Weltreise-Forum

Weltreisen und Langzeitreisen => Globale Routenplanung+Tickets => Thema gestartet von: julianfuern am 13. Januar 2013, 17:15

Titel: Ohne Geld von Österreich nach Chile
Beitrag von: julianfuern am 13. Januar 2013, 17:15
Hallo mein Ziel ist es ohne Geld von Österreich nach Kalifornien und von nach Chile runter zu trampen.
Wer ist dabei ?
Ps: es wäre toll jemanden dabei zu haben der erfahrung hat zu Reisen ohne Geld.
Titel: Re: Ohne Geld von Österreich nach Chile
Beitrag von: Pachacookie am 13. Januar 2013, 17:21
Dir is schon klar, dass da n großer Teich dazwischen ist???  ;D ;D ;D ;D
Viel Glück dabei!
Titel: Re: Ohne Geld von Österreich nach Chile
Beitrag von: vadasworldtrip am 13. Januar 2013, 18:03
vielleicht kann man als Matrose auf einem Frachtschiff anheuern.


... oder sich beim Flughafen auf die Landebahn stellen, irgendein Flugzeig nimmt einen immer mit  ;D
Titel: Re: Ohne Geld von Österreich nach Chile
Beitrag von: Stecki am 13. Januar 2013, 19:19
Meine Güte, was geht in solchen Leuten vor die denken sie können die Welt bereisen ohne Geld auszugeben? Schämt Ihr Euch nicht in den Ländern Leute anzuschnorren die wesentlich weniger haben als Ihr? Sparsam reisen ist das Eine, wenn ich kein Geld ausgeben will kann ich auch nicht reisen. Ich könnte kotzen bei solchen Posts...
Titel: Re: Ohne Geld von Österreich nach Chile
Beitrag von: Reisekerl am 13. Januar 2013, 23:26
Naja ich würd mal nicht überreagieren. Ich glaube, dass Leute, die noch nicht viel gereist sind, da vielleicht manchmal falsche Vorstellungen haben. Ohne Geld/Arbeiten geht es nicht, denn alles andere ist Betteln.
Titel: Re: Ohne Geld von Österreich nach Chile
Beitrag von: ORANGPHILOSOPHICUS am 14. Januar 2013, 01:55
hey julian,

gewagtes vorhaben! "ohne geld reisen" kann ja verschieden gemeint sein... zb
- ohne mehr auszugeben als ich zu hause benötige und trotzdem herum zu kommen
- einfach nur "reisen" als überbegriff für den transport gemeint ist
- er auch etwas arbeiten will (woofen, hand für koje), couchsurfen, campen
oder oder oder
aber eben auch tatsächlich ohne brauchbares tauschmittel sich fortzubewegen, zu ernähren und zu nächtigen. ;)
also sag, wie stellst du dir das genau vor?


@stecki: ist doch seine sache! er hat ja lediglich etwas vorgeschlagen und gefragt ob jemand mit ähnlicher erfahrung mit will. also jemanden, den man nicht kennt und dessen vorhaben nur vage bekannt ist, zu sagen, dass er sich schämen soll, starkes stück....

ich habs jedenfalls so gelesen, dass er bloß trampen will. hitchhiker sind also auch schnorrer und bettler? und couchsurfer auch? weder wenn ich jemanden mitnehme im auto empfinde ich den als schnorrer sondern als bereicherung meines alltags, noch wenn ich selber mit jemanden mitfahre.
also bitte... versuchen wir doch sachlich zu bleiben und zu helfen wo es geht. ein einfaches "geht nicht, bin dabei nicht erfahren" hätte deine meinung zu dem post auch zum ausdruck gebracht ohne jemanden zu beleidigen. den rest muss er auf eigenes risiko ohnehin selbst machen. beim trampen würd ich sogar meinen, dass es ziemlich sicher funktioniert wenn man hartnäckig genug ist es auf dauer durch zu halten.

