Weltreise-Forum

Weltreisen und Langzeitreisen => Allgemeine Diskussionen => Thema gestartet von: Home is where your Bag is am 17. Oktober 2012, 12:38

Titel: Berufliche Veränderung nach Langzeitreise
Beitrag von: Home is where your Bag is am 17. Oktober 2012, 12:38
Hallo zusammen,

seit einiger Zeit frage ich mich, ob ich noch glücklich mit meinem momentanen Beruf bin. Zum Glück, bin ich nächstes
Jahr für 6 Monate freigestellt und werde erstmal Reisen :) Und mir bestimmt auch ein paar Gedanken machen, was
ich beruflich machen möchte, wenn ich wieder zu Hause bin...

Im Moment schwebt mir vor, etwas in die Richtung Tourismus zu machen. Eventuell Event-und Tourismusmanagement
studiern. Sicher bin ich mir noch nicht. Oder als Quereinsteiger irgendwo.

Überlegungen ohne Ende  ;)

Wie sieht das bei euch aus? Seit ihr nach einer langen Reise in denselben Beruf wieder eingestiegen oder habt
ihr euch umorientiert? Und wenn ja, in welche Berufzweige. Würde mich sehr interessieren!

LG Tobi
Titel: Re: Berufliche Veränderung nach Langzeitreise
Beitrag von: Xenia am 17. Oktober 2012, 12:42
Hey Tobi

Ich bin eigentlich Informatikerin, bzw. Softwareentwicklerin und bin gerade im Juli von meiner 10monatigen Reise zurück gekommen. Momentan arbeite ich wieder in der Technik, aber nur bis Ende Jahr. Danach gehts für 2 Monate weg und DANN fange ich was TOTAL Neues an  ;D ich kann als Reisefachfrau bei einem total tollen Reisebüro anfangen und das als Quereinsteigerin. Viele halten mich für bekloppt, da ich gerade mal die hälfte von meinem Informatiklohn verdiene, aber das ist mir egal. Will endlich was Neues machen und etwas was mir wirklich Spass macht. Ausserdem habe ich die Möglichkeit bis zu 3 Monate Ferien pro Jahr zu nehmen und welcher Reiseverrückter macht das nicht gerne?

Daher nur Mut! Ich finde man sollte nicht sein ganzes Leben lang das Gleiche machen nur weil man denkt es sei unsicher als Quereinsteiger was zu versuchen. Ist ja nicht so, als könntest du nicht mehr in deine ursprüngliche Berufung zurück.

Liebe Grüsse
Xenia
Titel: Re: Berufliche Veränderung nach Langzeitreise
Beitrag von: Home is where your Bag is am 17. Oktober 2012, 12:48
Das ging ja schnell mit ner Antwort ;)

was machst du denn so als Reisefachfrau dann? So Tourismus interessiert mich auf jedenfall sehr und 3 Monate Ferien klingt
unglaublich :) und definitiv ist Geld nicht alles, wäre super, wenn die Arbeit Spaß macht!

Wie hast du das denn gemacht? Dich einfach auf so eine Stelle beworben, auf gut Glück?


Titel: Re: Berufliche Veränderung nach Langzeitreise
Beitrag von: Xenia am 17. Oktober 2012, 12:54
Nun ich organisiere Reisen für Leute und helfe denen auch ihre Reise zu planen. Beim Globetrotter gehen viele Leute hin, die eher etwas speziellere Reisen (also keine TUI-Katalagoreisenden) machen möchten in Länder die nicht grad um die Ecke liegen. Es hat natürlich auch ganz normale Interessen dabei (wie nach Mallorca oder so was), aber mehrheitlich eben schon die etwas "verrückteren" Sachen. Bei Globetrotter setzt man voraus, das man viel Reiseerfahrung auf anderen Kontinenten hat, daher hatte ich wohl gute Karten (schliesslich fehlt mir nur noch die Antarktis von den 7 Kontinenten).

Ich hab mich einfach mal beworben als ich wieder zu Hause war. Habe mir das schon öfters überlegt, da ich auch schon bei Globetrotter gebucht habe und ich die Leute total toll finde dort. Ist alles per du und ne super Atmosphäre und die wissen wirklich von was sie reden. Deswegen freu ich mich auch so drauf  :D
Titel: Re: Berufliche Veränderung nach Langzeitreise
Beitrag von: Home is where your Bag is am 17. Oktober 2012, 13:07
Hört sich richtig gut an :) dann hoffe ich, dass du jetzt was gefunden hast, was dir richtig Spaß macht!

Aber sehr interessant das Ganze, es gibt also auch Quereinsteiger bei sowas. Ich hab ja noch über 8
Monate Zeit mir das zu überlegen, aber mal ein bisschen Inspiration kann ja nicht schaden :D
Titel: Re: Berufliche Veränderung nach Langzeitreise
Beitrag von: vadasworldtrip am 17. Oktober 2012, 13:54
wow das hört sich gut an, xenia  :D

ich selber möchte nachher weg vom Büro entweder zurück in die Medizin oder was ganz neues, hauptsache nicht mehr 8 stunden im Büro am PC mehr und was wo  man sich viel bewegen kann. Mal schauen, habe mal ein paar Schnuppertage im Altersheim organisiert *freu*. Vorallem werde ich nicht mehr 100% arbeiten, höchstens 70%.

Geld = auf Papier gedruckte Zahlen
Titel: Re: Berufliche Veränderung nach Langzeitreise
Beitrag von: piretj am 17. Oktober 2012, 14:02
Ich bin nun seit 2 Monaten unterwegs und habe momentan die selben Gedanken.
Was machen, wenn die Reise vorbei ist?

