Thema: Eure Reisegeschwindigkeit - wie lange ca. an einem Ort?  (Gelesen 7281 mal)

Lea

Hi,
mich würde einfach mal interessieren, wie viele Tage/Nächte ihr auf Langzeitreisen im Durchschnitt an einem Ort verbringt? Und wie es euch damit ergangen ist - ob es euch z.B. irgendwann zu hektisch wurde und ihr langsamer gereist seid, oder auch andersherum?

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Fidelino

« Antwort #1 am: 03. April 2014, 10:02 »
So wirklich von Langzeitreisen kann ich diesbezüglich (noch) nicht berichten, aber bisher war es so, dass ich eigentlich recht schnell bin, um ehrlich zu sein.
Das liegt daran, dass ich eigentlich immer Beschäftigung brauche und halt kaum länger als 4-5 Stunden wirklich abhängen kann.

Wir waren im letzten November 2 Wochen auf Guadeloupe und haben nach einer Woche spontan entschieden per Schiff auf die Nachbarinsel zu fahren, weil wir eigentlich alles erlebt hatten, was wir uns für die 2 Wochen vorgenommen haben:

-Strandtage
-Wanderung durch den Regenwald
-Sightseeing
-Besteigung des höchsten Berges
-Tauchen
-Rundfahrt mitm Mietwagen
-Spaziergänge
usw.

Auf der zweiten Insel wurde es dann ein wenig knapp, fand ich, aber das war auf jeden Fall besser, als noch eine Woche nur abzuhängen.
Aber daraus ist halt auch der Plan entstanden, nicht im Vorfeld irgendwelche Transporte oder Unterkünfte zu organisieren, wenn es nicht sein muss. Also werde ich ab dem 28. April recht spontan unterwegs sein.
Sicherlich wird dann irgendwannmal der Punkt eintreten, wo es langsamer gehen muss. Dessen bin ich mir bewusst und kann mich dann darauf einrichten. :)
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Radlerin

« Antwort #2 am: 03. April 2014, 11:00 »
So 4-6 Tage.
Anfangs mal nur 2-3 Tage, dann mit Ausflügen, Wanderungen verbunden.
Wenn es viel zu sehen gab, auch mal länger, z.B. Siem Reap mit Angkor und Umgebung 5 Tage.
Später zum relaxen und auf 'ner Insel meist um die 5 Tage, da amortisiert sich dann auch die Bootsfahrt eher. Kommt auch drauf an, wie gross die Insel ist und was man dort machen / sehen kann.
Und zwischendurch auch mal einfach irgendwo 1-2 Tage für Visaangelegenheiten, Ausrüstung ergänzen, waschen, "nix besonderes machen".

Wir waren 4 MOnate in SOA und sind anfangs schneller gereist, weil es so viel zu sehen gab und alles neu war, und wohl weil die Entspannung erst nach einer Weile einsetzt.
Manchmal hätten wir gern an schönen Ort verweilt, aber es dauerte dann bis wir diesen fanden und so zogen wir weiter.
Dann sind wir auch mal spontan irgendwo geblieben, wo es uns gefiel. So etwa nach der Halbzeit sind wir langsamer gereist, aber auch, weil dann der "Inselhopping-Teil" begann.
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Vombatus

« Antwort #3 am: 03. April 2014, 11:10 »
Die Reisegeschwindigkeit wird, denke ich, am Anfang und Ende der Reise unterschiedlich sein. Und letztendlich kommt es auf den Typ, Stil, Einstellung, das Geld und die Zeit an.

Es gibt Ziele an denen man mehr sehen möchte oder einfach zu Strandurlaub länger bleibt (hängen bleibt), ich kann so etwas ganz gut, ohne speziell etwas zu unternehmen. Dann gibt es Reiseziele, bzw. Zwischenziele, an denen man Halt macht, um nicht zu viel am Stück im Bus zu sitzen. Du kommst an, suchst dir eine Unterkunft, schaust dir die Stadt an oder buchst vielleicht eine Tour und oder das Busticket für den Nächsten Tag, Abends geht es dann wieder weiter. Ist natürlich je nach Ziel und Entfernung unterschiedlich.

Immer nur 1 Nacht zu bleiben und dann wieder weiter zu fahren hält man nicht so lange aus, dann ist man wieder froh 2, 3, 4 Tag an einem Stück zu bleiben. Wenn es einem sehr gut gefällt und nicht der Geld- und Zeitdruck nagt bleibt man halt länger, wenn es einem nicht gefällt, das Wetter zu schlecht bleibt, haut man früher ab.