schadet doch nicht,... mal das fenster aufzureißen und den kopf etwas aus unserer geldwelt raus zu halten. möglicherweise ist der wind der einem dort draußen dann is gesicht bläst dann das ultimative, freie reisefeeling.
Titel: Re: Ohne Geld von Österreich nach Chile
Beitrag von: Stecki am 14. Januar 2013, 05:35
"Ohne Geld von Österreich nach Chile" bedeutet nun mal ohne Geld von Österreich nach Chile. Das ist schnorren und betteln und nichts anderes. Selbst wenns nur ums trampen geht klappt das nicht, denn in vielen Ländern ist trampen eine normale Fortbewegunsgmöglichkeit bei der vom Nutzer auch eine kleine Entschädigung verlangt wird. Davon gibt es ja genügend Videos im Netz zum fremdschämen. Wenn es anders gemeint ist soll er es auch anders schreiben.

Natürlich ist es seine Sache und er kann das machen wenn er will. Doch dass er mit so einem provokativen Titel Kritik einstecken muss sollte ihm bewusst sein. Wenn Du meine Aussagen als beleidigend empfindest, was denkst Du dann was er sich unterwegs anhören muss?
Titel: Re: Ohne Geld von Österreich nach Chile
Beitrag von: vadasworldtrip am 14. Januar 2013, 09:47
irgendwie muss ich Stecki schon recht geben, auch wenns etwas hart formuliert ist.

Aber julienfuern:
Was ist denn deine Motivation, "ohne Geld" zu reisen? Hat das einen spziellen HIntergrund? Willst Du dir etwas beweisen oder für ein Projekt?  Aber wenn Du einfach kein Geld hast um zu reisen, dann spar doch vorher etwas.

LG, Vada
Titel: Re: Ohne Geld von Österreich nach Chile
Beitrag von: Horitamus am 14. Januar 2013, 17:29
Hallo julianfuern,

Zu deinem Projekt kann ich dir

"Ohne Geld bis ans Ende der Welt" von Michael Wigge empfehlen.

Ich muss jedoch generell Stecki rechtgeben. Ohne Geld durch Regionen zu Reisen, in denen die Menschen selbst nicht sonderlich viel haben (z.B. Mittel- und Südamerika) finde ich ausgesprochen fragwürdig, da es nur darauf hinauslaufen kann, dass sie dir etwas von dem Wenigen, das sie haben, abgeben müssen. In der Doku siehst du, dass Herr Wigge an einer Stelle (ich glaube in Bolivien) auch harte Gewissensbisse bekommt, da er sieht, dass er auf Kosten von Leuten lebt, die selbst kaum genug zum Überleben haben.

Ein weiteres Problem sehe ich bei der Überquerung des Atlantiks. Wie gut das als Mitsegler auf einem Segelschiff machbar ist weiß ich nicht (gibt aber gerade einen Thread, wo jemand Mitsegler von Mallorca in die Karibik sucht), aber das "klassische" Hand gegen Koje gibt es auf den modernen Containerschiffen nicht mehr. Wer da mitfahren will muss sogar sehr tief in die Tasche greifen.

Gruß
Horitamus
Titel: Re: Ohne Geld von Österreich nach Chile
Beitrag von: Toby am 16. Januar 2013, 08:36
Zitat
Ein weiteres Problem sehe ich bei der Überquerung des Atlantiks. Wie gut das als Mitsegler auf einem Segelschiff machbar ist weiß ich nicht (gibt aber gerade einen Thread, wo jemand Mitsegler von Mallorca in die Karibik sucht), aber das "klassische" Hand gegen Koje gibt es auf den modernen Containerschiffen nicht mehr. Wer da mitfahren will muss sogar sehr tief in die Tasche greifen.

Richtig, Frachtschiffe nehmen dich heute normalerweise nur noch gegen (hohe) Bezahlung mit.

