Thema: Malariaprophylaxe - eure Erfahrungen?  (Gelesen 25708 mal)

pawl

« Antwort #15 am: 21. März 2014, 18:31 »
Hallo,

Ist es nicht so, dass in SOA in jedem Krankenhaus Malariamittel vorliegen...?

Als Standby wüsste ich eh nicht, wann ich die Tabletten genau nehmen soll also gehe ich eh zum Arzt, wenn es notwenig ist.

Vorsorglich...? In welchem Land habt ihr das denn gemacht?

Ich musste gerade mal schauen [1] in Thailand z.B. 0.6 Infektionen auf 1000 Einwohner. Tode gehen gegen 0.
Klingt erstmal ungefährlich?!

Gruß


[1] http://www.who.int/malaria/publications/world_malaria_report_2013/wmr2013_country_profiles.pdf
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Fidelino

« Antwort #16 am: 21. März 2014, 18:52 »
Die Welt hat halt leider noch einige Flecken, wo Prophylaxeecht sinnvoll, wenn nicht gar notwendig ist.
Das mögen keine ganzen Länder mehr sein, aber Gegenden in Äquatorialafrika am Viktoria See haben eine große Malaria Verbreitung.
Gleiches gilt für Gegenden um den Amazonas. Da werde ich auf jeden Fall welche nehmen. Und Stand by wird auch dabei sein. Die ganze Welt ist eben nicht Thailand und wenn ich da 5 Tage aufm Boot fest hänge, ists schlecht mir Arzt aufsuchen :/

Daher sollte das jede/r für sich selbst entscheiden, nachdem er/sie sich ordentlich informiert hat. :)
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Surfy

« Antwort #17 am: 21. März 2014, 20:05 »
Ich habe früher mal Lariam als Prophylaxe genommen. Die einzige Nebenwirkung, die ich an mir beobachtet habe, war, dass ich mich morgens an meine Träume erinnern konnte (was ich sonst eher selten kann). Von daher kann mir aber vorstellen, dass es bei manchen Leuten auf die Psyche geht.

Inzwischen nehme ich (für Asien) nur noch Malarone als Standby mit.

So ging es uns beiden auch. Wir haben über 2.5 Monate Lariam genommen, mit eine Transafrika hatten wir natürlich auch die heftigeren Risikogebiete mit dabei:



Die Erfahrungen von Karoshi können wir bestätigen, wir nannten Lariam unsere "Traum-Pillen" weil wir wirklich viel geträumt haben und uns morgens meist an mehrere erinnern könnten. Das fanden wir eigentlich ganz toll  ;)

In Thailand und Laos habe ich auf solche Massnahmen verzichtet.

Der Schutz vor Stichen ist ein Thema was mir auch sehr wichtig scheint, mit stichfester Kleidung, Deet (mind. 50%) lassen sich die Plagegeister ganz gut abhalten. Habe dazu auch mal einen Artikel geschrieben: http://www.4x4tripping.com/2013/11/muckendichte-bzw-stichfeste-kleidung.html

Vielleicht für manche Leser noch interessant.

Surfy

Reisender215

« Antwort #18 am: 22. März 2014, 15:59 »
 Hallo ,

warum eigentlich deet 50min oder 40 oder 30 ?
Hier in asien gibt es local creme.
gestern hab ich autan gekauft 13 % irgendwas...
 muss man halt mal öffter nach schmieren, aber kostet fast nix ist überall zu bekommen und reicht vollkommen. .

Grüße

AM: selbst im dschungel! Frag mal die lacale bevölkerung in asien ( also otto normal) was deet ist ;-)
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Surfy

« Antwort #19 am: 26. März 2014, 21:41 »
(…)
warum eigentlich deet 50min oder 40 oder 30 ?
Hier in asien gibt es local creme.
(…)
AM: selbst im dschungel! Frag mal die lacale bevölkerung in asien ( also otto normal) was deet ist ;-)

Hallo Reisender

Es lohnt sich schon zu unterscheiden, wo man den Reisen möchte. Wie hoch das Risiko vor-Ort ist.



