Weltreise-Forum

Weltreisen und Langzeitreisen => Gefühlswelt => Thema gestartet von: MiCo am 15. März 2011, 11:28

Titel: Wie sag ich's meinem Chef ...
Beitrag von: MiCo am 15. März 2011, 11:28
Hallo zusammen,

langsam wird es ernst und ich muss Ende März kündigen, um Ende September loszuziehen auf die große Reise.
Es ist wirklich nicht einfach, alles hinter sich zu lassen: Freunde, Hobby, Wohnung, Job und so viele Erinnerungen, die man mit einem Ort verbindet, in dem man zehn Jahre gelebt hat ... wohlwissend, dass man hierher aller Voraussicht nach, nicht wieder zurückkehren wird.

Was mich momentan umtreibt ist, dass ich nicht genau weiß, wie ich meiner Chefin das mit der Reise verklickern soll. Und ich habe nicht mehr viel Zeit, denn ich möchte nicht unbedingt erst am 31.03. mit ihr sprechen.
Die Chance auf eine "Auszeit" von meinem Job, also unbezahlten Urlaub, sehe ich als gegen Null gehend an. Und ich glaube, das möchte ich auch gar nicht. Obwohl mir mein Job sehr, sehr viel Freude macht und ich gern in der Branche arbeite, in der das Unternehmen tätig ist. Aber es wäre schon schön, sich eine "Tür" offen zu halten, um evtl. nach der Rückkehr nochmals anklopfen zu können und - sei es auch freiberuflich - um an einigen Projekten mitzuarbeiten. Es sei denn, ich habe nach der Reise noch Lust darauf.

Grundsätzlich glaube ich, dass aktuell niemand damit rechnet, dass ich kündige.

Jetzt aber wieder zurück zur Eingangsfrage: Wie habt Ihr Euren Chefs gesagt, dass Ihr kündigen möchtet, um auf eine Weltreise zu gehen? Welche Begründungen habt Ihr genannt und wie kam das an?

Über ein paar Tipps würde ich mich freuen,
MiCo
Titel: Re: Wie sag ich's meinem Chef ...
Beitrag von: Xenia am 15. März 2011, 11:55
Hey MiCo

Also ich finde eine Kündigung, weil man auf Weltreise geht, ist doch viel einfacher als alle anderen Kündigungen. Man muss niemandem sagen, dass man Kündigt, weil es einem nicht gefällt oder weil man lieber beim Konkurrenten arbeitet ;)
Da wird doch neimand sauer sein, eher neidisch und wenn sie nett sind, dann freuen sie sich einfach für dich mit.

Also nimm es einfach in den Angriff. Das packst du schon und ich bin sicher, es wird nur halb so schlimm sein, wie du gedacht hast.

Grüsse
Xenia
Titel: Re: Wie sag ich's meinem Chef ...
Beitrag von: cielo am 15. März 2011, 14:21
war bei mir genauso. erst totalen bammel gehabt und dann waren sie neidisch und haben sich für mich gefreut :). und gemeint, ich kann danach wiederkommen ;).

ich hab um einen termin gebeten, meine beiden chefs zusammengetrommelt und erklärt dass ich eine auszeit brauche um meinen traum zu verwirklichen. sie wollten am liebsten mitkommen :D.

viel erfolg! und schiebs nicht zulange hinaus, das belastet einen nur zu sehr.
Titel: Re: Wie sag ich's meinem Chef ...
Beitrag von: CPT_CHAOS am 15. März 2011, 14:41
Bei mir wars auch viel besser gelaufen als ich dachte, hatte auch erst Bammel davor und dachte die fallen aus allen Wolken, aber die Chefs habens verstanden, auch wenn sie nicht glücklich waren. Mein Tip (so hab ichs gemacht): Spiel mit offenen Karten, rede nicht um den Brei herum, erkläre ihnen dass dies ein grosser Traum ist, ein Sache die du einfach in deinem Leben machen willst und dass du das Gefühl hast dass jetzt der richtige (und vielleicht letzte) Zeitpunkt ist es durchzuziehen. Sag Ihnen dass es nicht am Job liegt aber dass du es einfach machen musst und dass du hoffst dass sie Verständnis dafür haben.

Und wenn sie dann trotzdem sauer auf dich sind: Ihr Problem. Du hast dir nichts vorzuwerfen. Die Kündigungsfrist ist ja echt lange genug...
Mensch es ist DEIN Leben und deine Glücksseligkeit - sollen sie doch zur Hölle fahren wenn sie das nicht verstehen ;)

Aber aus meiner eigenen Erfahrung haben die Menschen (wahrscheinlich auch deine Chefs) für so einen Schritt  mehr Verständnis als du jetzt vielleicht denkst (Ich glaube es liegt daran dass die meisten Menschen insgeheim doch auch davon träumen mal alles hinter sich zu lassen)

Aber Bammel hin oder her, und auch egal wie's läuft: Es ist ein unglaublich befreiendes Gefühl trotz der Sorgen seinen Weg zu gehen und du wirst danach mächtig stolz auf dich sein.

Und wenn du dich im Guten trennst und sie dich als Mitarbeiter schätzen stehen die Chancen auch nicht sooo schlecht dass sie dich wieder nehmen wenn du zurückkommst und bei Ihnen anklopfst...


P.S. Leute kommen und gehen, das ist unsere heutige Wirtschaftswelt, die Arbeitgeber haben da oft auch keine Skrupel, also mach dir nicht zu sehr ein schlechtes Gewissen deswegen!
Titel: Re: Wie sag ich's meinem Chef ...
Beitrag von: MiCo am 15. März 2011, 17:55
Vielen Dank für Eure aufmunternden Worte ... und auch für die Erfahrungsberichte.
Ich werde die Sache wohl nächste Woche in Angriff nehmen und kann ja dann mal berichten, wie es gelaufen ist.

Danke,
MiCo
Titel: Re: Wie sag ich's meinem Chef ...
Beitrag von: marica am 16. März 2011, 11:41
ich fühle mit dir, MiCo.  ;)
Bei mir steht heute die Kündigung an. Wenn auch nicht wegen dem Reisestart, das kommt später, sondern wegen einer beruflichen Neuorientierung. Was aber etwa die selbe Ausgangslage ist ...  :-\ An und für sich nichts Schlimmes, so eine Kündigung, aber ich bibber schon ein bisschen. Ist einfach unangenehm, gerade auch weil ich nicht so recht abschätzen kann wie die Reaktion ist.
Titel: Re: Wie sag ich's meinem Chef ...
Beitrag von: Bobsch am 16. März 2011, 12:44
ich fühle mit dir, MiCo.  ;)
Bei mir steht heute die Kündigung an. Wenn auch nicht wegen dem Reisestart, das kommt später, sondern wegen einer beruflichen Neuorientierung. Was aber etwa die selbe Ausgangslage ist ...  :-\ An und für sich nichts Schlimmes, so eine Kündigung, aber ich bibber schon ein bisschen. Ist einfach unangenehm, gerade auch weil ich nicht so recht abschätzen kann wie die Reaktion ist.