Aber es gibt auch immer wieder private Yachtbesitzer, die (oft gegen Kost und Logis) Leute suchen, steht auch schon länger auf meiner Wunschliste da mal mitzufahren:
https://www.crewseekers.net/sailingopp.aspx?scat=1&pro=-1&loc=-1&typ=1&feq=-1&sloc=-1

Titel: Re: Ohne Geld von Österreich nach Chile
Beitrag von: Skraal am 16. Januar 2013, 10:33
Was geht nur in Leuten vor, die anderen vorschreiben wollen, wie sie zu reisen, oder was sie zu posten haben?
Geht's Dir ums Betteln allgemein, oder nur ums Anbetteln ärmerer Leute? Ich habe schon oft bei Leuten kostenlos übernachtet, die ich davor gefragt habe (= Betteln, oder auch Couchsurfing). Einige waren reicher, andere waren ärmer als ich. Auch wurde ich schon von Leuten im Auto mitgenommen, auch hier hatten einige mehr und andere weniger als ich.
Und soll ich mich jetzt jedesmal, wo mich jemand zu einem Tee oder Kaffee einlädt fragen, wieviel der verdient und mich nur einladen lassen, wenn er mehr verdient als ich? Und was nehme ich als Grundlage, den Gegenwert in US$, oder die relative Kaufkraft in seinem und meinem Land?

Die Arroganz mit der hier auf harmlose Fragen geantwortet wird kotzt mich an.
Titel: Re: Ohne Geld von Österreich nach Chile
Beitrag von: Stecki am 16. Januar 2013, 10:37
Es ist ja wohl ein himmelweiter Unterschied ob man gelegentlich zu etwas eingeladen wird oder Couchsurfing nutzt bei Leuten die dies bewusst anbieten oder ob man gezielt ohne Geld reisen will.

Reisen beschränkt sich ja nicht nur auf trampen und schlafen.
Titel: Re: Ohne Geld von Österreich nach Chile
Beitrag von: Skraal am 16. Januar 2013, 10:44
Nein, wer Couchsurfing nutzt reist gezielt ohne Geld (für Unterkunft).
Wer das ausweitet und auch für den Rest nichts zahlen will, und Leute fragt, ob sie ihm freiwillig helfen wollen, macht nichts anderes.
Viel schlimmer ist es eigentlich, die Notlage anderer Menschen auszunutzen und von den daraus resultierenden niedrigen Löhnen und damit billigen Preisen zu profitieren, denn die machen das nicht freiwillig.
Titel: Re: Ohne Geld von Österreich nach Chile
Beitrag von: Stecki am 16. Januar 2013, 10:52
Nein, wer Couchsurfing nutzt reist gezielt ohne Geld (für Unterkunft). Wer das ausweitet und auch für den Rest nichts zahlen will, und Leute fragt, ob sie ihm freiwillig helfen wollen, macht nichts anderes.

Kann zwischen Couchsurfing und betteln leider keinen Zusammenhang erkennen. Wie gesagt, es ist ok billig zu reisen, jeder hat da so seine Tricks, doch wer konsequent kein Geld ausgeben will für Transport, Unterkunft, Essen, Eintrittsgelder, Wasser etc. hat in meinen Augen in der grossen weiten Welt nichts verloren.

Viel schlimmer ist es eigentlich, die Notlage anderer Menschen auszunutzen und von den daraus resultierenden niedrigen Löhnen und damit billigen Preisen zu profitieren, denn die machen das nicht freiwillig.

Was hast Du dann in Indien verloren? Deiner Meinung nach ist es also besser bei armen (oder auch reichen) Leuten zu betteln als den dortigen Tourismus zu unterstützen, damit die Leute Arbeit haben?
Titel: Re: Ohne Geld von Österreich nach Chile
Beitrag von: der_dicke82 am 16. Januar 2013, 11:09
wer konsequent kein Geld ausgeben will für Transport, Unterkunft, Essen, Eintrittsgelder, Wasser etc. hat in meinen Augen in der grossen weiten Welt nichts verloren.

OffT: Und warum nicht? Immerhin kann man ja auch mit einer anderen Gegenleistung "bezahlen" und nicht nur mit Geld! Viele Menschen nehmen Tramper mit um sich zu unterhalten und auch nicht zuletzt um jemandem zu helfen! Couchsurfer wollen gerne andere Menschen kennenlernen und wenn man irgendwo ein bisschen mit hilft, für eine warme Mahlzeit oder so, sehe ich da gar kein Problem!

Zum betteln gehört für mich irgendwie dazu einen möglichst mitleidigen Eindruck zu machen, damit der "Helfer" durch sein schlechtes Gewissen einwilligt.