In Thailand und Laos habe ich auf Deet oder Prophylaxe gänzlich verzichtet, auf mehreren Reisen. Aber ich habe auch keine Dschungel-Tracking Touren in der Reiseplanung gehabt.

Bei der Fahrt als Selbstfahrer durch Afrika habe ich mir die Reiseberichte anderer zur Gemüte geführt. Da hat es wirklich viele erwischt, mit dieser Krankheit. Von denen die Blogs schreiben eine gefühlte deutliche Mehrheit (ich habe jetzt keine Excel Tabelle geführt)..

Daher auch zu der bestmöglichen Stärke gegriffen. Selbst mit 50% Deet und alle 2 Stunden einsprühen - gibt es noch Einstiche - wir haben nach einem kurzen Versuch davon abgesehen, uns ohne unsere Stichfeste Kleidung in den Abend/Morgenstunden im freien aufzuhalten…

Surfy

NRW

« Antwort #20 am: 27. März 2014, 05:43 »


AM: selbst im dschungel! Frag mal die lacale bevölkerung in asien ( also otto normal) was deet ist ;-)


Jedem das seine, aber ich finde diese Aussage auch zu pauschal. Es gibt in Südostasien jedes Jahr unter der einheimischen Bevölkerung , vor allem zur Regenzeit, eine hohe Zahl Malariaerkrankungen, die teilweise zu spät behandelt werden und tödlich verlaufen. DEET kennt kaum jemand, weil es für die meisten Einheimischen schlicht nicht bezahlbar ist.

Ich gebe vielen Recht, man sollte sicht nicht verrückt machen, aber leichtsinnig sollte man genauso wenig werden.

Vor Reisen ab zum Tropenmediziner oder einer anderen verlässlichen Quelle, im Netz liest man doch alles und nichts....
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Jenny_far_away

« Antwort #21 am: 27. März 2014, 09:39 »
Ich stimme Nieste zu, dass man nicht leichtsinnig sein sollte, allerdings helfen Einheimische Produkte oft genauso gut oder sogar besser als unsere mit Deet.
In Indien z.B. bin ich nach drei Wochen auf ein Einheimisches Produkt umgestiegen, das spottbillig war und kein Deet oder ähnlichen chemischen Kram hatte (ist ne weiße creme in ner Zahnpastatube, Namen weiß ich nicht mehr, einfach nach Mückencreme fragen). Das hat genauso gut geholfen, bin nie gestochen worden. In Nepal hab ichs auch verwendet. In Thailand hat es nicht so gut geholfen und dort bin ich dann auf ein Einheimisches Produkt mit 12% Deet umgestiegen, dass hat für SOA völlig gereicht. In Myanmar habe ich ab und zu etwas stärkeres benutzt, aber eigentlich nur, wenn ich in der Nähe von nem See o.ä. Abends war.
In Australien hilft Deet hingegen überhaupt nicht. Auf dem Weg von Alice Springs nach Darwin gab es einen Campingplatz wo wir von riesigen Mücken regelrecht aufgefressen wurden, es war unglaublich und das obwohl wir uns mit 80% Deet eingesprüht haben. Die Soldaten in Darwin haben uns dann später erzählt, dass Deet schon lange nicht mehr wirkt und sie inzwischen etwas ganz anderes nehmen.
Was ich damit sagen will ist, am Anfang immer ausprobieren was funktioniert und  lange Kleidung ist wohl das was immer hilft.
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Reisender215

« Antwort #22 am: 27. März 2014, 11:30 »
Hallo,



natürlich leichtsinnig sollte man damit ganz sicher nicht umgehen!
so war dies auch nicht gemeint.
sicherlich ist eine vorbeugung oder mückenabwehr ein thema.
genauso wie wir ein kondom benutzen !
aber darum ging es mir gar nicht.
sondern darum hier die frage der erfahrung unsererseits mitzuteilen...
 ich schmier mir das zeug eben ungern auf die haut.