Aus dem Bauch heraus würde ich sagen, an den meisten Orten blieb ich 2–5 Tage/Nächte. Eine Nacht blieb ich mindestens, am längsten war ich 17 Tage an einem Ort. Dazwischen waren aber auch immer Orte an denen ich ungeplant länger blieb. Aus einem Wochenende wurden 10 Tage.

Du musst auch mal damit rechnen, dass man Wäsche waschen muss, E-Mails schreiben, Pläne  schmieden, zum Friseur, Einkaufen ... dann hast du mal "Magen-Darm" und bleibst einen Tag länger, irgendwann fährt der nächste Bus in deine Wunschrichtung erst am nächsten Tag.

Je mehr Zeit, also flexibler du bist, desto leichter fällt dir es auch mal eine ruhige Kugel zu schieben. Wenn du in 2 Tagen in 2000 km weiter weg zum Flughafen musst wird es stressig.

Im Nachhinein wünschte ich, ich hätte mir mehr manchmal Zeit gelassen. Gerade als ich noch in Kolumbien/Ecuador war erschien mir die Entfernung nach Südargentinien (mein must see) gigantisch. War also doch relativ geradlinig und schnell unterwegs. Dann besteht die Gefahr irgendwo vorbei zu fahren. ABER! Alles kann man nicht sehen.
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Lea

« Antwort #4 am: 03. April 2014, 11:47 »
Ja, ich denke auch, wenn man jeden oder jeden zweiten Tag weiterreist, hat man am Ende das Gefühl, eigentlich nur in Bussen oder Flugzeugen gesessen zu haben. Und man kommt ja auch gar nicht dazu, die ganzen Eindrücke zu verarbeiten, weil ja ständig alles neu ist und man nur damit beschäftigt ist, sich in der neuen Umgebung zurechtzufinden.

Wir werden nach 2,5 Monaten den ersten längeren Stop haben - 2 Wochen in der Südsee. Ich denke, bis dahin werden wir "reif" sein für eine Erholungspause. Sehe mich schon tagelang nur in der Hängematte liegen, schlafen, essen, schwimmen, faulenzen... ;) ;D
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santiago

« Antwort #5 am: 03. April 2014, 12:07 »
Ich zähle wohl auch eher zu den Schnellreisenden. Auf meiner 4monatigen Lateinamerika-Tour war ich meistens 2-3 Tage an einem Ort und sobald ich alles gesehen hatte und genug von dem Ort hatte, gings weiter. So habe ich pro Land ca. 3-4 Wochen Zeit gehabt und das war eigentlich ganz ok. Am längsten war ich glaub ich in Huaraz (auch aufgrund des Santa Cruz Treks) eine Woche, in Huacachina (nur aufgrund Montezumas Rache) und in Buenos Aires. Hin und wieder hab ich dann schon so Lese-, Spiele- und Internet-Tage im Hostel eingelegt, meist so einmal im Monat.
Leute, die oft tagelang im Hostel abhängen und die Tage einfach so vergehen lassen, kann ich bis heute nicht so ganz verstehen, aber soll sein, macht ja nichts. So sinds ein paar Touristen weniger in der Stadt. ;D
Wenn ich wo bin versuche ich immer möglichst viel zu sehen und viele Eindrücke mitzunehmen. Das heißt nicht, dass ich von Attraktion zu Attraktion hetze. Oft reicht auch einfach ein Besuch am lokalen Markt zB. und ein langer Spaziergang durch die Stadt.



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Mojo67

« Antwort #6 am: 03. April 2014, 14:28 »
Hallo,

ich habe mal in 3 Wochen Sumatra, Java, Bali und Lombok besucht. Da schüttle ich heute den Kopf drüber. Früher habe ich das öfter so gemacht, immer nach 2 - 3 Nächten weiter gereist, aber ich bin dann auch immer krank geworden. Mittlerweile lasse ich mir mehr Zeit und mein Fokus ist nicht mehr viel zu sehen, sondern viele Eindrücke zu bekommen.

Mojo
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Jessy83

« Antwort #7 am: 04. April 2014, 06:46 »
Huhu!
Also ich war in den ersten 3 Monaten auch recht schnell untetwegs. Davon allerdings3 Wochen zu Fuß in Nepal, aber trotzdem jeden Tag woanders. Danach meist so 3 Tage an einem Ort. Das war auch ok soweit, bis ich auf little Koh Chang jetzt ungeplant 4!!! Wochen hängengeblieben bin. Und ich könnte problemlos noch länger bleiben. Reise aber trotzdem nachher schweren Herzens ab Richtung Penang und von da nach Sumatra. Aber völlig ohne Zeitdruck. Wenns mir wo gefällt, dann bleib ich einfach da...es macht mir so viel mehr Spaß!  :)
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grenzenlos