Aber ohne Geld zu reisen, bedeutet nicht das man nur bettelt und schnorrt :-/ es könnte ja unter Umständen auch bedeuten, einfach vor und nach der Reise den gleichen Kontostand zu haben und mit ein bisschen Glück ist das auch machbar (Ohne betteln und schnorren), setzt aber arbeiten voraus ;-) Oder es meint Reisen ohne ein großes Startkapital.

Ich finde die Vorverurteilung ohne die Details zu kennen echt nicht angebracht, immerhin war der Titel ja nicht wie schnorre ich mich durch bis nach Chile.

OnT: Ich denke um mit wenig oder gar keinem Geld unterwegs zu sein ist Mittel- und Südamerika nicht die beste Wahl, da es dort nicht wirklich viel Verständnis für "Weiße" mit wenig/ ohne Geld gibt, sieht man auch sehr gut in der Doku von Wigge

Gruß, Stefan
Titel: Re: Ohne Geld von Österreich nach Chile
Beitrag von: Jens am 16. Januar 2013, 11:12
Nein, wer Couchsurfing nutzt reist gezielt ohne Geld (für Unterkunft).

Gerade die Couchsurfer hab ich gefressen!!! Auf meiner Weltreise hab ich so ein oder anderen Schmarozer getroffen und fand sie nicht .... sag jetzt mal  "nicht cool"!

In Hanoi auf einem Couchsurfer Meeting hatten wir das Thema diskutiert und viele haben einen Hals auf diese "Schmarozer"! Klar couchsuring ist kostenlos, aber kostenlos bedeutet nicht gleich ich brauche dazu kein Geld!! Gerade wenn ich Couchsurfing gemacht habe, dann habe ich immer mehr Geld ausgegeben als wenn ich in einem Hostel war! Warum... ganz einfach! Ich mache Couchsurfing um die Kultur, Land und Leute schneller und besser kennenzulernen und nicht weil ich das Geld für den Schlafplatz sparen will! Ich meine, dass das Projekt "Couchsurfing" nicht erfunden würde um nur ein Bett für Umme zu bekommen, sondern den "interkulturellen Austausch" zu fördern! Ich denke, darüber sollten mal ein paar Leute nachdenken!

Wie gesagt, es ist ok billig zu reisen, jeder hat da so seine Tricks, doch wer konsequent kein Geld ausgeben will für Transport, Unterkunft, Essen, Eintrittsgelder, Wasser etc. hat in meinen Augen in der grossen weiten Welt nichts verloren.

Da kann ich Stecki nur recht geben!
Titel: Re: Ohne Geld von Österreich nach Chile
Beitrag von: vadasworldtrip am 16. Januar 2013, 11:17
Viel schlimmer ist es eigentlich, die Notlage anderer Menschen auszunutzen und von den daraus resultierenden niedrigen Löhnen und damit billigen Preisen zu profitieren, denn die machen das nicht freiwillig.

hä???
Titel: Re: Ohne Geld von Österreich nach Chile
Beitrag von: Jens am 16. Januar 2013, 11:24
Viel schlimmer ist es eigentlich, die Notlage anderer Menschen auszunutzen und von den daraus resultierenden niedrigen Löhnen und damit billigen Preisen zu profitieren, denn die machen das nicht freiwillig.

hä???

HÄ kann ich dir erklären, die Sorte habe ich auch kennengelernt! Grade in Südamerika nach ihrem Militärdienst (Ich sag jetzt nicht welche Nationalität, die meisten können es sich vorstellen, aber es gibt auch andere Personengruppen!!) und den einen oder anderen Backpacker in SOA. Die pressen die Touranbieter, Händler, Straßenverkäufer so unter Druck mit ihren "Runterhandeln" dass die fast bis kein Gewinn machen.
Einen fairen Preis möchte ich auch haben, aber ich weiss wo auch schluß ist und mein Gegenüber muss auch von irgendwas leben!!!! Skraal weiß von was er spricht.
Titel: Re: Ohne Geld von Österreich nach Chile
Beitrag von: Skraal am 16. Januar 2013, 11:36
Ich sage nicht, daß die eine oder die andere Form besser ist.
Ich bin mir durchaus bewußt, daß ich zwar Leuten per Tourismus Arbeit verschaffe, aber gleichzeitig auch das unterschiedliche Lohnniveau zu meinen Gunsten ausnutze. Ich bin da wirklich zwiegespalten.