Toi toi toi... Ich drück dir die Daumen :)
Titel: Re: Wie sag ich's meinem Chef ...
Beitrag von: MiCo am 16. März 2011, 14:07
Liebe marica,

ich drücke Dir die Daumen! Du kannst ja später mal erzählen, wie die Kündigung aufgenommen wurde!

Grüße
MiCo
Titel: Re: Wie sag ich's meinem Chef ...
Beitrag von: marica am 17. März 2011, 09:15
Es ist gesagt!  ;D

Und gleich vorweg: Das Schwierigste ist, sich überhaupt zum Gespräch durchzuringen. Als wir dann am Tisch sassen, gab ich gleich im ersten Satz durch, was Sache ist. Und dann hab ich ausgeholt, erklärt. Es hat sich ein sehr lockeres, unverkrampftes Gespräch entwickelt. Er war interssiert, sagte, er könne sich gut vorstellen, dass mir diese Tätigkeit entspricht. Es war durchwegs positiv, und das Verständnis war da. Er hat gemeint, er verstehe das und wenn ich das Reissen verspüre, etwas Neues anzufangen, dann soll ich es machen, sonst werde ich es später nur bereuen. War also ganz easy alles.  8)

Ich ging gestern so erleichtert nach Hause, mir ist das schon etwas auf dem Magen gelegen. Und als es dann raus war und sogar gut ging, hat sich gleich einiges an Anspannung gelöst, und ich fühlte mich echt befreit! Endlich ist es offiziell.  :D

Also nur Mut MiCo!
Titel: Re: Wie sag ich's meinem Chef ...
Beitrag von: MiCo am 17. März 2011, 09:29
Super!

Das freut mich sehr für Dich. Und dass Du total erleichtert bist, kann ich gut und gerne glauben.

Ich glaube, es ist wirklich so, dass die Überwindung, es anzusprechen, das Schwierigste an der ganzen Sache ist.


MiCo
Titel: Re: Wie sag ich's meinem Chef ...
Beitrag von: Renegade am 17. März 2011, 11:42
Hi Zusammen,

ich hatte auch vor 2 Wochen das Vergnügen und kann es jedem nur raten es so schnell wie möglich zu machen. Konnte auch gar nicht einschätzen wie er es finden wird. Zunächst war er auch geschockt aber im Laufe des Gesprächs hat er mehr und mehr positives daran gefunden und sogar gesagt ich soll ihm aus jedem Land eine Karte schicken und das ich jederzeit wiederkommen kann. Das ist doch mal was! Und es befreit und steigert die Vorfreude ungemein!

Also, A...backen zusammen kneifen und los,

es kommt sowieso meisten anders als man denkt:)

Gruß R.
Titel: Re: Wie sag ich's meinem Chef ...
Beitrag von: MiCo am 23. März 2011, 22:00
Ich hab's getan!

Jippieh! Ich habe heute meiner Chefin von meinen Plänen erzählt und mitgeteilt, dass ich zu Ende September kündigen werde. Das Gespräch war ganz nett, sie meinte zwar, dass ich verrückt sei und sie es schade findet, dass ich gehe, aber sie wünscht mir alles Gute und konnte verstehen, dass wenn man einen Traum hat, man diesen auch umsetzen möchte.

Ich habe dann gleich auch meine direkten Kollegen informiert, die ziemlich überrascht waren. Aber ich habe wirklich von ALLEN Seiten aufmunternde Worte bekommen und solche Sätze gehört wie: Man soll seine Träume verwirklichen. Ich habe dies damals nicht gemacht und habe jetzt keine Gelegenheit mehr dazu.

Ich bin jetzt wirklich erleichtert und freue mich, dass ich den nächsten Schritt in Richtung große Reise getan habe.

MiCo
Titel: Re: Wie sag ich's meinem Chef ...
Beitrag von: marica am 24. März 2011, 08:18
glückwunsch MiCo! tolles gefühl, nicht? :)
Titel: Re: Wie sag ich's meinem Chef ...
Beitrag von: AlpenCheGuevara am 24. März 2011, 10:18
hey,

hab am anfang auch überlegt, wie ich das machen soll.
habe mit meinem vorgesetzten geredet, ob eine möglichkeit der freistellung etc. besteht und ihm erklärt, was ich machen will.
der war weniger begeistert und sehr überrascht und meinte, dass er das nicht entscheiden kann. dann gab es ein weiteres gespräch mit dessen vorgesetzten mit dem ziemlich gleichen ergebnis.
also: noch eine stufe höher, damit es wer entscheiden kann. dort bin ich gott sei dank auf verständnis gestoßen und man hat sich auch "gefreut", dass ich mich schon lange vor meinem geplanten start erkundige (8 monate).
wir haben uns geeinigt, dass der dienstvertrag einvernehmlich aufgelöst wird und ein vertrag bzgl. wiedereinstellung 1 jahr später gemacht wird. denn beide seiten wollen wieder zusammenarbeiten :-)
zusatz: ich muss einen blog schreiben :-)
positiv für mich: nach der rückkehr sofort wieder einen job
positiv für die firma: genug zeit zum planen bzw. ersatz suchen/schulen und danach wieder einen mitarbeiter den man kennt und der auch das unternehmen kennt.
sozusagen eine win-win-situation ;-)

diese lösung ist natürlich nichts alltägliches und daher weiß ich das auch sehr zu schätzen!

lg
stefan
Titel: Re: Wie sag ich's meinem Chef ...
Beitrag von: Kroc am 19. Mai 2011, 19:22
Hi zusammen,

bei mir steht das gleiche an, und zwar Ende Juni. Ich habe 3 Monate zum Quartal Kündigungsfrist, d.h. ich wäre ab Ende September weg.

MiCo, als ich Deinen ersten Beitrag gelesen habe, dachte ich "das bin ich". Du sprichst mir da aus der Seele.
Ich habe auch einen Job, in dem ich wirklich zufrieden bin und eine gute Perspektive habe, und der es mir noch schwerer macht, diesen Schritt zu gehen.
Das größte Problem, das ich in meinem Fall für die Akzeptanz/das Verständnis sehe ist, dass ich weiss was für ein großes Loch meine Kündigung reissen wird. Wir sind ein kleines Team und ich bin auf meinem Teilgebiet ein Hauptwissensträger, und wir kämpfen sowieso tagtäglich um jeder Ressource...
Von daher könnte ich mir vorstellen, dass trotz persönlichem Verständnis meines Chefs die Tatsache, dass ich es trotz der Gesamtsituation durchziehe, eher nachteilig für einen Wiedereinstieg hinterher sein wird.

Habt ihr mit sowas Erfahrung?