Momentan bin ich noch ziemlich unentschlossen und mir kommen doch immer wieder neue Ideen - aber ich hab ja auch noch 8 - 12 Monate Zeit bis zum Ende der Reise...:D
Titel: Re: Berufliche Veränderung nach Langzeitreise
Beitrag von: Home is where your Bag is am 17. Oktober 2012, 16:02
Ja, ich hoffe auch, dass mir auf Reisen noch die ein oder andere Idee kommt...

aber scheinbar bin ich schon mal nicht alleine mit den Gedanken :D
Titel: Re: Berufliche Veränderung nach Langzeitreise
Beitrag von: Sani Banani am 18. Oktober 2012, 19:51
Geiler Thread  :)

Je näher meine Reise rückt, desto mehr mach ich mir auch Gedanken über ein Danach.

Bin ähnlich zu Xenia Software-Entwickler und kann mir auch nicht vorstellen, dass ich danach noch 40-60 Stunden pro Woche hinter dem Computer sitze.
Was danach kommt lass ich noch komplett offen. Auf jeden Fall: weniger arbeiten (Vada ich geb dir vollkommen Recht), mehr leben und was am Wichtigsten ist, glücklicher sein und morgens wieder mit Lust und Laune aufstehen.

Liebe Grüße,
Sani
Titel: Re: Berufliche Veränderung nach Langzeitreise
Beitrag von: Home is where your Bag is am 19. Oktober 2012, 16:10
Morgens mit Lust und Laune hört sich gut an... das brauch ich auch :)

Du lässt es dir zwar komplett offen, aber schon ne Idee?
Titel: Re: Berufliche Veränderung nach Langzeitreise
Beitrag von: Sani Banani am 19. Oktober 2012, 18:50
Eine Idee?  :)
Eigentlich sind es zwei Hand voll Ideen  ;D

Hab da ein paar Optionen über die ich mir nicht jetzt schon den Kopf zerbrechen will, da ich mir sicher bin, dass die Reise meine Prinzipien ändern wird und ich mich schließlich dann doch komplett anders entscheide als jetzt.

Ich werde sicherlich die Technik verlassen und versuchen mich so zu orientieren, dass in meinem neuen Berufsfeld der >Mensch< im Mittelpunkt steht und nicht die verfluchte Software die um 22 Uhr noch immer nicht das tut was man gerne hätte oder der Kunde der bereits um 6 Uhr Früh anruft wieso denn Fehler X plötzlich auftritt  ;D
Titel: Re: Berufliche Veränderung nach Langzeitreise
Beitrag von: Home is where your Bag is am 20. Oktober 2012, 13:00
Haha ja :D ich bin auch in der IT, zwar kein Softwareentwickler, aber mich nervt das auch alles :D

immer nur Software, Hardware und son scheiß... Der >Mensch< im Mittelpunkt hört sich gut an  ;)
Titel: Re: Berufliche Veränderung nach Langzeitreise
Beitrag von: CPT_CHAOS am 25. Oktober 2012, 13:57
Hi,
also ich bin auch nach einem Jahr Weltreise im April dieses Jahres zurückgekommen und direkt wieder in meinem alten Beruf (Softwareentwickler) bei meinem alten Arbeitgeber eingestiegen (hatten eine Vereinbarung diesbezgl.)

ABER

Es hat sich von Anfang an nicht richtig angefühlt wieder in den alten Trott zurückzukommen und ich habe es eigentlich auch nur wg. finanzieller Gründe und Sicherheitsdenken gemacht. Aber nun gut, ich will mich nicht beschweren - ich war damals froh und dankbar, dass mein Arbeitgeber mir die Möglichkeit gab - und es hat mir (ganz praktisch gesehen) auch die Möglichkeit gegeben nach der Reise über alles zu reflektieren und neue Pläne zu schmieden -während ich gleichzeitig wieder Geld auf die Seite legte.

Das Ergebnis: Ich habe nun gekündigt und werde ab Anfang Dezember wieder auf große Reise gehen. Ich habe mich während meiner Reise ins Tauchen verliebt und eine absolute Leidenschaft für diesen Sport entwickelt. Ich bin inzwischen auch schon PADI Divemaster und mein nächstes Zwischenziel ist in Südostasien erstmal den Dive Instructor zu machen. Danach will ich im Idealfall erstmal 1-2 Jahre rumreisen/arbeiten, an tropischen Tauchlocations rund um die Welt.

Plan B ist auch noch Work&Travel in Kanada zu machen 2013/14 (evtl. kann man das auch kombinieren, es gibt Cold-Water Diving z.B. bei Vancouver) - jedenfalls noch bevor ich 35 werde in 2015 (in Kanada kann man W&T bis 35 machen, in Australien und NZ leider nur bis 30, da bin ich leider schon zu alt für).

Und danach, ja mal schauen, ich habe noch eine Menge Ideen... Irgendwas im Tourismusbereich hört sich nat. sehr gut an und die Geschichten hier machen ja auch echt Mut. Ich habe wirklich gemerkt, dass mir das Arbeiten mit Menschen unglaublich viel Spass macht und ich auch gut damit klarkomme --- während meiner Divemaster-Ausbildung z.B. war ich sozusagen "Mädchen für alles" für die Kunden auf dem Boot und fand es faszinierend welch unterschiedliche Leute man jeden Tag kennenlernt. Und dann auch noch aktiv sein den ganzen Tag - ja es war auch oft harte Arbeit, aber dennoch: Wenn ich das mit dem tristen Büro-Sesselpupser Alltag hier vergleiche... sorry das kann kein Geld der Welt ausgleichen.
Vor allem: Am Ende des Tages wusste man genau was man geleistet hatte, konnte abschalten und ein kühles Bier mit Tauchkollegen am Strand genießen. Hier ist die Arbeit NIE getan und man hat immer das Gefühl (egal ob man um 17, 19 oder 21 Uhr heimgeht): Da ist noch was liegengeblieben, X und Y muss noch gemacht werden etc pp. Das ewige Hamsterrad!

