Weltreise-Forum

Weltreisen und Langzeitreisen => Ausrüstung => Thema gestartet von: mariposa1979 am 09. September 2011, 22:29

Titel: Welchen Temperaturbereich für Schlafsack beim Andentrekking im Okt./Nov.?
Beitrag von: mariposa1979 am 09. September 2011, 22:29
Hallo zusammen,

nach jahrelanger Überlegung, ob ja oder nein, geht's nun endlich in 3 Wochen los - 6 Monate Südamerika  ;D

Grob geplant habe ich folgende Route: Peru - Bolivien - Argentinien - Brasilien - Venezuela.

Was mir grad noch fehlt, ist ein Schlafsack... Mir ist klar, dass es die "eierlegende Wollmilchsau" (warm, leicht, kleines Packmaß) für die Gesamtheit dieser Länder nicht gibt...  Wichtig ist mir erst mal, dass ich in den kälteren (Anden-)Regionen nicht friere :) Laut Klimatabellen wird's wohl nachts um die 5°C (Salar de Uyuni kann's wohl auch mal bis -5° gehen?!). Ich werde zwar vorwiegend in Hostels schlafen bzw. über Couchsurfing eine Bleibe suchen. Aber es werden sicherlich auch einige Trekkingtouren inkl. zelten dabei sein (insgesamt vlt. so 4 Wochen).

Da es wie gesagt auch in wärmere (tropische) Regionen geht, fällt ne Daune für mich raus. Vermutlich wird's der deuter Exosphere - fraglich nur welcher Temperaturbereich (+2 / -2 / -8).  Was würdet ihr mir raten? In diesen Temperaturbereichen hab ich leider keine Erfahrung - die beschränkt sich bislang auf Australien & SOA. Und da war mein kleiner "Tropenschlafsack" völlig ausreichend :)

Ich hoffe und freue mich auf eure Tipps & Anregungen!

Freudige Grüße
Mariposa
Titel: Re: Welchen Temperaturbereich für Schlafsack beim Andentrekking im Okt./Nov.?
Beitrag von: Vombatus am 10. September 2011, 02:19
... bist du sicher, dass du einen eigenen Schlafsack brauchst? Wenn du Touren machst in dem einer von Nöten ist wirst du sicher einen ausleihen können. Besorge dir ein Schlafsack-Inlet, dann ist es (im Zweifel) auch nicht unangenehm in einem fremden Schlafsack zu schlafen. Meistens wirst du wohl sowieso kein Schlafsack brauchen und ein Inlet ist leicht, klein und überall verwendbar, auch im Hostel.
Titel: Re: Welchen Temperaturbereich für Schlafsack beim Andentrekking im Okt./Nov.?
Beitrag von: cocolino am 11. September 2011, 10:28
Hi,

warum keine Daune? Platztechnisch wäre der auf jeden Fall besser, weil "knautschbarer". Und ob das jetzt ein warmer Kunstfaser oder Daune ist, spielt in den Tropen eher keine Rolle. Ist dein Tropenschlafsack ein Inlett? Das nimmt doch eh nicht viel Platz mit und die Kombi Daune+Inlett gibt dir nochmal ein paar Grad drauf, ist flexibler als nur Kunstfaser und nimmt zusammen auch weniger Platz weg als Kunstfaser. Und vielleicht kannst du den großen Schlafsack ja dann heimschicken, falls du den nicht mehr brauchst. Ich hab einen Daune von Mountain Equipment, der Comfort 4 Grad hat (glaub ich), mit dem bin ich sehr zufrieden....
Titel: Re: Welchen Temperaturbereich für Schlafsack beim Andentrekking im Okt./Nov.?
Beitrag von: Eidechsenkönigin am 11. September 2011, 12:15
hallo  :)
ich würde der befürwortung eines daunenschlafsacks gerne widersprechen wollen, wenn schon so ganz ausdrücklich daunenschlafsäcke angepriesen werden. warum, könnt ihr hier nachlesen: http://www.vier-pfoten.at/website/output.php?id=1244&idcontent=2568&language=1
weitere informative berichte kann man rechts anklicken.
ich würde jetzt gern hier, um zeit zu sparen, karoshis geistigen erguss zitieren, der aus einem ähnlichen thread stammt:
"Hallo,

jetzt muss ich doch mal was zum Thema Daunen sagen. Eigentlich ging es ja hier um das Thema Schlafsack ja/nein, aber wenn schon über das Material diskutiert wird, dann wird Euch vielleicht interessieren, wo die Daunen herkommen.

Die kurze Version ist: von Gänsen (und Enten). Genau, von den gleichen Tieren, die auch Weihnachten oder an St. Martin in der Bratröhre landen. Die Daunen kommen aber nicht unbedingt von den toten Tieren.