Vielleicht bin ich da auch zu loyal, aber meine Chefs haben wirklich viel für mich getan, mich immer unterstützt und gefördert, und darum habe ich jetzt schon ein schlechtes Gewissen...obwohl ich überzeugt bin, dass ich es machen will...
Titel: Re: Wie sag ich's meinem Chef ...
Beitrag von: izzy am 20. Mai 2011, 16:56
Hallo Kroc,

ich habe zwar selbst noch nicht für meinen Traum gekündigt (starte erst Sep. 2012), denke aber du solltest das auf jeden Fall durchziehen!!! Ich kann schon verstehen, dass du vll ein schlechtes Gewissen hast, da sich deine Chefs anscheinend sehr für dich eingesetzt haben. Aber... wenn du das jetzt nicht durchziehst, wirst du es wahrscheinlich nie machen und deinen Traum nicht verwirklichen können. Dann wirst du in 10 Jahren immernoch an deinem Arbeitsplatz sitzen und darüber nachdenken, was du alles verpasst hast.
Du wirst nicht all die tollen Erfahrungen machen, die auf dich warten, während du auf deiner Reise frei leben kannst...und das nur, weil du deinen Chef glücklich machen willst?
Tu das, was DU machen willst. Getreu dem Motto: "Lebe nicht um zu arbeiten, sondern arbeite um zu leben"
:D
Ich hoffe du kannst die für dich richtige Entscheidung treffen ;)

LG isi
Titel: Re: Wie sag ich's meinem Chef ...
Beitrag von: CPT_CHAOS am 21. Mai 2011, 05:24
Das größte Problem, das ich in meinem Fall für die Akzeptanz/das Verständnis sehe ist, dass ich weiss was für ein großes Loch meine Kündigung reissen wird. Wir sind ein kleines Team und ich bin auf meinem Teilgebiet ein Hauptwissensträger, und wir kämpfen sowieso tagtäglich um jeder Ressource...
Von daher könnte ich mir vorstellen, dass trotz persönlichem Verständnis meines Chefs die Tatsache, dass ich es trotz der Gesamtsituation durchziehe, eher nachteilig für einen Wiedereinstieg hinterher sein wird.
...

Vielleicht bin ich da auch zu loyal, aber meine Chefs haben wirklich viel für mich getan, mich immer unterstützt und gefördert, und darum habe ich jetzt schon ein schlechtes Gewissen...obwohl ich überzeugt bin, dass ich es machen will...
Du hast EIN LEBEN. DEIN Leben. Frag dich einfach was du irgendwann mehr bereuen wirst: Deinen Firma und deinen Chef enttäuscht zu haben, oder dich SELBST und deine Träume im Stich gelassen zu haben? (Ich glaube du hast diese Frage dir gegenüber schon selbst beantwortet wenn du sagst dass du "überzeugt bist es machen zu wollen", jetzt musst du es halt nur durchziehen. Ist nicht leicht ich weiß. Aber glaub mir, die Belohnung ist es sowas von wert!!!)

Zitat
Habt ihr mit sowas Erfahrung?
Ja, ich habe mit ähnliche Zweifel gehabt, ähnliche Situation (kleine Firma, gerade erst vor nem Jahr angefangen, jeder Mitarbeiter wird gebraucht, blabla) - aber ich habe meine Ängste besiegt und bin jetzt seit 38 Tagen unterwegs, habe noch 11 Monate vor mir und BEREUE ES KEINE SEKUNDE. Ich lebe meinen Traum und egal was danach kommt - DAS WAR ES WERT! Das weiß ich mit jeder Faser meines Herzens. Wenn ich überlege ich hätte nen Rückzieher gemacht und alles das was ich jetzt schon erlebt habe (und noch erleben werde) würde ich verpassen --- und mich dann die ganze Zeit fragen "Was wäre wenn" oder "Hätt ich doch nur"   --- brrrrrr nee da ziehts mir nen kalten Schauer über den Rücken.

Wenn du den Traum hast und die Möglichkeit ihn zu verwirklichen dann TU ES. Alles andere wirst du nur irgendwann schwer bereuen. Meistens kommts eh besser als erwartet (war bei mir beim Gespräch mit den Chefs so, und Anderen geht es ja auch so wie man hier im Forum liest).

 Loyalität ist wichtig - aber nicht nur einem Arbeitgeber gegenüber sondern auch den eigenen Träumen und Zielen!
Titel: Re: Wie sag ich's meinem Chef ...
Beitrag von: jhein am 21. Mai 2011, 10:44
Noch viel schwieriger ist es als Chef seinen Mitarbeitern zu sagen, dass man jetzt mal 9 Monate weg ist :-) Hat aber auch geklappt und es ist niemand schreiend weg gelaufen.

Ich habe selbst auch einen Kollegen, der nächstes Jahr für 12 Monate in ein Sabbatical geht. Den größten Gefallen, den Ihr Eurem Chef machen könnt (ausser dableiben natürlich) ist es möglichst frühzeitig zu sagen. Je früher man das weiss, desto besser kann man planen, desto mehr kann man selbst zeigen, dass man der Firma nicht schaden will und jemanden anderen gut einarbeiten und desto besser sind die Chancen wieder neu einzusteigen.

Ich würde auch immer erstmal versuchen eine Beurlaubung o.ä. zu bekommen. Beim heutigen Fachkräftemangel in manchen Bereichen sind viele Firmen glücklich, wenn sie wissen der Kollege kommt nach dem Jahr wieder. Und nur kündigen, wenn es gar nicht anders geht.

Gruß,
Julian
Titel: Re: Wie sag ich's meinem Chef ...
Beitrag von: dirtsA am 23. Mai 2011, 15:56
Ich schließe mich hier mal mit einer Frage an, die mich gerade sehr beschäftigt:

WANN ist der richtige Zeitpunkt!?  ???

Zu meiner Situation: Ich möchte im Jan los, habe 3 Monate Kündigungsfrist, müsste also im Sept. zum 31.12. kündigen. Sprich, ich könnte/müsste auch erst im Sept. Bescheid sagen. Momentan sind es noch ca. 7 Monate bis Jahresende, also schon noch ein laaaanger Zeitraum. Ich weiß fix, dass ich prinzipiell keine Probleme bekommen würde, wenn ich jetzt schon Bescheid sage. Aber es würde halt die ganze Zeit im Vordergrund stehen "sie verlässt uns bald" und ich könnte wahrscheinlich nicht mehr normal arbeiten, weil mir öfter Steine in den Weg gelegt werden würden (in Richtung: kann doch dir egal sein, bist eh bald weg etc.). Außerdem soll ich gerade in einer höheren Position ein paar Leute einlernen, wo es auch eher "ungut" wäre, wenn gleich von Anfang an feststeht, dass ich ihnen nicht mehr lange für Fragen zur Verfügung stehe.
Andererseits nehme ich diese Position erst ein und fühle mich ein bisschen schlecht, dass ich so viel Verantwortung bekomme (und ne ziemlich große Chance) - um dann "Tschüss" zu sagen...  ::)  :'(
Daher frage ich mich, ob eine Klärung jetzt gleich nicht doch das Beste wäre.

Klar, endgültig muss es ICH entscheiden... Aber mich würden mal eure Meinungen interessieren, oft ist ja auch etwas dabei, an das man selbst noch nicht gedacht hat...

Danke schon mal :)
Titel: Re: Wie sag ich's meinem Chef ...
Beitrag von: weltentdecker am 23. Mai 2011, 16:54

WANN ist der richtige Zeitpunkt!?  ???