Mir ist klar, dass sich das für so Manchen SEHR verrückt anhört, aber das ist mir inzwischen egal. Ich konnte mir das vor meiner Weltreise auch nicht vorstellen, aber so eine Langzeitreise öffnet einem schon die Augen: Es gibt soviele Möglichkeiten! SOVIEL zu sehen und ich bin inzwischen fest davon überzeugt dass wenn man einigermassen clever, gebildet und flexibel ist auch immer etwas finden wird und seinen Weg geht. Für mich fühlt sich dieser Weg jedenfalls momentan absolut richtig an.

Ich weiß nicht, ich habe auch nicht den "Masterplan" aber ich folge einfach meinem Herzen und habe auch inzwischen das Vertrauen in mich selbst dass das alles schon wird...

Was ich jedenfalls nicht mehr tun kann/will ist sich einfach mit dem Status Quo abzugeben, jeden Tag deprimiert im Büro zu sitzen und von Dingen zu träumen die man gerne tun würde... Nee ich probier lieber jetzt mal ein paar Neue Dinge aus die mich evtl. wirklich glücklich machen und erfüllen und ja, falle vielleicht auch ein paarmal auf die Schnauze (so what? Da lern ich auch was dabei) - als mich in X Jahren ständig fragen zu müssen "Was wäre wenn" und "hättste mal..."

Also ich denke das ist die größte Veränderung die die Reise bewirkt hat: Mental im Kopf, man bekommt eine neue Perspektive, kommt aus dem Tunneldenken raus. Und gleichzeitig auch mehr Mut, weil man trifft unterwegs viele Menschen die einen unkonventionellen Weg erfolgreich gehen. Zumindest gings mir so. Manche kommen zurück und hakens ab und machen weiter wie zuvor. Ich kann das nicht. Ich hatte ja schon vor der Reise Bedenken was meinen aktuellen Job angeht. Ich fürchte die Reise hat mich nun endgültig für meinen aktuellen Beruf versaut ;)
8 Stunden vorm Bildschirm sitzen im Großraumbüro, Kantinenessen und Diskussionen über das teure Benzin - während draußen vorm Fenster der triste graue Novemberhimmel "zu bestaunen ist" --- find ich einfach nicht mehr so prickelnd - nein danke!

Wie gesagt mal schauen was draus wird. Es ist die ewige Diskussion: Sicherheit gegen Freiheit etc.
Ich weiß nur dass mir mein momentanes Vorhaben unglaubliche Lebensfreude und Energie bringt, und das allein ist es mir wert.

@Xenia: Danke für deine Story, ich liebe es sowas zu lesen denn das macht absolut Mut.
Du hast ja sogar den selben Beruf gelernt/ausgeübt wie ich; das bestätigt meine Hypothese: Es geht immer was! (wenn der Wille zur Veränderung wirklich da ist).
Kurze Frage: Hast du früher schon mal was in der Richtung gemacht (z.B. Ausbildung/Praktikum als Reisefachfrau) oder bist du komplett quereingestiegen (so habe ich es verstanden)?
Wie auch immer: toi toi toi, Geld ist nicht Alles, mach was dich glücklich macht und für dich einen Sinn ergibt.

Titel: Re: Berufliche Veränderung nach Langzeitreise
Beitrag von: Xenia am 25. Oktober 2012, 14:17
Huhu CPT_CHAOS

Danke auch dir für die tolle Story! Find ich toll das du deinen Instructor machst. Etwas was auch noch auf meiner Bucketlist steht. So ein paar Jahre als DI zu arbeiten ist sicher nicht schlecht. Auch mal Work & Travel zu machen steht bei mir auf der Liste. Hoffe schwer, dass du ab und an von deinen Erlebnissen hier berichten wirst?! Ich bin momentan noch grad nicht ready einen Abflug für mehr als 1 Jahr zu machen, daher jetzt halt mal erst dieser Jobwechsel.

Genau, ich bin eine totaaale Quereinsteigerin haha. Abgesehen von viel Reiseerfahrung habe ich nicht wirklich was an Fachwissen zu bieten, aber anscheinend hat das gelangt  :D Ich freu mich total drauf und bin gespannt wie es sein wird. Irgendwann werd ich dann hoffentlich auch deinen Mut besitzen und mal wirklich eine längere Zeit von hier weg gehen und eben wie gesagt mit einem sehr ähnlichen Plan wie deinem (Dive Instructor an diversen Orten, Work & Travel in den USA/Kanada und paar Voluntärprojekten). Jetzt lerne ich aber erst Mal Motorradfahren damit ich eine neue Option habe die Welt zu erkunden und arbeite an einem Ort wo ich sicherlich auch noch einige Ideen sammeln kann  :D

Ich wünsch dir in dem Fall einen guten Abschluss auf der Arbeit und einen tollen Start in das ungewisse Abendteuer!