Allerdings käme mir niemals in den Sinn, gewissen Leuten das Recht abzusprechen in die „grosse weite Welt“ zu reisen, nur weil sie anders reisen wollen als ich.

@ Vada: Raj, der junge Inder geht von seinem Dorf nach Mumbai, weil er seine Familie ernähren muß. Er fängt in einem Hostel als Hotelboy an. Er wohnt dort, ist quasi 24 Stunden verfügbar, bekommt ein paar hundert Rupies im Monat, die er nach hause schickt, weil seine Geschwister sonst verhungern. Schläft auf einer Decke in der Lobby, darf kurz raus, um sich was zu essen zu holen, ansonsten muß er an der Rezeption bleiben.
Von seiner „Notlage“ profitiere ich, denn wenn er sagt, er will 50 Rupies mehr, steht schon der nächste da und er ist ersetzt.
Ist es da moralisch verwerflicher, wenn ich bei einem Schulrektor umsonst übernachte?

@ Jens: Casey Fenton hat eine Reise nach Island (ohne Übernachtung) gewonnen. Als er erfuhr, wie teuer die Unterkünfte dort sind, hat er die Uni in Reykyavik angeschrieben und wurde von zig Studenten eingeladen, bei ihnen zu übernachten. Dadurch kam er auf die Idee, das ganze über eine Webseite zu organisieren und so war Couchsurfing geboren. Also von einem ach so bösen Bettler und Schmarotzer, dem die Hotels in Island zu teuer waren.
Mittlerweile ist CS auch eine For-Profit Organisation, weil ihnen die Gemeinnützigkeit nicht anerkannt wurde.
Ich kenne die Ansicht, daß man CS nur macht, weil man neue Freunde kennen lernen will, und man lernt ja auch tolle Leute kennen, aber die Grundidee (sowohl bei der Gründung, als auch bei den meisten Nutzern) ist eine billige oder kostenlose Unterkunft. Das ist auch der Grund warum ich hoste, anderen eine kostenlose Unterkunft anzubieten (und wenn sie dann nett sind, machen wir auch was zusammen).
Meine Couchsurfer lade ich immer zum selbstgekochten Essen ein und ich würde immer verhindern, daß sie mehr zahlen, als wenn sie ein Hostel nehmen würden. Aber ich würde sie niemals als Schmarotzer bezeichnen oder ihnen verbieten zu reisen.
Titel: Re: Ohne Geld von Österreich nach Chile
Beitrag von: Stecki am 16. Januar 2013, 19:43
Das von Jens angesprochene Thema wollte ich auch schon anschneiden: Wer Couchsurfing nutzt und dafür keinen Cent ausgibt macht eigentlich nichts Verwerfliches, denn der Gastgeber bietet die Übernachtung ja kostenlos an. Nur finde ich es ist einfach ein Frage des Anstandes dass man dem Gastgeber ein kleines Präsent mitbringt, das Abendessen kocht oder ihn auf ein Bier einlädt.

Von den wenigen Couchsurfern die bisher bei mir waren hat sich eigentlich jeder in irgendeiner Weise erkenntlich gezeigt, auch wenn ich das nicht erwarte.