Da würde mich eure Meinung auch sehr interessieren. Hatte wahrscheinlich vor, ca. 8 Monate vor Abflug (also diesen August) schon Bescheid zu geben, da ich erstens dann eh ein Zielgespräch mit meinem Chef habe und zweitens ja auch mal anfragen möchte, ob die Möglichkeit für unbezahlten Urlaub besteht (obwohl ich da wenig Hoffnung habe). Wenn dann der unbezahlte Urlaub nicht genehmigt wird, muss ich natürlich noch 8 Monate dort arbeiten und alle wissen, dass ich bald weg bin. Andererseits ist das dann auch genug Zeit für meinen Chef, die Stelle neu zu besetzen (kann ja manchmal extrem langwierig sein) und dann ist ja evtl. auch noch Zeit, dass ich meine Nachfolgerin einarbeiten kann.

Hmh, bin auch noch unentschlossen, tendiere aber doch dazu, es früh zu sagen.  :-\
Titel: Re: Wie sag ich's meinem Chef ...
Beitrag von: Susu am 24. Mai 2011, 06:00
Hallo Leute,

wenn klar ist, dass es keinen bezahlten Urlaub/Sabbatical/Auszeit gibt, habe ich folgende Meinung:

Die Kündigungsfrist (egal ob ein Monat, drei Monate oder sonst was) ist doch ein von beiden Seiten, also euch und eurem Arbeitgeber, vereinbarter Zeitraum. Es ist also für beide Seiten nur legitim gemäß der Kündigungsfrist zu kündigen. Warum macht ihr euch da so ein schlechtes Gewissen?

Ich finde, auch wenn ihr nach eurer Reise evt. einen Wiedereinstieg bei demselben Unternehmen plant, könnt ihr euch an eure Kündigungsfrist halten und braucht nicht schon Monate vor Ablauf eurer Kündigungsfrist eure Lebenspläne mit eurem Arbeitgeber teilen. Das würdet ihr doch auch nicht machen, wenn ihr Nachwuchs plant, oder?

Eure Reise ist Privatsache. Da muss man sich nicht für rechtfertigen oder ein schlechtes Gewissen haben, dass man kündigt.

Viele Grüße, Susu

 
Titel: Re: Wie sag ich's meinem Chef ...
Beitrag von: Jens am 24. Mai 2011, 07:46
Also ich würde an eurer Stelle da auch nichts überstürzen. Susu hat mit den Kündigszeiten schon recht. Ich denke, dass ihr nicht unbedingt erst ganz kurz vor ablauf der Kündigungsfrist bescheid sagen müsst, aber nicht schon 8 Monate vorher. OK, bei weltenendecker ist vielleicht noch ein Hauch da unbezahlten Urlaub zubekommen, da würde es Sinn machen, jedoch würde ich das auch frühsten 6 Monate vorher machen. Also würde das doch mit deinem Zielgespräch hin hauen!
Generell ist es ja im Moment so, dass die Firmen gute Leute suchen und ihr daher schon für die Firma "haltenswert" seid. Unter Umständen kann es sogar von Vorteil sein, daher würde ich euch Beiden raten im Gespräch euren Chef anzubieten wieder zu kommen! (natürlich nur wenn ihr wollt ::) )Ihr müsst euch halt wie ein Mercedes verkaufen und ihm klar machen, dass es draußen sonst nur Trabbis gibt ;D ;D Außerdem würde ich dem Chef sagen, dass er es bitte den Kollegen noch nicht sagen soll, damit es keine Unruhe gibt, wie es DritsA beschrieben hat, so habe ich es damals mit meiner Chefin gehalten und sie war ganz glücklich damit, dass es die Mitarbeiter/Kollegen erst recht spät mitbekommen haben! ;)
Titel: Re: Wie sag ich's meinem Chef ...
Beitrag von: weltentdecker am 24. Mai 2011, 09:11
Es ist also für beide Seiten nur legitim gemäß der Kündigungsfrist zu kündigen. Warum macht ihr euch da so ein schlechtes Gewissen?

Ich finde, auch wenn ihr nach eurer Reise evt. einen Wiedereinstieg bei demselben Unternehmen plant, könnt ihr euch an eure Kündigungsfrist halten und braucht nicht schon Monate vor Ablauf eurer Kündigungsfrist eure Lebenspläne mit eurem Arbeitgeber teilen. Das würdet ihr doch auch nicht machen, wenn ihr Nachwuchs plant, oder?

Im Prinzip stimme ich dir zu, wenn man nicht mehr unbedingt danach ins Unternehmen einsteigen will. Aber wenn doch, finde ich es schon fairer, früher Bescheid zu sagen. Wenn Nachwuchs ansteht, weiß der Arbeitgeber ja naturgemäß auch 6 Monate vor Geburt Bescheid  :D

jedoch würde ich das auch frühsten 6 Monate vorher machen. Also würde das doch mit deinem Zielgespräch hin hauen!


Nee, das Zielgespräch wäre ja im august, also 8 Monate vorher. Naja, muss mir das nochmal alles durch den Kopf gehen lassen...
Titel: Re: Wie sag ich's meinem Chef ...
Beitrag von: dirtsA am 24. Mai 2011, 09:24
Zitat
Außerdem würde ich dem Chef sagen, dass er es bitte den Kollegen noch nicht sagen soll, damit es keine Unruhe gibt, wie es DritsA beschrieben hat, so habe ich es damals mit meiner Chefin gehalten und sie war ganz glücklich damit, dass es die Mitarbeiter/Kollegen erst recht spät mitbekommen haben!
Das finde ich eine gute Idee und werde ich mal genauer überdenken...

Ich finde es gerade in meiner Situation schon unfair, mich in eine Position einarbeiten zu lassen, die ich dann nicht übernehmen kann/werde. Das verursacht enormen Kosten- und Zeitaufwand und würde im Nachhinein sicher nicht gutgeheißen, wenn ich dann auf einmal erkläre, dass ich jetzt mal weg bin... Eine Weltreise ist ja doch was, was die meisten nicht spontan planen und mein Arbeitgeber kennt mich ja und weiß, dass ich viel voraus plane. Daher wäre für ihn gleich ganz klar, dass ich schon vor Beginn der Einarbeitung in meine neue Position am Planen war.   :-\

Ich will nach der Reise zwar EHER nicht zurück, jedoch will ich mir die Möglichkeit nicht komplett verbauen...
Titel: Re: Wie sag ich's meinem Chef ...
Beitrag von: karoshi am 24. Mai 2011, 09:42
Ich denke, wenn Du Zielvereinbarungen für ein Jahr machen sollst, dann ist es für beide Seiten praktischer, wenn klare Verhältnisse herrschen. Das muss ja nicht heißen, dass Du zu dem Zeitpunkt schon kündigst. Aber Du könntest zumindest Deine Firma in Deine Planungen einweihen.

Ansonsten stimme ich den Vorrednern zu, die sagen, dass man kein schlechtes Gewissen haben sollte. Es gibt nur wenige Arbeitnehmer, die gegenüber ihrer Firma irgendwie in der Schuld stehen. Im Gegenteil, meistens wird ja sogar eine Arbeitsleistung gefordert, die über die vertraglich vereinbarte weit hinaus geht. Und die meisten Firmen haben auch wenig Probleme damit, ihrerseits Arbeitsverträge zu kündigen, wenn sie es dürfen und es ihnen nützt.