Liebe Grüsse
Xenia
Titel: Re: Berufliche Veränderung nach Langzeitreise
Beitrag von: vadasworldtrip am 25. Oktober 2012, 14:18

Was ich jedenfalls nicht mehr tun kann/will ist sich einfach mit dem Status Quo abzugeben, jeden Tag deprimiert im Büro zu sitzen und von Dingen zu träumen die man gerne tun würde... Nee ich probier lieber jetzt mal ein paar Neue Dinge aus die mich evtl. wirklich glücklich machen und erfüllen und ja, falle vielleicht auch ein paarmal auf die Schnauze (so what? Da lern ich auch was dabei) - als mich in X Jahren ständig fragen zu müssen "Was wäre wenn" und "hättste mal..."
.[/b]


*sign*
Titel: Re: Berufliche Veränderung nach Langzeitreise
Beitrag von: Lelaina am 26. Oktober 2012, 14:18
Gut zu sehen, dass es vielen so geht :-)

Bei meiner Arbeit steht der Mensch im Mittelpunkt, ich bin Dipl. Sozialarbeiterin und habe dann als Erzieherin gearbeitet.
Hat auch mega Spaß gemacht, aber für immer ist es auch kein Job.

Habe überlegt ihn nach meiner Rückkehr weiter zu machen, da ich Geld brauchen werde, aber nebenbei ein Fernstudium Tourismusmanagement oder so zu machen.

Mal schauen wie alles kommt :-)
Titel: Re: Berufliche Veränderung nach Langzeitreise
Beitrag von: dirtsA am 26. Oktober 2012, 22:32
Guter Thread! :)

Ich habe vor ein paar Wochen in meinem Reisetagebuch mal eine spontane Liste aus allen meinen Ideen gemacht - mittlerweile 8 verschiedene  ;D Momentan kann ich mich nicht wirklich zu einer davon durchringen, aber das muss ich auch noch gar nicht, hab noch ein paar Monate reisen vor mir :)

Ich war im Online Marketing und die Firma war echt gut, gutes Arbeitsklima, gute Bezahlung etc. Insofern könnte ich mir schon vorstellen, zurückzukehren. Irgendwie ist das Ganze für mich eine zweischneidige Angelegenheit:
a) Lieber in einem Job arbeiten, der einen jetzt nicht 100% interessiert/befriedigt, aber dafür gut Geld haben. Sprich: In der Freizeit mehr/weiter reisen können, auch mal Dive Liveaboards zu exotischeren Gegenden unternehmen, Tauchequipment kaufen,............PADI DM oder (vor allem) Instructor Rating aufrecht erhalten ist auch schweineteuer.
b) in einem Job arbeiten, der mir Spaß macht und in dem ich nicht viel verdiene (ist ja leider fast überall im Reisebereich / Tauchen so). Die meisten Tauchlehrer, die ich kenne, müssen selbst für einen Heimaturlaub lange sparen und kommen sonst nicht weit weg. Ist halt mega schlecht bezahlt. Dafür jeden Tag unter Wasser! Gibt bestimmt auch Beispiele aus anderen Branchen...

Ich weiß auch nicht so recht, was die bessere Option ist. Hat beides für mich ausgeglichene pro/contra.
Ich habe daher entschieden, dass ich mich einfach in beide Richtungen bewerben werde und dann einfach schaue, was zurück kommt und dann kann ich noch immer abwägen...  ;D
Titel: Re: Berufliche Veränderung nach Langzeitreise
Beitrag von: knuffels am 10. November 2012, 21:40
Hallo zusammen !

Nachdem ich zwei Sabbatjahre hinter mir habe, hab ich nun ganz ähnliche Gedanken.
Mein Job als Ingenieur gefällt mir nicht mehr so recht. Hab das Gefühl, es gibt nur einmal im Monat einen Grund zum Lachen, am Gehaltstag.

Ich habe die halbe Welt gesehen und spreche inzwischen neben Englisch auch Spanisch und Portugiesisch ziemlich gut. Ausserdem habe ich während meiner Freiwilligenarbeit als Entwicklungshelfer etwas Einblick in die südamerikanische Kultur und Lebensweise bekommen.
Gerne würde ich meinen Job als Ingenieur kündigen und "irgendwie" von meinen Erfahrungen und Kenntnissen leben.

Jetzt bin ich auch am hin- und herüberlegen, was ich denn so machen könnte.
Zwischendurch hatte ich mal den Gedanken, in Südamerika ein Hostel oder Posada zu eröffnen. Diesen Gedanken musste ich leider erst mal wieder verwerfen, wegen des hohen finanziellen Aufwands, hoher bürokratischer Hürden und fehlender Rechtssicherheit.

Nun denke ich darüber nach, einen Job bei einem Reiseveranstalter zu suchen.
Jedoch möchte ich keinen typischen Bürojob, wie etwa Reisen verkaufen, Tickets buchen, Hotels reservieren oder Rechnungen schreiben.

Meine Frage ist nun: wie könnte ein typischer Arbeitsalltag eines "Reisefachmanns" aussehen?

Bin für Ideen/Vorschläge/Anregungen und Erfahrungen zu diesem Thema jederzeit dankbar.

Gruß !
Thomas
Titel: Re: Berufliche Veränderung nach Langzeitreise
Beitrag von: Travelini am 11. November 2012, 01:27
Hallo Knuffels,

Hast du denn schon einmal darüber nachgedacht, beide "Erfahrungsstränge" zu verknüpfen? In der Entwicklingshilfe braucht man doch sicher jede Menge Ingenieure? Beim THW wird man z.B. So weit ich weiß alle paar Jahre in einem anderen Land eingesetzt, klingt für mich ganz spannend, ich bin allerdings kein Ingenieur. Oder (keine Ahnung, was für ein Ingenieur du bist), vielleicht konnte man bei einer großen Hotelkette den Neubau von Hotels in aller Welt unterstützen?

