen unter und trinkt eine heisse Tasse Panela, dann kommt wieder die Sonne, 10 Minuten spaeter ist die Hose vom Fahrtwind wieder trocken, man faellt nicht als Tourist auf, in fast jedem Haus wohnt einer der bei zu lockeren bzw. abgesprungenen Ketten, platten Reifen oder fehlenden Werkzeugen ad hoc mit Rat und Tat aushelfen kann.

Mieten ist halt aus anderen Gruenden schwierig, geht wahrscheinlich nur da wo es grosse Tourismusprojekte gibt und man einen solchen Service mit eingeplant hat. Wenn ueberhaupt. Das Problem ist glaube ich noch immer die Mentalitaet - viele Leute da sind halt so dass sie alles was nicht ihnen gehoert ziemlich unpfleglich behandeln, wird auch viel geklaut; und selbst wenn's nur der Oeltankverschluss fuer 90 Eurocent ist der verschwindet - viel ''Kleinvieh macht unterm Strich auch Mist''. Der Vermieter wuerde also grosses Risiko haben schnell Pleite zu gehen; von Verantwortlichkeiten bei Unfaellen ganz zu schweigen.
Zudem wird es von den Einheimischen im Allltag nicht wirklich gebraucht - wer kein eigenes Fahrzeug hat und braucht es mal kurzfristig fuer eine Fahrt durch die Kleinstadt zur Post o.ae., der borgt es sich halt vom Nachbarn, Verwandten, Arbeitgeber, Kollegen o.ae. mal kurz aus und fuellt n' Liter Benzin nach, fertig.

Aber draengt doch mal drauf wenn Ihr durch Lateinamerika reist - macht Eingaben in Tourismusministerien, schickt Reiseveranstaltern Fotos aus Asien, bombardiert Eure Gastgeber-Hostels und Reisefuehrer mit der Nachfrage, schickt betreffende Vorschlaege an lokale Motorradhersteller. Je mehr Forderungen v.a. von aussen, desto eher kommt die Entwicklung. 'El que no llora no mama', sagen die Kolumbianer: 'Wer nicht weint, kriegt keine Muttermilch'.
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