Ich finde es gerade in meiner Situation schon unfair, mich in eine Position einarbeiten zu lassen, die ich dann nicht übernehmen kann/werde. Das verursacht enormen Kosten- und Zeitaufwand und würde im Nachhinein sicher nicht gutgeheißen, wenn ich dann auf einmal erkläre, dass ich jetzt mal weg bin...
Das ist in der Tat ein wichtiger Punkt. Da wäre jeder Chef zu Recht beleidigt. Natürlich kann niemand von Dir verlangen, dass Du einen Karrieresprung von Dir aus ablehnst, solange Du Dir noch nicht 100%-ig sicher bist, dass Du auf die Reise gehst. Aber sobald das fest steht (das tut es glaube ich, oder?) solltest Du aus Gründen der Fairness mit Deinem Chef sprechen.

LG, Karoshi
Titel: Re: Wie sag ich's meinem Chef ...
Beitrag von: Vombatus am 24. Mai 2011, 18:19
Ich möchte einen weiteren Gedanken einwerfen. Für mich stand der Zeitpunkt der meiner Kündigung schon viele Monate im Voraus fest. Als es dann soweit war und ich aufgrund der "Fairness" 4 Monate vor Beendigung der Arbeitsverhältnisses kündigte, (damit noch genug Zeit bleibt Ersatz zu suchen und einzuarbeiten etc. ) sank meine Arbeitsmotivation plötzlich von Woche zu Woche. Und das mehr als ich es mir je vorstellen konnte.

Ich weiß nicht ob das nur bei mir so war oder bei anderen auch. Jedenfalls könnte es bei dir dirtsA vielleicht auch so sein und irgendwann spiegelt sich das dann auch in der Arbeitsleistung der letzten Wochen/Monate wider. Alles in allem keine gute Situation, du hast anderes im Kopf und dein Chef ist unzufrieden weil er merkt dass du schon "weg" bist. Im Nachhinein würde ich es nicht mehr so machen, sondern kurz und schmerzlos, (je nach Kündigungsfrist) 4 Wochen davor.
Titel: Re: Wie sag ich's meinem Chef ...
Beitrag von: dirtsA am 25. Mai 2011, 10:57
Zitat
Aber sobald das fest steht (das tut es glaube ich, oder?)
DASS ich eine Reise machen werde, steht zu 100% fest. Nur bin ich etwas am schwanken, da ich mir wirklich eine SEHR große Karrierechance entgehen lassen würde. Allerdings in einem Bereich, in dem ich aus jetziger Sicht nach der Reise nicht mehr arbeiten möchte...  ::) Gut, das kann ich nur selbst entscheiden, muss es aber wohl bald mal, da viel davon abhängt, wie eben auch der richtige Zeitpunkt, um etwas anzudeuten, klare Worte zu sprechen bzw. zu kündigen.......  :-\
Titel: Re: Wie sag ich's meinem Chef ...
Beitrag von: AlpenCheGuevara am 25. Mai 2011, 11:41
Also ich würde an eurer Stelle da auch nichts überstürzen. Susu hat mit den Kündigszeiten schon recht. Ich denke, dass ihr nicht unbedingt erst ganz kurz vor ablauf der Kündigungsfrist bescheid sagen müsst, aber nicht schon 8 Monate vorher. OK, bei weltenendecker ist vielleicht noch ein Hauch da unbezahlten Urlaub zubekommen, da würde es Sinn machen, jedoch würde ich das auch frühsten 6 Monate vorher machen. Also würde das doch mit deinem Zielgespräch hin hauen!

Ich habe meinen Wunsch 8 Monate vorher geäußert. Dies hat aber auch den Grund, dass ich absolut keine Angst hatte, dass jemand überreagiert und ich ein gutes Verhältnis zu einigen Vorgesetzten habe.
Die Firma hat zwar überrascht, aber sehr positiv darauf reagiert und sich auch bedankt, dass ich ihnen so früh Bescheid gegeben habe. Allerdings muss ich sagen, dass ich auch auf einer Position arbeite, wo man nicht innerhalb von 3-4 Monaten jemanden leicht ersetzen kann.
Und da beide Seiten zufrieden mit der Lösung sind, kann ich nach meiner Reise auch wieder in der Firma anfangen :-)

lg
stefan
Titel: Re: Wie sag ich's meinem Chef ...
Beitrag von: MiCo am 29. Mai 2011, 13:20
Also ich habe bewusst kurz vor dem Zeitpunkt der Kündigungsfrist gekündigt. Obwohl mein Verhältnis zu meiner Vorgesetzten ganz ok war, wäre es für mich persönlich nicht in Frage gekommen, meine Pläne sehr viel frühzeitiger zu kommunizieren.

Denn so viel Vertrauen habe ich nun auch nicht in mein Unternehmen, dass man mich nicht aus irgendeinem Grund kündigt, zu einem Zeitpunkt, der mir ungelegen kommt. Ich konnte auch nicht gut einschätzen, wie man auf mein Vorhaben reagiert. Aber ich habe es so gemacht, dass ich das Gespräch mit meiner Chefin gesucht habe und ihr erzählt habe, was ich plane. Die Kündigung hatte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht dabei. Das war für mich dann ein guter Kompromiss, denn mit der Kündigung direkt schon in der Tür zu stehen, wäre mir auch eher unangenehm gewesen.

Und es war schon schwer, vor allem, weil mir mein Job viel Freude macht. Und ich war vor diesem Gespräch und auch einige Wochen nach dem Gespräch bzw. dann der Kündigung auch ziemlich traurig, dass ich den Job/das Unternehmen verlasse.
Bereut habe ich es allerdings nicht. Und jetzt (mittlerweile ist es zwei Monate her) ist die Traurigkeit darüber auch verschwunden. Ich freue mich auf das, was kommt - egal wie es läuft.

Meine Arbeitsmotivation hat an und für sich nicht nachgelassen. Ich muss halt auch noch sechs Monate weiterarbeiten. Aber ich habe sogar neue Projekte bekommen und habe komischerweise überhaupt nicht das Gefühl, dass man denkt "Ach, die ist ja eh bald weg." Und somit macht das Arbeiten natürlich Spaß.

Was mich besonders gefreut hat, sind die Reaktionen von ganz, ganz vielen Kolleginnen und Kollegen, die sagen, dass sie super finden, was ich plane, sie das bewundern und sie schade finden, dass ich gehe.

Das ist natürlich schön und jetzt ist es so, dass ich teilweise noch lieber in die Firma gehe, als zuvor.

Grüße
MiCo
Titel: Re: Wie sag ich's meinem Chef ...
Beitrag von: tetsi am 29. Mai 2011, 16:46
Ich habe das Gespräch mit meinem Chef gerade hinter mir (will zum Ende des Jahres weg) und glaube das ganz gut hinbekommen zu haben. Ich glaube der "richtige" Zeitpunkt hängt immer von vielen Sachen ab, Firmengröße, eurer Position, Verhältnis zum Chef, unterstützt eure Firma solche Vorhaben prinzipiell (z.B. über x Jahre auf einen Gehaltsteil verzichten und dann während der Pause weiter Gehalt beziehen) etc.