LG,
Travelini
Titel: Re: Berufliche Veränderung nach Langzeitreise
Beitrag von: method am 12. November 2012, 17:45
Der Tread macht echt Mut. Ich dachte, ich bin der Einziger, dem es so geht.  ;)

Obwohl meine Reise noch etwas auf sich warten lassen wird, bin ich mir jetzt schon so gut wie sicher nicht mehr zurück ins Büro gehen zu wollen/können.
Titel: Re: Berufliche Veränderung nach Langzeitreise
Beitrag von: Sani Banani am 12. November 2012, 19:07
Du bist nicht der Einzige  :)
Vorallem in den USA und GB liegt es derzeit im Trend das "9 to 5"-Leben hinter sich zu lassen.
Stichwörter Timothy Ferris 4 Hour Work Week http://www.amazon.de/The-4-Hour-Workweek-Expanded-Updated/dp/0307465357/ref=sr_1_2?ie=UTF8&qid=1352743567&sr=8-2 (http://www.amazon.de/The-4-Hour-Workweek-Expanded-Updated/dp/0307465357/ref=sr_1_2?ie=UTF8&qid=1352743567&sr=8-2) oder http://www.locationrebel.com/

Eigentlich bin ich erst durch dieses Buch drauf gekommen, wie beschissen es mir geht  ;D
Titel: Re: Berufliche Veränderung nach Langzeitreise
Beitrag von: knuffels am 14. November 2012, 21:00
Du bist nicht der Einzige  :)
Vorallem in den USA und GB liegt es derzeit im Trend das "9 to 5"-Leben hinter sich zu lassen.
Stichwörter Timothy Ferris 4 Hour Work Week http://www.amazon.de/The-4-Hour-Workweek-Expanded-Updated/dp/0307465357/ref=sr_1_2?ie=UTF8&qid=1352743567&sr=8-2 (http://www.amazon.de/The-4-Hour-Workweek-Expanded-Updated/dp/0307465357/ref=sr_1_2?ie=UTF8&qid=1352743567&sr=8-2) oder http://www.locationrebel.com/

Eigentlich bin ich erst durch dieses Buch drauf gekommen, wie beschissen es mir geht  ;D

Das Buch hab ich vor ein paar Jahren auch gelesen. Du kannst allerdings nicht alles ernst nehmen. Herr Ferris schreibt z.B. über einen Ingenieur, der seinen Job gekündigt hat und jetzt mit dem Online-Einkauf und Wiederverkauf von T-Shirts ein höheres Einkommen in kürzerer Zeit erziehlt.
Weiterhin wird empfohlen, alle ungeliebten Tätigkeiten nach Indien auszulagern. Ich wünsche jedem viel Freude, der seine Steuererklärung, Quartalsberichte, Versicherungsangelegenheiten, Rechnungen usw. von einem Inder machen lässt.
Ein paar Ideen sind aber durchaus ok. Du sollst mit deinem Ruhestand besser nicht bis 60, 65, 67 oder wie auch immer warten, sondern zwischendurch dir immer mal wieder eine kleine Auszeit, einen "Mini-Ruhestand" gönnen. Auch die Idee, den Chef zu überzeugen, bestimmte Arbeiten nicht im Büro sondern online von zu Hause aus zu erledigen, hat was für sich.
Titel: Re: Berufliche Veränderung nach Langzeitreise
Beitrag von: CPT_CHAOS am 14. November 2012, 23:22
Stimmt. Ich habe es auch gelesen und finde man darf nicht alles zu wörtlich nehmen. Ich sehe es nicht als eine Schritt-für-Schritt Gebrauchsanweisung sondern mehr als einen Ideengeber, eine Art Inspiration für "Think outside the box".


EDIT: Achja, das Beispiel mit dem Ingenieur der mit Verkauf von T-Shirts ein höheres Einkommen erzielt finde ich jetzt gerade aber allerdings nicht so unrealistisch. Wenn er das entsprechend clever vermarktet und genug Käufer findet...  warum soll das dann nicht gehen?
Titel: Re: Berufliche Veränderung nach Langzeitreise
Beitrag von: vadasworldtrip am 15. November 2012, 13:03
Mein Job als Ingenieur gefällt mir nicht mehr so recht. Hab das Gefühl, es gibt nur einmal im Monat einen Grund zum Lachen, am Gehaltstag.


*lol*.. der war gut
Titel: Re: Berufliche Veränderung nach Langzeitreise
Beitrag von: CPT_CHAOS am 15. November 2012, 14:01
Mein Job als Ingenieur gefällt mir nicht mehr so recht. Hab das Gefühl, es gibt nur einmal im Monat einen Grund zum Lachen, am Gehaltstag.


*lol*.. der war gut
Definitiv!  ;D
Titel: Re: Berufliche Veränderung nach Langzeitreise
Beitrag von: knuffels am 15. November 2012, 22:02
EDIT: Achja, das Beispiel mit dem Ingenieur der mit Verkauf von T-Shirts ein höheres Einkommen erzielt finde ich jetzt gerade aber allerdings nicht so unrealistisch. Wenn er das entsprechend clever vermarktet und genug Käufer findet...  warum soll das dann nicht gehen?

Nun, zu welchen Preis kaufst Du die Tshirst ein, wie verkaufst Du wieder ?
Jedes Tshirt einzeln einpacken und versenden, oder evtl. eine größere Menge von Großhändler zu Großhändler?
Wieviel bleibt da pro Tshirt übrig, und wie lange hast Du da Beschaff, um auf ca. 50000,- Euro Gewinn im Jahr zu kommen ?