aber natürlich wo ich muss z.b. afrika. Auch tabletten Bitte .
da geht es um den grad der vorbeugung.

solange gibt es alternativen.
Auch mit diesen pillen und cremes.
man muss nicht immer das worst case scenario für alles emofehlen.
und deet ist chemie pur.

in diesen sinne happy holidays und grüße aus manado
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pawl

« Antwort #23 am: 27. März 2014, 14:07 »
Hi,

ja DEET >50% auf den Sonnenbrand oder Dünnehaut (Lippen)... Wiederlich! :-)

Woher hast du deine Grafik Surfy? Laut WHO 0.6 Infektionen for 1000 Einwohner pro Jahrin Thailand.

Hohes Risiko klingt irgendwie lebensgefährlich. Das wiederspricht sich etwas, oder?

Gruß
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Vombatus

« Antwort #24 am: 27. März 2014, 21:54 »
Wenn ich mir überhaupt Gedanken über Malariaprophylaxe machen würde, dann wenn es für längere Zeit nach Schwarzafrika geht. Bei zwei Wochen würde ich es aus dem Bauch heraus eher nur als standby mitnehmen. Ist natürlich eine sehr individuelle Entscheidung. Könnte auch sein, das man mit der Zeit unvorsichtiger wird. Bis jetzt hatte ich immer zu viel an Apotheke dabei und sämtliche Impfungen reingezogen. Aber irgendwann kann es einen doch treffen.

Thema DEET: Da fiel mir der Thread ein: http://weltreise-info.de/forum/index.php?topic=9046.msg57666#msg57666 ein und eine ähnliche Frage: http://weltreise-info.de/forum/index.php?topic=6424.0

Ich hatte DEET auch immer als zu "giftig" im Kopf, tatsächlich ist es im Zweifel das Mittel der Wahl wenn es um Mückenabwehr geht. Und zudem ist es "verträglicher" als man oft denkt. Wobei natürlich jeder Mensch unterschiedliches verträgt und reagiert. Dazu gibt es einige interessante Artikel im Internet.

Hier kam der Wirkstoff Doxycyclin zur Sprache. http://weltreise-info.de/forum/index.php?topic=8077.0 Weiß nicht ob und wie sinnvoll das in Afrika ist. Wurde auf Seite 1 ja schon mal angesprochen.

Und hier ein anderes Mittel: http://weltreise-info.de/forum/index.php?topic=8240.0

Vielleicht hilft das jemanden weiter?
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Vombatus

« Antwort #25 am: 27. März 2014, 22:10 »
Gleiches gilt für Gegenden um den Amazonas. Da werde ich auf jeden Fall welche nehmen. Und Stand by wird auch dabei sein. Die ganze Welt ist eben nicht Thailand und wenn ich da 5 Tage aufm Boot fest hänge, ists schlecht mir Arzt aufsuchen :/

Ich war nur 3 Tage auf dem Boot, also auf dem Amazonas, interessanterweise gibt es dort wenn das Boot fährt gar keine Mücken. Denen ist das zu "schnell". Auch sonst waren meine Erfahrungen zwischen Belem und Santarem so, dass Malaria kein Thema war, während ich wie Indiana Jones herumlief, lange Ärmel, helle Kleidung etc. spielte das bei anderen Touristen und Einheimischen keine Rolle. Habe aber jemanden getroffen, der Dengue abbekommen hatte. Mückenschutz ist auf jeden Fall notwendig. Standby auch. Auf Prophylaxe würde ich verzichten, wenn ich nicht gerade ein mehrtägiges Dschungeltrekking vor hätte.