Und nochmals zum langsamen Mitschreiben: Ich schreibe niemandem vor wie er zu reisen hat, doch ich bilde mir eine Meinung darüber und stehe auch dazu, dafür ist ein Forum (unter anderem) da.
Titel: Re: Ohne Geld von Österreich nach Chile
Beitrag von: ORANGPHILOSOPHICUS am 17. Januar 2013, 05:56
haha, war ja klar, dass da eine grundsätzliche diskussion entsteht ;)

und da ist es eben für mich so, wenn man sich grundsätzlich überlegt, was WIR ALLE HIER so machen, das reisen betriffend, dann läuft drauf hinaus, dass wir uns ALLE SCHÄMEN müssten. Nur das mag man halt nicht so gern erkennen... wir nutzen unseren wohlstand alle aus. ökonomisch, ökologisch und ethisch  sind wir auf ganz dünnem eis. Daher finde ich es richtig schlimm ,wenn man anfängt auf einzelne zu zeigen. Nicht vergessen, wenn man auf jemanden mit dem finger zeigt, zeigen die anderen finger auf einem selbst!
Wer sein geld in euro, dollar, pfund, schweizer franken verdient ist teil von systemen, dass druch viele ausbeuterische prozesse, organisationen und institutionen daran interessiert sind, dass sich die unterschiede in der welt (also sowas wie wohlstand, freiheit, gesundheit, etc) aufrecht bleiben oder sich nicht zu schnell ändern. Da haben wir alle massig dreck am stecken!
  
@stecki: Von anderen „Anstand“  zu erwarten, die ohne geld reisen möchten, funktioniert eben dann nicht mehr…. Dein schweizer franken ist nicht anständig, deine flugstatistik ist nicht anständig,  und und und.
UND das ihr mich jetzt nicht falsch versteht… ich weiß von mir selbst am meisten dreck in dieser hinsicht. Ich versuche das nicht zu vergessen! Und solange ich mir dessen bewusst bin, versuche ich meine URTEILE über andere zumindest zu mäßigen.  

@jens, veda und stecki: wenn man sich über die gewinnspanne von straßenhändlern aufregt, aber verkennt, dass die politik meines eigenen landes (oder der eu , institutionen) das land des händlers so dermaßen ausgequetscht hat (und noch immer tut durch die politik des währungsfonds, der wto, der weltbank, der g8, usw) im wesentlichen VERARSCHT.
Im konkreten fall stimme ich ja zu, bis auf die knochen zu handeln obwohl es ja e schon „nix kostet“ is peinlich. Aber sich über einzelne „sorten“  von menschen, wie jens das bezeichnet , zu beschweren, aber die ursachen dieses ungleichgewichts nicht mal ansatzweise zu bedenken, finde ich wirklich wirklich PEINLICHST. Das ist tatsächliche Ignoranz.
Strukturell nutzen wir eben alle aus, dass wir die starken sind.

Ich muss sagen, dass ich schon oft mit einem unguten gefühl in die welt fahre. Weil ich ja nicht nur direkt den beschriebenen vorteil ausnutze, sondern weil ich dadurch ungewollt ja auch meine „gesellschaftsordnung“ exportiere, obwohl meine subjektive sichtweise dieser gar nicht entspricht. Ich habe keine lösung hierfür, aber ich kann das eben auch nicht ignorieren wenn ich mit verstand mir die zusammenhänge in der welt durchdenke!

@jens, stecki und zu CS: Ich finds völlig okay, wenn ich merke, dass leute nur zwecks sparen bei mir in wien übernachten wollen. wenn man damit nicht umgehen kann, sollte man halt nicht hosten.
bin auch der meinung ,das CS weit mehr als das ist. Aber wenn jemand das so nützt, passts ja auch. Im gegenteil, ich bekoche die dann auch noch und lade die ein. Vl kommt ja der oder die eine oder andere auch auf den geschmack und kommt weg von der reinen übernachtungsschiene.
Ich frage seit einiger zeit fast nicht mehr um couches an, sondern mag nur was unternehmen mit den leuten. Jeder wie er will. Es is ja kein zwang da….

@stecki: ich mein das wirklich sachlich und ich schätze sehr, dass du so aktiv bist im fourm! aber es ist eben sehr persönlich wenn man jemanden schreibt, dass er sich schämen soll. allein dass du jemanden, der seinen 1. post tätigt mit deinen 2086 post so abschreckst finde ich nicht okay. man kennt ihn ja nicht, aber vl bleibt jetzt ein an udn für sich interessierter 17jähriger mensch zu hause. das kann doch nicht der sinn sein....