Hat da jemand eine Meinung dazu ?
Titel: Re: Berufliche Veränderung nach Langzeitreise
Beitrag von: Sani Banani am 16. November 2012, 10:40
Ja Knuffels, da geb ich dir vollkommen Recht.
Das Buch gibt dir nur eine Idee ohne konkrete oder realistische Lösungswege vorzuschlagen. Aber es gibt einige Amis, die auf dieser Grundlage ihre eigene Business-Idee tatsächlich erfolgreich umsetzen konnten.
Pat Flynn verfolgt ja eine ähnliche Theorie mit seiner Idee des passiven Einkommens.

Titel: Re: Berufliche Veränderung nach Langzeitreise
Beitrag von: helen am 17. November 2012, 01:49
Hi!

Habe das Buch auch gelesen und finde ebenfalls, dass ein paar gute Anregungen sind. Was mich gestört hat war, dass man im Prinzip seine eigenen 4-Stunden-Woche ja nur leben kann, wenn andere dafür Vollzeit arbeiten - würden die PAs plötzlich auch ne 4-Stunden-Woche wollen würde das System langsam aber sicher zusammen brechen. Es geht also nur, wenn NICHT jeder nach dem Prinzip lebt. Gute Anregung und einige kleinere Tips, die man gut umsetzten kann.

Grüße  :)

P.S.: Dazu die Frage: gibt es nicht auch Berufe, die einem so Spaß machen, dass man gerne mehr als wenige Stunden die Woche arbeiten würde?  ;)
Titel: Re: Berufliche Veränderung nach Langzeitreise
Beitrag von: knuffels am 17. November 2012, 13:44
Hi Helen,

richtig, wenn Dir eine Tätigkeit Spass macht, wirst Du auch nicht auf die Uhr schauen. Es geht nicht primär darum, möglichst wenig zu arbeiten, sondern viel wichtiger ist, dass Du Dein eigener Herr bist, Deine Arbeitszeit, Arbeitsort und Tätigkeit selbst bestimmen kannst.
Als Angestellter hast Du da nur wenig Möglichkeiten, da Du den Vorgaben und Weisungen von Vorgesetzten unterworfen bist. Aus diesem Grund empfiehlt Herr Ferris Selbstständigkeit, oder, für Angestellte, Arbeit im Home-Office. Für "einfache" Arbeiter, wie Putzfrauen, Pförtner oder Maschinenführer ist dieser Lebensstil natürlich nicht möglich.

Stimmt, damit Du Deine eigene Arbeitszeit bei gleichem Geld verkürzen kannst, müssen andere länger oder für weniger arbeiten. Ein Grundprinzip des Kapitalismus. Klingt auf den ersten Blick ungerecht. Es wird wohl aber immer Leute geben, die die ungeliebte Arbeit für wenig Geld machen müssen, da die Qualifizierung für "bessere" Tätigkeiten fehlt. Auch wird es gut qualifizierte Leute geben, die den Schritt in die Selbstständigkeit nicht wagen, statt dessen Sicherheit bevorzugen.

Genau hier ist der Ansatzpunkt: gute Qualifikation und mehr Mut als die anderen, dann kannst Du Dein eigener Herr werden und Deine Arbeitszeit selbst bestimmen.
Und, Du musst auch kein schlechtes Gewissen haben, denn Du gehst Risiko ein, wo andere nicht die Courage dazu haben.
Titel: Re: Berufliche Veränderung nach Langzeitreise
Beitrag von: Sani Banani am 18. November 2012, 13:58
Interessant wieviele das Buch bereits gelesen haben ;D
Titel: Re: Berufliche Veränderung nach Langzeitreise
Beitrag von: knuffels am 18. November 2012, 15:36
Interessant wieviele das Buch bereits gelesen haben ;D

Ja, "Die 4 Stunden Woche" hat natürlich einen sehr reißerischen Titel, was die Leute anlockt, und ist auch insgesamt in ziemlich amerikanischer Art geschrieben. Vieles kann man einfach nicht ernst nehmen.
 
Für Leute, die ebenfalls mit dem Gadanken "Selbstständigkeit" spielen,  empfehle ich das Buch "Kopf schlägt Kapital" von Günther Faltin. Vieles was Tim Ferris schreibt, werdet ihr dort in ähnlicher Form wieder finden. Allerdings hat das Buch doch einen eher seriösen Charakter und zeigt auch realistische Beispiele.
Titel: Re: Berufliche Veränderung nach Langzeitreise
Beitrag von: Sani Banani am 18. November 2012, 17:08
Hab den Titel schon oft gehört und jetzt mal spontan bestellt.
Merci fürs Erinnern ;)
Titel: Re: Berufliche Veränderung nach Langzeitreise
Beitrag von: CPT_CHAOS am 19. November 2012, 12:47
EDIT: Achja, das Beispiel mit dem Ingenieur der mit Verkauf von T-Shirts ein höheres Einkommen erzielt finde ich jetzt gerade aber allerdings nicht so unrealistisch. Wenn er das entsprechend clever vermarktet und genug Käufer findet...  warum soll das dann nicht gehen?

Nun, zu welchen Preis kaufst Du die Tshirst ein, wie verkaufst Du wieder ?
Jedes Tshirt einzeln einpacken und versenden, oder evtl. eine größere Menge von Großhändler zu Großhändler?
Wieviel bleibt da pro Tshirt übrig, und wie lange hast Du da Beschaff, um auf ca. 50000,- Euro Gewinn im Jahr zu kommen ?