Die lange Version: die Daunen wachsen viel schneller als die Tiere. So schnell, dass sie nach einem Drittel oder gar Viertel der Lebensdauer des Schlachtguts eigentlich schon fertig sind. Wenn man sie den Tieren dann ausreißt, wachsen sie wieder nach. Ist das nicht schön? Da kann man das ja gleich nochmal machen, und nochmal... beim letzten Mal tut's auch gar nicht mehr weh.* Vom selben Tier mehrmals Daunen zu ernten steigert die Wirtschaftsleistung, schafft Arbeitsplätze und sorgt für günstige Daunenschlafsäcke. Ich wünsche eine gesegnete Nachruhe.

LG, Karoshi



* Andererseits: wenn man die Gans schon ein paar Mal lebendig gerupft hat, dann kann man es eigentlich beim letzten Mal auch so machen. Das verschlankt den Prozess im Schlachthof."

daunen werden größtenteils aus lebendrupf gewonnen und welche qual das für die tiere ist, muss ich hier nicht erläutern. deshalb gilt für mich mittlerweile, dass ich aus tierliebe auf einen daunenschlafsack verzichte, egal wie kuschelig er auch ausschauen und sich anfühlen mag, denn ich könnte keine nacht ruhig in diesen federn schlafen, die leid- und qualvoll aus einem lebenden tier herausgerissen wurden!
kunstfaserschlafsäcke sind mittlerweile eine echt gute alternative zum daunenschlafsack, in packmaß, gewicht, bauschfähigkeit etc. und ist weit weniger anfällig für hohe luftfeuchtigkeit o. wasser im allgemeinen.
also lieber auf daune verzichten und dafür eine geruhsamere nacht haben  ;D
Titel: Re: Welchen Temperaturbereich für Schlafsack beim Andentrekking im Okt./Nov.?
Beitrag von: cheerful am 12. September 2011, 17:45
Hallo Mariposa

Ich bin zur Zeit gerade in Bolivien unterwegs und war vorher in Ecuador und Peru. Ich hatte keinen Schlafsack dabei, doch in Peru hab ich mir einen gekauft. Ich war nun schon einige Male sehr froh um meinen Schlafsack, da es Nachts zum Teil auch in den Hostels sehr kalt wird - vorallem in den Andenregionen. Ich würde dir einen Schlafsack mit Komfortzone bis -8 Grad empfehlen, vorallem wenn du auf Trekkings noch zelten willst. Natürlich erhältst du von den meisten Touren-Anbietern auch einen Schlafsack geliehen, aber die Qualität lässt oft zu wünschen übrig. Ich habe schon die übelsten Geschichten gehört, von Leuten die die ganze Nacht gefroren haben und ihren Ausflug dann nicht mehr so richtig geniessen konnten. Wenn du einen eigenen Schlafsack hast, weisst du was du hast...

Liebe Grüsse
Cheerful
Titel: Re: Welchen Temperaturbereich für Schlafsack beim Andentrekking im Okt./Nov.?
Beitrag von: cocolino am 18. September 2011, 11:11
@eidechsenkönigin: Danke für den Denksanstoß! Daran hab ich gar nicht gedacht, allerdings würde ich zB die Marke Mountain Equipment auch nicht als "billig" bezeichnen. Ich hab mich mal auf die Suche nach Infos gemacht und folgendes gefunden:

http://www.bergfreunde.de/basislager/wp-content/uploads/2011/08/Mountain-Equipment-down-codex.pdf

Darin wird ganz aktuell die Herkunft der Daunen in den Mountainequipment, deren Zertifizierung und welche Art von Daune in welchem Produkt verwendet wird, beschrieben.

Ganz allgemein finde ich, dass du richtigerweise auf die Problematik hingewiesen hast und ich finde, wenn man zu solchen Themen beim Hersteller keine (oder keine zufridenstellenden) Infos findet, sollte man durchaus mal nachfragen, denn nur so kann man als Konsument auch die Hersteller zum Umdenken anregen.
Titel: Re: Welchen Temperaturbereich für Schlafsack beim Andentrekking im Okt./Nov.?
Beitrag von: querweltein am 29. September 2011, 05:50
HI,

wir haben unsere Schlafsäcke auch schon einige Male in Hostels in Ecuador und Peru benutzt. Manchmal auch nur, weil 3 Lagen Wolldecke + Überdecke einfach sauschwer sind. Da liegt es sich einfacher obendrauf. :)
Beim Trekking haben wir sie auch schon benutzt, Leihsäcke können ganz schön siffig sein.
Am Ende muß man aber selber wissen ob man den Platz im Rucksack hat.

Vom ethischen Standpunkt mal abgesehen:
Nein, Kunstfaser ist ggü Daune in Hinsicht auf Packmaß und Gewicht bei gleicher Wärmeleistung nicht ebenbürtig.

Gruß