Bei mir war es so, ich hatte Anfang letzten Jahres beim Zielgespräch schonmal angekündigt, dass ich sowas irgendwann in naher Zukunft vorhabe - da kam dann sogut wie keine Reaktion drauf. Damit wusste ich woran ich bin und hab's auf sich beruhen lassen. Dieses Jahr im April hab ich es dann konkret mit Zeitpunkt (Ende 2011) benannt und mein Chef war schon nicht glücklich, aber es ist jetzt genug Zeit jemanden zu suchen und einzuarbeiten. Wie und ob wir das Arbeitsverhältnis beenden, haben wir jetzt genug Zeit zu entscheiden. Wir sind auch eine recht kleine Firma - da tut ein Weggang meist etwas mehr weh. Wir sind so verblieben, dass ich nach Möglichkeit auch hinterher wiederkomme.

Und ich glaube das Wichtigste ist, dass ihr keine verbrannte Erde hinterlasst. Schaut dass ihr das für euch verantworten könnt und versucht so fair zu sein wie möglich. Wenn es sehr wahrscheinlich ist, dass ihr "gemobbt" werdet, wenn ihr es ansagt, dann macht es so spät wie möglich. Wenn ihr Unterstützung vom Chef / Personalabteilung wollt, dann solltet ihr es relativ früh ansprechen. Letztlich wollt ihr ja auch ein gutes Zeugnis bekommen ;)

Grüße Steffen
Titel: Re: Wie sag ich's meinem Chef ...
Beitrag von: cosmo7531 am 26. August 2011, 15:59
Was meinst du mit: Da wusstest du woran du warst, als du das beim Zielgespräch erwähnt hast. Dass es ihnen egal ist? Wie ich deinen Post verstanden habe, haben sie ja keinerlei Reaktion auf deine Ankündigung gezeigt, oder??
Habe nämlich in 3 Wochen auch so ein Gespräch und würde gern in 2-3 Jahren auch so eine Reise machen...
Titel: Re: Wie sag ich's meinem Chef ...
Beitrag von: muckl am 26. August 2011, 16:27
Also ich hab bei meinem in diesem Jahr auch gesagt, dass ich Richtung April 2013 los werde. Das hat man bei mir bspw. recht gut aufgenommen, da man auch weiss, dass ich bis dahin definitiv bleiben werde. Das konkrete Prozedere spreche ich sicher im nächsten Mitarbeitergespräch nochmals an, aber ansonsten ist für mich alles klar. Ich bleibe bis März '13, die (recht kleine) Firma hat Zeit wen zu suchen und man war ehrlich. Das war für mich eigentlich so das Wichtigste an der ganzen Sache.
Titel: Re: Wie sag ich's meinem Chef ...
Beitrag von: tetsi am 26. August 2011, 18:09
Naja, bevor ich das im Januar 2010 verkündet hatte, konnte ich mir Reaktionen von "Begeisterung" bis "Ablehnung" vorstellen. Ich habs halt vorsichtig erwähnt "pass auf, ich will ab Ende 2011 ne Auszeit nehmen" und die Reaktion war neutral. Ohne den genauen Wortlaut noch zu wissen, wars ein "Aha und was willst du machen?" - "Ne längere Reise" - "Und wohin?" - "Genaues weiß ich noch nicht, Südamerika könnt ich mir vorstellen" - "Wenn du meinst, mach das." was ich dann so interpretierte, dass man mir keine Steine in den Weg legen wird, mich nicht aktiv unterstützen will und wenn ich böswillig bin, dann als "Ja, das haben schon etliche Leute erzählt und nicht gemacht, also warum gerade du? Wirst schon sehen, du bist in 20 Jahren immer noch hier".

Also hab ich einfach geplant und dann jetzt gesacht "Wie schon angekündigt will ich zum Ende des Jahres gehen", worauf dann bei einem plötzlich große Überraschung war... will sagen, stell dich auf jedwede Reaktion von "Ach wie toll" bis "Ohne uns!" auf alles ein. :-)
Titel: Re: Wie sag ich's meinem Chef ...
Beitrag von: roca am 27. September 2011, 16:41
Bei mir ist die Sachlage etwas anders.
Ich stehe momentan in einem befristiten Arbeitsverhältnis und habe einen Vertrag bis Juli 2012. Im Voraus habe ich schon angekündigt, dass ich danach nicht zur Verfügung stehe, da ich auf Reisen gehen möchte. Das Thema ist also schon bekannt! :D

Problem ist an dieser Stelle nun, dass ich schon ab Ende März los möchte und daher shcon zu diesem Termin kündigen möchte.
Grundsätzlich stehe ich nun vor der Entscheidung es sofort zu kommunizieren um eine Nachfolgeplanung zu erleichtern, oder noch zu warten und innerhalb der gewöhnliche "Timeline" zu kündigen.

Schwierige Entscheidung irgendwie... :(

Momentan tendiere ich allerdings dazu sofort die Katze aus dem Sack zu lassen und mit offenen Karten zu spielen.

LG
roca
Titel: Re: Wie sag ich's meinem Chef ...
Beitrag von: Jens am 27. September 2011, 16:48
Wie schätzt du denn deine Chef ein??? Was meinst du, wie er dazu steht???
Titel: Re: Wie sag ich's meinem Chef ...
Beitrag von: roca am 27. September 2011, 16:53
Meine "Cheffin" ist relativ aufgeschlossen und wird es sicher verstehen, aber trotzdem ist die Angst trotzdem da es durch diesen Schritt wirklich offiziell zu machen: Point Of No Return! 8)

Sicherlich wird sie es auch schätzen, dass ich mich so früh gemeldet habe. ;)
Titel: Re: Wie sag ich's meinem Chef ...
Beitrag von: riano am 27. September 2011, 16:58
Meine "Cheffin" ist relativ aufgeschlossen und wird es sicher verstehen, aber trotzdem ist die Angst trotzdem da es durch diesen Schritt wirklich offiziell zu machen: Point Of No Return! 8)


Wenn du denkst, dass sie es gut aufnehmen wird, stellt sich für mich nur die Frage: Wie sicher bist du dir, dass du es wirklich machen willst? Ich lese bei dir noch eine gewisse Unsicherheit raus... Wenn es so ist, würde ich den Mund halten und mich persönlich nicht unter Druck setzen diese Reise antreten zu "müssen". Das wäre der falsche Weg...

Bist du dir aber 100%ig sicher, und es ist mehr oder weniger nur noch der "letzte Schritt" auf deiner to-do-Liste, so würde ich auch mit offenen Karten spielen...

Ich war damals auch davon überzeugt, dass mein Chef mich versteht und habe es seeeehr frühzeitig bekannt gemacht... Das Projekt danach haben wir noch schön gemeinsam durchgezogen, was ansonsten nicht möglich gewesen wäre...