Hat da jemand eine Meinung dazu ?
Okay, verzeiht es mir, aber ich pauschalisier jetzt mal ein bissel, um den Punkt zu verdeutlichen: GENAU DIESE DENKE ist es was den Ami vom Deutschen unterscheidet. Der eine hat eine gute Business Idee, denkt sich was soll's, ich probiers aus, und packt's mit Feuer und Flamme an und hat evtl. Erfolg während der Andere voller Bedenkerträgertum schonmal alle Hürden und Probleme voranalysiert, alles tausendmal abwägt und am Schluss doch lieber auf Nummer sicher geht und es lässt, weil's ja nicht "realistisch" ist.
Nur meine Meinung dazu die ich auch schon in vielen Gesprächen mit Leuten aus ebendiesen Ländern bestätigt sah (duck und weg).
Titel: Re: Berufliche Veränderung nach Langzeitreise
Beitrag von: CPT_CHAOS am 19. November 2012, 13:02
Hi Helen,

richtig, wenn Dir eine Tätigkeit Spass macht, wirst Du auch nicht auf die Uhr schauen. Es geht nicht primär darum, möglichst wenig zu arbeiten, sondern viel wichtiger ist, dass Du Dein eigener Herr bist, Deine Arbeitszeit, Arbeitsort und Tätigkeit selbst bestimmen kannst.
Als Angestellter hast Du da nur wenig Möglichkeiten, da Du den Vorgaben und Weisungen von Vorgesetzten unterworfen bist. Aus diesem Grund empfiehlt Herr Ferris Selbstständigkeit, oder, für Angestellte, Arbeit im Home-Office. Für "einfache" Arbeiter, wie Putzfrauen, Pförtner oder Maschinenführer ist dieser Lebensstil natürlich nicht möglich.

Stimmt, damit Du Deine eigene Arbeitszeit bei gleichem Geld verkürzen kannst, müssen andere länger oder für weniger arbeiten. Ein Grundprinzip des Kapitalismus. Klingt auf den ersten Blick ungerecht. Es wird wohl aber immer Leute geben, die die ungeliebte Arbeit für wenig Geld machen müssen, da die Qualifizierung für "bessere" Tätigkeiten fehlt. Auch wird es gut qualifizierte Leute geben, die den Schritt in die Selbstständigkeit nicht wagen, statt dessen Sicherheit bevorzugen.

Genau hier ist der Ansatzpunkt: gute Qualifikation und mehr Mut als die anderen, dann kannst Du Dein eigener Herr werden und Deine Arbeitszeit selbst bestimmen.
Und, Du musst auch kein schlechtes Gewissen haben, denn Du gehst Risiko ein, wo andere nicht die Courage dazu haben.
Stimme dir eigentlich in ALLEN Punkten zu, nur eine Anmerkung habe ich: Es ist nicht immer so, dass die eigene Arbeitszeit bzw. das Einkommen nur auf Kosten Anderer verbessert werden können. Wenn ich Angesteller bin, und einfach 8 Stunden im Büro sitzen muss, egal ob grad viel los ist oder wenig, dann ist das einfach ineffizient. Wieviele Angestelle sitzen sich den Hintern platt und tun beschäftigt um die letzte Stunde bis zum Feierabend rumzukriegen obwohl die Arbeit für den Tag längst geschafft ist?? Aber hey deswegen früher heimgehen - nein komm nicht in die Tüte --> das sieht ja dann nach Faulenzer aus! Effizientes Arbeiten wird einfach nicht belohnt. Dann ist man früher fertig und bekommt nur noch mehr Arbeit aufgedrückt, man sieht aber keinen Cent mehr...
Vor allem bei Tätigkeiten die vor allem mental/geistig ablaufen (Büroarbeit, Softwareentwicklung etc.) ist das System starr und unflexibe und daher ineffektiv. Und wo ist die Motivation mich über das Nötigste hinaus anzustrengen?  Morgen ist ja auch noch ein 8-Stunden Tag...

Bin ich dagegen selbsständig ist das eine ganz andere Motivation. Da denk ich mir: "Wenn ich mich jetzt richtig reinhänge, kann ich um 2 Uhr fertig sein und den Rest des Tages machen was ich will. Oder ich arbeite bis in die Nacht ABER dann ist es meine Entscheidung, z.B. weil es mir Spass macht oder ich weiß dass es sich (monetär) für mich auch lohnt. Jedenfalls bin ich viel effektiver. Und das geht eben nicht auf Lasten anderer. Ich kann einfach die Zeit besser nutzen, anstatt diese antiquierte Anwesenheitskultur in den Unternehmen zu unterstützen.
Titel: Re: Berufliche Veränderung nach Langzeitreise
Beitrag von: knuffels am 19. November 2012, 19:30
Richtig, sehe ich genau so, die Anwesenheitskultur geht mir auch auf den Nerv.
Titel: Re: Berufliche Veränderung nach Langzeitreise
Beitrag von: knuffels am 19. November 2012, 19:39
]
... denkt sich was soll's, ich probiers aus, und packt's mit Feuer und Flamme an und hat evtl. Erfolg während der Andere voller Bedenkerträgertum schonmal alle Hürden und Probleme voranalysiert, alles tausendmal abwägt und am Schluss doch lieber auf Nummer sicher geht und es lässt, weil's ja nicht "realistisch" ist.

Nun, ich denke mir, bevor ich irgendwas per "trial and error" ausprobiere, analysier ich lieber mal vorher die Situation.
Natürlich lohnt es sich, auch über Dinge nachzudenken, die auf den ersten Blick "unrealistisch" erscheinen.

Tim Ferris schreibt selbst weiterhinten in Buch, pro verkauftem Produkt sollten um die 50,- Dollar übrig bleiben, damit sich der Aufwand lohnt. Mit irgendwelchem Kleinkram, was weniger bringt, sollst Du besser gar nicht erst anfangen.
Auf das Beispiel mit den Tshirst bezogen, mag das evtl. bei schicken teuern Designerklamotten durchaus zutreffen.