Titel: Re: Ohne Geld von Österreich nach Chile
Beitrag von: Stecki am 17. Januar 2013, 06:33
ORANGPHILOSOPHICUS: Auch wenn ich nicht mit allem was Du geschrieben hast verzichte ich jetzt mal auf eine Antwort. Dies hätte nur eine weitere endlose Diskussion zur Folge. Nur soviel: Wenn Du denkst dass ich mit der Politik unseres Landes und unserer Wirtschaft einverstanden bin kennst Du mich schlecht. Nur ändert dass in meinen Augen nicht das geringste an der Aussage meines 1. Postings in diesem Thread.

Ich denke meinerseits ist alles zu dem Thema gesagt. Wenn es dem Threaderöffner wirklich ein ernsthaftes Anliegen wäre zu reisen hätte er sich ja mal melden können.
Titel: Re: Ohne Geld von Österreich nach Chile
Beitrag von: Bigpou am 05. Februar 2014, 13:42
traurig traurig, es geht nur noch ums Geld...Warum soll man nicht die Welt so bereisen wie es Menschen vor hunderten von Jahren schon gemacht haben? Man kann doch auch einfach loslaufen und auf schöne Begegnungen mit Menschen hoffen...es gibt diese Menschen,man muss nur sein Herz öffnen;-) die Selbsterkenntnise und Erfahrungen die man ohne Geld macht sind ebenfalls eine bereicherung,die du nie im Leben vergessen wirst.
Ich finde es auch respektvoller so zu reisen, da man sich nicht über die Mneschen in diesen Rgeionen hebt und alles mit Geld lösen kann... Die Aussagen von Stecki finde ich sehr schade, da es zeigt das dieses Kapitalistische System immer weiter um sich greift und sogar ''backpacker'' und die philosopie dahinter vergiftet...

los steh auf geh auf reisen mit oder ohne Geld...
Titel: Re: Ohne Geld von Österreich nach Chile
Beitrag von: Stecki am 05. Februar 2014, 16:29
Bigpou: Du bist nicht der erste der das schreibt, aber bisher hat keiner, und damit meine ich wirklich niemand der hierdrin gross rumgetönt hat das schlussendlich auch ohne Geld gemacht weil es schlichtweg nicht möglich ist. Aber ich habe jetzt keine Lust die ganze Diskussion wieder aufzurollen.
Titel: Re: Ohne Geld von Österreich nach Chile
Beitrag von: waveland am 05. Februar 2014, 21:23
Vor hunderten von Jahren ist überhaupt niemand freiwillig ohne Geld gereist. Die wenigen, die nur aus Spass gereist sind, waren vielleicht Adelige mit großem Vermögen (und ein paar Rittern zum Schutz).

Was soll daran respektvoll sein, wenn man aus einem reichen Land kommt und sich in einem armen Land durchschnorren will? Das ist ja genau das Gegenteil von Respekt und auch das Gegenteil der Idee hinter Gastfreundschaft.
Titel: Re: Ohne Geld von Österreich nach Chile
Beitrag von: Bigpou am 06. Februar 2014, 11:28
In Ordnung ihr habt Recht diese Diskusion führt woohl ins leere weil wir alle aneinander vorbei schreiben.

1. Ich gebe euch Recht, dass es nicht einfach ist ohne Geld loszuziehen. Ich kenne selber 2 die das gemacht haben.
Ich finde zu schrieben es sei unmöglich ist eine Beldeidigung an die menschliche Willenskraft und all die jenigen die das unmöglich möglich gemacht haben.(Mandela, Ghandi usw...)
2. Was hat das mit Schmarotzertum zu tun? Man kann seine Fähigkeiten einsetzten.Ich z. B bin Zahnarzt und hab auf meinen Reisen immer mein Besteck dabei und als dankeschön bekommt man ein Essen und ein Dach über dem Kopf...Wo ist das Schmarotzen?Und es gibt viele andere Menschen mit vielen anderen Fähigkeiten...der Mensch ist dazu gemacht zu Fragen,zu helfen und Hilfe  zu erhalten. Und mit seinem Zelt durch die Gegend zu siehen ist auch nicht schmarotzen!!
Leider muss ich sagen das auf all meinen Reisen ich feststellen musste das es leider typisch Deutsch ist wie ihr denkt...leider...
3. was ist den bitte respektvoll? an einem geilen Traumstrand liegen sich den A**** braunen zu lassen, danach ins Nationalpark und abend in die Stadt und Coktail schlürfen.. und das für 10 Euro...weil es ein günstigen Land ist...ist genauso schmarotzen in meinen AUgen!!!Und die Bevölkerung hungert aber du bist ja weit weg davon an der Strandbar und schlürfst lecker Coktails...sehr respektvoll!!!