Die Frage bleibt: Wie Sicher bist du dir mit deiner Entscheidung?!
Titel: Re: Wie sag ich's meinem Chef ...
Beitrag von: Jens am 27. September 2011, 16:59
In diesem Fall würde ich die Katze aus dem Sack lassen. Es ist auch für unheimlich befreiend!
Hoffe es wird auch so werden! Viel Glück und durch musst du eh irgendwann und irgendwie  ::) ;)
Titel: Re: Wie sag ich's meinem Chef ...
Beitrag von: tetsi am 27. September 2011, 17:20
Bei mir ist die Sachlage etwas anders.
Ich stehe momentan in einem befristiten Arbeitsverhältnis und habe einen Vertrag bis Juli 2012. Im Voraus habe ich schon angekündigt, dass ich danach nicht zur Verfügung stehe, da ich auf Reisen gehen möchte. Das Thema ist also schon bekannt! :D

Ich muss jetzt nochmal dumm Fragen, ob du deinen befristeten Vertrag überhaupt ordentlich kündigen kannst? Wenn davon nämlich nichts im Vetrag steht (ich gehe jetzt mal von einem Deutschen Arbeitsverhältnis aus), dann ist das nämlich nicht möglich, wenn ich mir mal hier (http://www.gesetze-im-internet.de/tzbfg/__15.html) Absatz (3) anschaue. Das würde ich mindestens vorher klären. :-)
Und ich bin jetzt eher skeptisch, ob deine Reise ein Grund zur außerordentlichen Kündigung ist.
Titel: Re: Wie sag ich's meinem Chef ...
Beitrag von: roca am 28. September 2011, 08:53
Doch doch, das geht bei meinem Vertrag :)

Ich bin direkt nach der Ausbildung für 12 Monate übernommen worden. Dies steht allen Azubis in unserem Unternehmen zu.
Die Kündigungsfrist beträgt 2 Monate und meine Cheffin meinte bereits, dass "wenn etwas für die weitere Lebensplanung dazwischen kommt, natürlich eine Kündigung auch vorher möglich sei.".

Die Sorge hört sich jetzt wahrscheinlich unbegründet an, aber trotzdem markiert das ganze den endgültigen Schritt.  :D
Titel: Re: Wie sag ich's meinem Chef ...
Beitrag von: atw12 am 30. September 2011, 15:32
Oh weia, ich lese hier von Ankündigungen beim Chef bis 1 Jahr vorher??? Ich habe mich vor 2 Monaten entschieden, werde es meinem Chef nach 5 Jahren im Job (bin w, 31) nächste Woche, Anfang Oktober, sagen und fragen, ob die Firma mich freistellt (ob es generell machbar ist o nicht) und dass ich bis Ende Oktober bescheid wissen muss, weil ich sonst kündige. Habe 2 Monate Kündigungsfrist, wäre also Ende Dezember weg. Normalerweise hätten sie nur 2 Monate um ne Nachfolge zu finden und ich gebe ihnen 1 Monat mehr plus die Möglichkeit, im Januar (los gehts Feb o März) ab und an reinzukommen um jmd einzuarbeiten. Ist das unverschämt o nett? Ich kann es jetzt garnicht mehr einordnen. Möchte gern nach 1 Jahr zurückkommen, werde aber auf j Fall gehen wenn es nicht klappt.

Bitte sagt mal was ihr denkt. :)
Titel: Re: Wie sag ich's meinem Chef ...
Beitrag von: tetsi am 30. September 2011, 22:14
Das hat nichts mit unverschämt zu tun. Du musst deinem Chef auch garnichts sagen und drückst ihm einfach acht Wochen vorher ne Kündigung in die Hand. Die Frage ist doch, was du erwartest, was er für dich tut. ;)

Du möchtest zurückkommen nach der Reise (ca 1 Jahr, wenn ich den anderen Beitrag richtig lese?), da wäre es unklug verbrannte Erde zu hinterlassen - also so schnell wie möglich mit offenen Karten spielen, das kommt meist besser an. Für das Jahr braucht er ja auch Ersatz, dann ist aber fraglich, ob dein Platz noch frei ist etc. Das zu klären braucht Zeit, die du nur hast, wenn du es so früh wie möglich / sinnvoll ansprichst. Also ab nächste Woche zum Cheffe ins Büro  :)
Titel: Re: Wie sag ich's meinem Chef ...
Beitrag von: roca am 04. Oktober 2011, 16:44
Doch doch, das geht bei meinem Vertrag :)

Ich bin direkt nach der Ausbildung für 12 Monate übernommen worden. Dies steht allen Azubis in unserem Unternehmen zu.
Die Kündigungsfrist beträgt 2 Monate und meine Cheffin meinte bereits, dass "wenn etwas für die weitere Lebensplanung dazwischen kommt, natürlich eine Kündigung auch vorher möglich sei.".

Die Sorge hört sich jetzt wahrscheinlich unbegründet an, aber trotzdem markiert das ganze den endgültigen Schritt.  :D

Es ist vollbracht und somit kann jetzt die Detailplanung offiziell beginnen! :)
Titel: Re: Wie sag ich's meinem Chef ...
Beitrag von: atw12 am 05. Oktober 2011, 17:13
Erledigt!!

Gestern war mein Chef dran. Er hat super reagiert, findet es cool und sagte nur "schreib nen Reiseblog und gib mir gute Reisetipps. " U bedankte sich sogar dass ich es ihm 5 Monate vorher gesagt habe. Ha! Ist zwar noch kein Ja zur Freistellung aber mal abwarten...

Mir gehts soooo viel besser!!!! Jetzt gehts richtig los mit Planung!!
Titel: Re: Wie sag ich's meinem Chef ...
Beitrag von: Jens am 05. Oktober 2011, 21:03
Hört sich gut an...weiter so!
Titel: Re: Wie sag ich's meinem Chef ...
Beitrag von: Tinny am 22. Februar 2012, 16:37
hallo!
Also ich finde es wirklich sehr mutig wenn man seinen sichern Job und alles andere aufgibt um eine Weltreise zu machen. Ich bin da eher der Sicherheitsmensch und würde sowas warscheinlich erst im Rentenalter (wenn Gott will) machen um auch einfach alles so genißene zu können wie ich mir das vorstelle. Aber denke auch das da die Weltreise kein schlimmer Grud ist zu nenne. Wirklich besser als wenn es einem nicht gefällt oder man andere Sorgen mit der Arbeit hat. So steht man halt nur ohne Job da wenn man Pech hat und von der Reise wiederkommt. Drücke die Daumen das sie dich ohne Geld sozusagen behalten ;)