Dann musst Du aber selbst zu den Leuten gehören, die so was kaufen, und auch in Deinem Bekanntenkreis genug solche Leute haben. Mit anderen Worten: Du musst den Markt kennen, selbst Verkäufer und Kunde in einer Person sein.

Meine persönliche Meinung ist daher negativ, da Designerklamotten nicht zu meinem Interessengebiet gehören.
Titel: Re: Berufliche Veränderung nach Langzeitreise
Beitrag von: southern_cross am 22. November 2012, 10:50
Toller Thread  :)

War grad durch unbezahlten Urlaub 1 Monat in Indien und... verdammt, ich drücke meinen Job nur mehr durch Abwesenheit durch  ;D

Und das hat sich auch jetzt nicht geändert - Zeit zu handeln... Weil wenn ich noch eine einzige Powerpoint-Präsentation basteln muss, muss ich mich übergeben.

Ich stehe grad echt vor dem Thema: Bin voll ausgeruht und energiegeladen, und vergeude meine Zeit in einem Bürojob, der mir keinen Spaß mehr macht. Ich will auch gar keine Bewerbungen schreiben, weil wenn ich in der Schiene bleibe, habe ich im nächsten Job dassselbe in grün.  :)

Bei mir ist es jetzt ein bissl anders, ich mag (derzeit  :)) nicht mehr reisen, weil das Thema Familie vielleicht ansteht. Daher suche ich was "österreichtaugliches" mit viel mehr Arbeiten von daheim, aber auch unterwegs sein bzw. nicht mehr sinnlos im Büro sitzen und vor allem ein interessanteres Thema.

Hab durch die Reisen auch meinen Draht gefunden, was Sinnvolles/Sinnvolleres als jetzt machen zu wollen.

In Indien habe ich einen Architekten getroffen, der arbeitet fast ausschließlich von unterwegs. Hat sein Büro aufgelöst, seinen Kram verkauft und alles was er braucht ist sein Notebook und WLAN.

Hab mir jetzt einen Termin bei einem Coach vereinbart - ich muss was ändern!  :)



PS. Die 4-Stunden-Woche habe ich auch gelesen  :)
Titel: Re: Berufliche Veränderung nach Langzeitreise
Beitrag von: Sani Banani am 22. November 2012, 15:24
Ich merke, das Thema ist auch bereits im deutschsprachigen Raum angekommen :)

Wen es interessiert; nur einige Beispiele:

http://hangout-lifestyle.de/ (http://hangout-lifestyle.de/)
oder
http://www.locationrebel.com/ (http://www.locationrebel.com/)

Titel: Re: Berufliche Veränderung nach Langzeitreise
Beitrag von: virupaksha am 23. November 2012, 16:12
Schön, so viel Bestätigung zu lesen.

Sitze auch als namenloser IT-Angestellter in einem tristen Büro bei einem gesichtslosen Multi-Konzern. Ab Mai gehts für unbestimmte Zeit in die große Welt. Kündigung wird kurz vorher verkündet (Wortspiel). Die werden wohl versuchen, mich zu halten oder wiederzubekommen. Aber da ich es jetzt schon satt habe, wird's nach der Reise erst recht so sein.
Wenn ich mir so meine Kollegen anschaue, die hier seit Jahrzehnten sitzen: NO WAY !!! Geld hin oder her.
Sicherheit bringt einen nicht voran.
Jetzt muss ich nur noch die Zeit absitzen.

Ich werd während der Reise ein paar Sachen ausprobieren (Englisch unterichten, auf na Farm schuften ...) Was danach kommt (man kann ja nicht immer nur reisen) weiß ich zwar noch nicht. Aber ich werde anfangen, was zu machen, wo auch was bei rum kommt.
Titel: Re: Berufliche Veränderung nach Langzeitreise
Beitrag von: Sani Banani am 27. November 2012, 09:39
knuffels, ich bin jetzt auf Seite 100 von "Kopf schlägt Kapital" und kann jetzt schon sagen, dass das Buch eins meiner Lieblinge wird :)
Titel: Re: Berufliche Veränderung nach Langzeitreise
Beitrag von: Bobsch am 07. Dezember 2012, 15:14
Du bist nicht der Einzige  :)
Vorallem in den USA und GB liegt es derzeit im Trend das "9 to 5"-Leben hinter sich zu lassen.
Stichwörter Timothy Ferris 4 Hour Work Week http://www.amazon.de/The-4-Hour-Workweek-Expanded-Updated/dp/0307465357/ref=sr_1_2?ie=UTF8&qid=1352743567&sr=8-2 (http://www.amazon.de/The-4-Hour-Workweek-Expanded-Updated/dp/0307465357/ref=sr_1_2?ie=UTF8&qid=1352743567&sr=8-2) oder http://www.locationrebel.com/

Eigentlich bin ich erst durch dieses Buch drauf gekommen, wie beschissen es mir geht  ;D

Ihr habt mich ganz neugierig auf dieses Buch gemacht. Jetzt möchte ich mir das auch zu Gemüte führen. Habt ihr das alle in Englisch gelesen? Überlege mir die deutsche Ausgabe zu kaufen!

GRuß
Titel: Re: Berufliche Veränderung nach Langzeitreise
Beitrag von: Sani Banani am 08. Dezember 2012, 14:03
Die deutsche Ausgabe ist schon recht ok. Ich find sie praktischer, weil du da Referenzen zu deutschen Internet-Seiten hast (wenn es relevant sein sollte. Ansonsten zu Ami-Seiten).