Ach ja. Die Boote halten an mehreren Städten an. Festhängen wird da keiner. :)
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Fidelino

« Antwort #26 am: 28. März 2014, 06:44 »
Da hast du recht, ich habe gleiches von den booten gehört, allerdings eher mit der Begründung, dass sie auf der flussmitte fahren und da eben keine Mücken seien.
Mir fehlt da einfach die Erfahrung.
Prophylaxe nehme ich da auch eher, weil ich wohl noch weiter nördlich des Amazonas, eben im Dschungel unterwegs sein werde :)
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Lea

« Antwort #27 am: 28. März 2014, 09:27 »
Hey, nochmal danke für die vielen verschiedenen Antworten! Es überrascht mich positiv, dass doch so viele schon einmal die Prophylaxe genommen und ganz gut vertragen haben. Gegen vermehrte Träume hätte ich wohl auch nichts, das ist doch wirklich mal ganz lustig (solange es keine Alpträume sind)!  ;)
Ich war jetzt gestern nochmal beim Tropenarzt und hab mir ein Rezept geholt für ein Stand by. Der Arzt hat mir die günstigere Version von ratiopharm verschrieben mit dem Wirkstoff Atovaquon. Ich glaub der soll der gleiche sein wie in Malarone.
Wir haben nochmal unsere Route durchgesprochen, und da wir hintereinander wahrscheinlich in mehreren Risikogebieten sind (Etosha, Caprivi mit Okavango-Delta, Krüger-Park) hat er doch von der Prophylaxe abgeraten. Er meinte, wir würden sonst auf eine  Einnahmedauer von ca. 4 Wochen kommen und das würde er eher nicht machen. Sondern das Medikament als stand by mitnehmen.
Als ich dann gefragt habe, wann genau wir das stand by nehmen sollen, meinte er, nur nach Labortest mit sicherer Diagnose. Hähh??  ??? Wenn ich erst beim Arzt war, werde ich da doch sowieso ein Medikament bekommen. Was macht ein stand by Medikament dann noch für einen Sinn?
Wie seht ihr das? Gibt`s vielleicht jemanden, der dazu andere Informationen oder Erfahrungswerte hat?
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Vombatus

« Antwort #28 am: 28. März 2014, 13:19 »
Standby wäre eben dann gut, wenn kein Arzt erreichbar ist. Und nicht jeder Dorfdoktor hat das passende Mittel im Schrank. Je fürher die Behandlung begonnen wird, desto besser. Herrauszufinden, ob du nur eine Erkältung hast oder tatsächlich Malaria ist die große Schwierigkeit.

http://weltreise-info.de/forum/index.php?topic=8077.0
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Fidelino

« Antwort #29 am: 28. März 2014, 15:02 »
Also ich kenne die Standby Lösung so:
Wenn Du Dir sicher bist, dass Du eben KEINE normale Erkältung hast (die meisten kennen ja ihre Erkältungssymptome) und KEIN Arzt, der ne Malaria ordentlich diagnostizieren und behandeln kann, in der Nähe ist, DANN soll man praktisch in Eigenregie das stand by nehmen. Und dann natürlich auch einen Arzt aufsuchen, sobald es geht.

Wenn Du in mehreren Hochrisikogebieten unterwegs bist, würde ich erst recht Prophylaxe nehmen, absetzen und wegschmeissen / verschenken kanns Du die immer noch.
Verstehe die Argumentation nicht.
Weil sie lange besonders gefährdet sind, tun sie lieber nix?

Klar, die Wahrscheinlichkeit, dass Nebenwirkungen auftreten steigt mit der Behandlungsdauer, aber:

1. Du bist ja nicht ununterbrochen im Hochrisikogebiet (oder?!?), das heißt es sind mehrere Anwendungen, nicht eine durchgehende
2. Bei auftretenden Nebenwirkungen kannst Du das Medikament selbst absetzen und gut ist. Und wenn die Nebenwirkungen so fies sind, dass man sie absetzen muss, ist es scheiss egal, ob das nach 2 Tagen oder nach 2 Wochen auftritt, man soll sich ja schließlich nicht komplett quälen bzw. fiese Nebenwirkungen einfach "durchstehen"
3. Habe ich von meinen Ärzten gehört, dass Malarone auch bei längerer Behandlungsdauer und bei öfteren Anwendungen (also mehrmals mit Unterbrechungen in den Gebieten) NICHT an Wirksamkeit verliert.

Aber ich bin nun wirklich kein Arzt. Aber was sagt Dein Arzt dazu?
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