LG
Titel: Re: Wie sag ich's meinem Chef ...
Beitrag von: stef1980 am 11. Mai 2012, 14:49
Hallihallo,
also ich habs erstmal meiner direkten Chefin gesagt um auch Möglichkeiten eines unbefristeten Urlaubs nachzufragen... das ging nach ersten Zusagen dann leider doch alles nicht... also habe ich mich für die Kündigung entscheiden!
Meine Chefin hat ihr großes Bedauern ausgesprochen aber im nächsten Satz gesagt wie super und toll und mutig sie das findet und ob es denn einen blog geben wird und sie will unbedingt die Adresse :-)
Dann gings weiter zum nächstehöheren Chef die Kündigung abgeben.. bissi Bammel hatte ich schon aber er hat genau so positiv reagiert und dann gleich erzählt das er das (damals *g*)auch fürn halbes Jahr genacht hat und das es die beste Zeit seines Lebens war und er heute noch von einigen Erfahrungen und Erlebnissen profitiert :-)
Prima! Ich kann also mit einem tollen und gestärkten Gefühl die Arbeit verlassen!
Nur der Abschied von den Kids, das wird nochmal hart...aber das ist ein anderes Thema....
Stef
Titel: Re: Wie sag ich's meinem Chef ...
Beitrag von: BB89 am 11. Mai 2012, 15:32
Sehr interessantes Thema.
Bei mir ist es folgende Situation: Ich habe gerade einen befristeten Vertrag für 1 Jahr nach meiner Ausbildung unterschrieben. Allerdings werde ich den nicht erfüllen und möchte eigentlich zum 31.12. dieses Jahres kündigen.
Meine Kündigungsfrist beträgt 2 Monate. Leider geht meine Probezeit nur bis zum 2. Dezember. Ich würde allerdings den Dezember auch gerne noch mitnehmen und daher müsste ich quasi eine fristgerechte Kündigung machen, aber innerhalb der Probezeit. Weiß zufällig jemand wie das gehandelt wird?
In der Probezeit habe ich ne Frist von 2 Wochen. Wenn ich also beispielsweise am letzten Tag der Probezeit kündigen würde, kann ich dann noch 2 Wochen in der Firma arbeiten? Das wäre dann ja ideal, da ich gerne Ende Dezember starten würde.

Momentan macht mir das alles viele Gedanken, da ich mich in der Firma und meiner Abteilung sehr wohl fühle und eigentlich gerne so fair sein würde und mit offenen Karten spielen würde. Aber andererseits habe ich Angst, dass die mir dann einfach in der Probezeit kündigen von einem auf den anderen Tag. Das Geld was ich jetzt verdiene, brauche ich aber noch dringend für meine Reisekasse.

Wie würdet ihr da verfahren? Finde die Situation echt nicht einfach...
Eigentlich traue ich der Firma nicht zu, dass sie mich dann kündigen, aber im Endeffekt wird einem ja nichts geschenkt und man weiß nie wie die reagieren...

Bin sehr gespannt was ihr sagt...
Titel: Re: Wie sag ich's meinem Chef ...
Beitrag von: Lampe am 18. Juli 2012, 16:26
Puh ist das alles spannend. Bei mir steht dieses Gespräch auch bald an! Bibber...
Titel: Re: Wie sag ich's meinem Chef ...
Beitrag von: FliegenOhneFallschirm am 25. Juli 2012, 08:42
Huhu Zusammen,

habe das Gespräch vor 2 Wochen hinter mich gebracht und egal, wie schlimm man sich vorher fühlt, danach ist man nur eines: ERLEICHTERT! Zumindest wars bei mir so.

Ich habe mir auch fast in die Buxe gemacht vor dem Gespräch. Ich bin strategisch eingestiegen (verbessert die Atmosphäre des Gesprächs) ;) : Nicht "Ich kündige, Grund..." sondern "Grund, ich kündige..." Ich habe dann gesagt, dass ich verreisen werde, dass es nach SOA und OZ geht ("Ach, wie schön für Sie".) und dass ich leider aufgrund der Länge der Reise das Arbeitsverhältnis kündigen muss ("Uuups".).

Chef erst so: "Neeeeein, waaas?" Aber dann hat er mich bestärkt und reagiert wie eigentlich alle reagieren: begeistert und naja neidisch (!?). Also: ran an die Sache, danach ists besser :)

Liebe Grüße FoF
Titel: Antw:Wie sag ich's meinem Chef ...
Beitrag von: Weltenträumer am 27. Mai 2015, 01:33
Hi zusammen,

Ich hole den den Post nochmal aus der Versenkung. Mein Problem ist das mein Arbeitsvertrag ausläuft und ich an sich gar nicht kündigen muss. Ich würde auch einen folgevertrag bekommen dieser wird aber erst eine Woche vor Ablauf meiner alten Vertrages ausgehandelt.

Mein Problem ist nun mein Chef hat mich schon mal darauf angesprochen das wenn ich gehe das ich frühzeitig bescheid sagen soll. Ich bin SAP Entwickler und Berater. Aktuell bin ich der Entwickler mit dem meisten Prozesswissen.

Ich möchte aber jetzt die Reisedauer an Hand des Gehaltes meines neuen Vertrages festlegen. Wenn ich ein bestimmtes Gehalt bekomme gehe ich nur 2 Monate weg sonst ein Jahr. Wenn ich das Gehalt nicht bekomme würde ich aber nicht nach dem Jahr wieder bei der Firma weiterarbeiten.

Ich fühle mich jetzt schuldig weil ich jetzt nicht weiß ob ich meinen Chef darauf ansprechen soll oder nicht.
Titel: Antw:Wie sag ich's meinem Chef ...
Beitrag von: dumbo am 27. Mai 2015, 01:58
Genau so sagen wie beschrieben??
Einfach schon früher das Gespräch verlangen mit deinen genannten Gründen.
Titel: Antw:Wie sag ich's meinem Chef ...
Beitrag von: pad am 27. Mai 2015, 04:25
Für solch wichtige Angelegenheiten kannst du deinen Chef doch jederzeit ansprechen und ein Gespräch vereinbaren. Wenn dein Wissen in der Firma wertvoll und geschätzt ist, wird man ein offenes Ohr für dein Anliegen haben.

Wenn es sich nicht um einen sehr großen Gehaltssprung handelt, würde ich die Durchführung deiner Reise persönlich nicht  davon abhängig machen. Eine einjährige Reise ist etwas, was ein Leben lang in Erinnerung bleibt und für viele eine einzigartige Sache ist (und / oder der Start in ein Leben, wo das Reisen noch eine wesentlich grössere Rolle spielt als zuvor).

Wenn eine Gehaltsanpassung dann vor allem bedeutet, dass man sich schleichend an einen höheren Lebensstandard gewöhnt, bringt das m.E. nicht sonderlich mehr Lebenqualität, Zufriedenheit und Glücklichsein.
Titel: Antw:Wie sag ich's meinem Chef ...
Beitrag von: moilolita am 27. Mai 2015, 08:38
Ich würde das auch auf jeden Fall so schnell wie möglich ansprechen.
Sehe es aber genauso wie pad.
Du solltest abwegen was dir wichtiger ist! Eine große Reise, eine Auszeit, und ein Jahr die Welt bereisen, oder etwas mehr Geld und dafür in deinem Alltag bleiben...

Ich bin auch gerade in einem SAP-Einführungs-Projekt eingespannt (Einführung nächstes Jahr) und ein großer Wissensträger, werde aber bei der Einführung (leider) nicht mehr live dabei sein. Mein Chef versteht aber meine Träume trotzdem und unterstützt mich diesbezüglich.