Naja ich hab mich damit abgefunden, das die deustche Gesellschaft manchmal so verbohrt ist und das immer wieder in allen Schichten erkennbar ist.

Ach und wenn ich sage vor 100 ten von Jahren meine ich eben,einfaches reisen,aber ihr wollt es ja immer anders verstehen...
Wenn jemand reist dann gibt es einige wenige die respektlos reisen mit oder ohne Geld, aber ich denke wenn du in ferne länder reist willst du die menschen kennen lernen...und das ist schön


Naja bis bald...
Titel: Re: Ohne Geld von Österreich nach Chile
Beitrag von: santiago am 06. Februar 2014, 12:03
Ich stell mir das grad bildlich vor, dass mich jemand auf der Straße anspricht und meint: "Hey, ich bin Zahnarzt und reise durch die Welt, Könnt ich bei dir schlafen? Dafür behandle ich dich auch und schau mir deine Zähne an..."  ;)

Nagut, lassen wir die überspitzte Formulierung:

Was hat Respektlosigkeit oder Schmarotzertzum damit zu tun, dass man sich in einem für unsere Verhältnisse billigen Land reist und dort am Strand liegt. Natürlich gibt es in manchen Ländern weit verbreitete Armut. Tourismus ist eben ein Medaille mit 2 Seiten, wo einerseits Länder und Menschen vom Tourismus profitieren und andererseits durch Tourismus neue Armut entsteht oder Menschen ausgebeutet werden.

Wieder überspitzt formuliert: SOll ich für mein Bier in manchen Ländern österreichische Preise zahlen, damit ich mir nicht mehr vorkomme wie ein Schmarotzer?

Also so ganz verstehe ich deine Argumentation nicht, Bigpou.
Titel: Re: Ohne Geld von Österreich nach Chile
Beitrag von: Sebi am 06. Februar 2014, 13:38
3. was ist den bitte respektvoll? an einem geilen Traumstrand liegen sich den A**** braunen zu lassen, danach ins Nationalpark und abend in die Stadt und Coktail schlürfen.. und das für 10 Euro...weil es ein günstigen Land ist...ist genauso schmarotzen in meinen AUgen!!!Und die Bevölkerung hungert aber du bist ja weit weg davon an der Strandbar und schlürfst lecker Coktails...sehr respektvoll!!!

So, und wenn du das nicht tust, zuhause bleibst, und nicht deine 10 Euro vor Ort lässt, dann hungert die Bevölkerung weniger? Merkst selbst.
Titel: Re: Ohne Geld von Österreich nach Chile
Beitrag von: Bigpou am 06. Februar 2014, 14:17
Wir lassen es mal lieber...ihr musst schon alles im Zusammenhang lesen...ich sage nur man kann nicht sagen, dass jemand der sagt meine philosophhie ist es ohne Geld zu reisen und einfach meine Fähigkeiten einsetzte ein schmarotzer ist...und jemand der Kohle in den Tschen hat ist wohl keiner? ich reise doch selbst sehr viel und versuche so verantwirtungsbewusst wie möglich zu reisen(bei einheimischen essen, mit Tuk Tuks fahren usw)!!!!
es gibt immer zwei seiten,das wollte ich nur sagen...
Titel: Re: Ohne Geld von Österreich nach Chile
Beitrag von: karoshi am 06. Februar 2014, 14:50
So langsam habe ich das Gefühl, dass sich hier die Diskussion nur noch im Kreis dreht. Es ist alles schon gesagt (nur noch nicht von allen), und außer negativer Energie kommt nix mehr dabei rum. => Ich schließe den Thread jetzt.

LG, Karoshi