« Antwort #8 am: 04. April 2014, 08:07 »
Für mich ist/war Zeitdruck auf Reisen ein großes Problem, denn wenn man unter Zeitdruck steht, geschehen in der Regel auch Fehler. Deswegen versuche ich den Zeitdruck zu vermeiden. Dies gelingt natürlich nur, wenn man sich für das Ziel, die Ziele genügend Zeit nimmt, vorher einplant.
Ich verweile dann auch länger in Orten, Regionen welche mir besonders gefallen. Von 2 Tagen bis einigen Wochen kann dies dann sein.
Im laufe der Reisejahre wurde mir immer bewusster, dass in der Langsamkeit ein großer Segen liegen kann. Ich bin auch unglaublich dankbar, dass ich mir die Zeit erlauben kann.
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Reisenoob

« Antwort #9 am: 07. April 2014, 21:24 »
Interessantes Thema. Ich selber bin am Anfang mit der Einstellung los gezogen, am Ende möglichst viel gesehen zu haben. Das sah dann so aus, dass ich teilweise nur von einem Ort zum nächsten, nach je nur einer Übernachtung, weiter gehastet bin.
Wie ihr wahrscheinlich wisst ist das nix. Man ist immer nur unterwegs, lernt nirgendwo richtig Leute kennen und fühlt sich immer wieder fremd.
Mittlerweile finde ich, dass man in größeren Städten auch mal 5-6 Nächte bleiben kann, wenn es genug zu sehen gibt. In kleineren Orten bleibe ich für gewöhnlich nicht länger als 2-3 Nächte.
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White Fox

« Antwort #10 am: 07. April 2014, 21:44 »
Am Anfang sind es oft nur 1-2 Nächte, aber irgendwann werde ich langsamer und bleibe teilweise 5-7 Nächte. In Schnitt würde ich sagen vielleicht 3?
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Lea

« Antwort #11 am: 11. April 2014, 07:36 »
Echt interessant, eure verschiedenen Antworten zu lesen! Es scheint ja tatsächlich bei den meisten so zu sein, dass man langsamer wird, je man länger unterwegs ist. Oder dass man bei der 2. oder 3. Reise langsamer unterwegs ist als bei der ersten. Ich kann mir das auch gut vorstellen.
Am Anfang ist man bestimmt noch ganz neugierig und "hungrig" auf neue Eindrücke, irgendwann tritt dann aber bestimmt ein "Sättigungsgefühl" ein und man bleibt automatisch länger an einem Ort.
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grenzenlos

« Antwort #12 am: 11. April 2014, 07:56 »
Am Anfang ist man bestimmt noch ganz neugierig und "hungrig" auf neue Eindrücke, irgendwann tritt dann aber bestimmt ein "Sättigungsgefühl" ein und man bleibt automatisch länger an einem Ort.
Ja, ist bei vielen so. Mann/Frau genießt die Langsamkeit. Oft sind die kleinen Dinge am Rande dann sehr schön.  :)
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Jessy83

« Antwort #13 am: 11. April 2014, 11:37 »
Ja, genau das ist es..bin jetzt seit 1 Woche in Penang, wo die meisten nicht mehr als 2-3 Tage bleiben, und bleibe noch bis Montag. Ich liebe es, einfach durch die Straßen hier zu schlendern und jeden Tag entdeckt man neues...manchaml fallen mir Dinge erst auf, wenn ich zum hundertsten Mal dran vorbeilaufe! Ich glaube, Hektik kann einen wirklich blind machen. Wenn man einmal das langsame Reisen anfängt zu genißen, dann kann man sich, glaube ich, nur noch sehr schwer vorstellen schneller unterwegs zu sein. Hätte ich jetzt nach 2 TAgen wieder weitergemusst, ich hätt ja kaum was gesehen hier ;-).
Aber ich denke, der Rhythmus findet sich mit der Zeit und ist auch für jeden anders. Wichtig ist meiner Meinung nach, dass man sich nicht selber stresst, indem man sagt: ich MUSS in einer abgesteckten Zeit dies und das und jenes gesehen haben.
LG!
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Lea

« Antwort #14 am: 16. April 2014, 08:57 »
Huhu!
..., bis ich auf little Koh Chang jetzt ungeplant 4!!! Wochen hängengeblieben bin. Und ich könnte problemlos noch länger bleiben. Reise aber trotzdem nachher schweren Herzens ab Richtung Penang und von da nach Sumatra. Aber völlig ohne Zeitdruck. Wenns mir wo gefällt, dann bleib ich einfach da...es macht mir so viel mehr Spaß!  :)

Wow, das klingt, als ob diese Insel wirklich großartig ist! Was genau gefällt dir dort? Ich kann ja noch nicht mitsprechen, freue mich aber immer über gute Tips und Empfehlungen!  ;)
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