Weltreise-Forum

Weltreisen und Langzeitreisen => Gesundheit => Thema gestartet von: Chris90 am 26. November 2010, 08:56

Titel: Impfungen - was spricht dagegen?
Beitrag von: Chris90 am 26. November 2010, 08:56
Huhu :)

Ich hab mich mal schlau gemacht, und herrausgefunden das meine Krankenkasse Alle Impfungen für private Auslandsreisen Zahlt. Quelle: http://www.crm.de/krankenkassen/kk_tabelle_kassen.htm

Ich möchte für ca. 3 Monate nach Südostasien. Vietnam, Kambodscha, Thailand (backpacking)

Ich war bei meinem Haus Arzt, hab dem erzählt das meine Krankenkasse alles bezahlt. Trozdem möchte er mir nur Hepatitis A (B hab ich schon) und Thypus Impfen. Er meinte man sollte einfach nur kontakt mit Tieren meiden, eine tollwut impfung kann man sich zur not auch vor ort geben lassen, nachdem man gebissen wurde.
jetzt frage ich mich wieso sollte ich auf Impfungen wie Tollwut verzichten, wenn ich sie von der Krankenkasse bekomme?
gibt es vlt einen grund wieso man sie nicht machen sollte?

mf Chris :)
Titel: Re: Impfungen - was spricht dagegen?
Beitrag von: Jens am 26. November 2010, 09:11
Hallo Chris,

willkommen an Bord. Impfungen sind so eine Sache, ich denke, dass ein Forum dir nur Denkanstöße geben kann, da du immer auf einen Tropen-Arzt hören solltest. Als erstes ist es so, dass nicht unbedingt jede Impfung nötig ist, die die Krankenkasse zahlt. Jetzt zu deinem Fall, dein Hausarzt ist bestimmt super, sonst würdest du nicht zu ihm gehen, jedoch hat er eine Zusatzausbildung als Reisemediziner?? Oder vielleicht reist er selber viel und kennt sich mit der Materie aus. sollte dies nicht der Fall sein, so würde ich mich mit einem Reisemediziner unterhalten und beraten lassen.
Du kannst dir ja auch noch mal die anderen Thread im Gesundheitsforum ansehen, der Thread (http://weltreise-info.de/forum/index.php?topic=3256.0) kommt schon fast an deine Frage ran.

Übrigens gehe ich auch dem nächst zu meiner Hausärztin um über Impfungen zu sprechen, Sie ist keine Reisemedizinerin, aber reist und tauch privat, daher hoffe ich mal, dass sie Ahnung hat. Sonst werde ich noch jemanden anderen aufsuchen. Ich persönlich werde mich gegen Tollwut impfenlassen.
Titel: Re: Impfungen - was spricht dagegen?
Beitrag von: Chris90 am 26. November 2010, 09:33
ich denke es wäre auch für mich das beste mal bei einem Tropenarzt anzurufen. Ich bezweifel zwar das ich den Aarzt ans Telefon bekomme, aber vlt gibt es ja sogar eine Sprechzeit für sowas. schließlich wissen die ja auch das sie die einzige klinik für sowas im umkreis von 100km? sind...

naja, also ich werde mich mal weiter imformieren. Aber eigentlich möchte ich mich auch Impfen lassen. Was drinn ist, ist drinn. dann brauch ich mir nicht wegen jedem Kratzer sorgen machen. ich will mir doch nicht die Reise ruinieren lassen.

also schon mal vielen dank für deine Antwort :)
vlt hat ja jemand noch andere erfahrungen.
Titel: Re: Impfungen - was spricht dagegen?
Beitrag von: little_earthquake am 26. November 2010, 13:57
in sachen tollwut

ich würde auf eine tollwut impfung nicht verzichten. aber das ist meine meinung. ich kenne die krankheit sehr gut als tierärztin und weiß dass sie immer zum tot führt binnen kurzer zeit. fledermausbisse merken die wenigsten und wenn man es dann doch merkt dass da was nicht stimmt (juckreiz oder taubheit, manchmal auch schmerz and der bissstelle ) kommt die antikörper-spritze (passive impfung) zu spät. der erreger ist im nervensystem und breitet sich ungehindert aus.

tollwut ist keine gefährliche impfung. es sind tote erreger die man injeziert bekommt (aktive impfung) und wenn man gebissen wird, sind die auf die impfung gebildeten antikörper das einzige was den erreger im gewebe aufhalten kann zu den nervenzellen zu gelangen.

meine schwester ist fachärztin für mikrobiologie an einer universitätsklinik. sie meinte dass keiner tollwut überlebt der nicht geimpft war, weil jeder kommt zu spät, da man erst selbst etwas merkt wenn es bereits zu spät ist. klar müssen geimpfte leute ebenfalls bei einem biss ein krankenhaus aufsuchen aber diese haben zumindest eine überlebenschance.

meine gastfamilie in kanada hatte mir damals gesagt, wenn ich im haus eine feldermaus finde kann ich davon ausgehen dass ich gebissen wurde und ich sollte sofort ins krankenhaus gehen. ich war damals zum glück durch meinen beruf sowieso geimpft und habe auch nie eine fledermaus gesichtet aber ich erinnere mich noch gut an die damalige presse die von einem mann berichtet hat der beim anziehen seiner schuhe gebissen wurde (fledermaus saß im Gummistiefel drin), es nicht weiter schlimm ansah, nach 2 tagen erst ins krankenhaus gegangen ist auf drängen seiner familie hin und dann nach 17 Tagen verstarb. Symptome klassisch Tollwut.


wie gesagt das ist meine meinung und ich würde auch jedem raten einen tropenmediziner aufzusuchen, aber runterspielen sollte man tollwut nicht. die spritzte danach hört sich einfach und bequem an aber wird auch leider falsch verstanden. man sollte sich vor augen halten; es ist keine krankheit die man überleben kann wenn sie einmal ausbricht. sie führt immer zum tot. und es ist ein qualvoller weg bis zum tot, kein friedlicher.

die impfungen sind weder teuer noch schaden sie dem organismus, dafür können sie aber lebensrettend in einer ausnahmesituation sein.


was spricht generell gegen impfungen?


da ich mich immer für das impfen ausspreche hab ich wenig sachen die ich für die contra seite nennen könnte. aber chronisch schwer kranke menschen sollten sich nicht unbedingt gegen alles impfen lassen. man kann bei impfstoffen die geschwächte erreger verwenden durchaus an der krankheit erkranken gegen die man impft. passiert hin und wieder bei grippeimpfungen. auch ältere menschen und kleinkinder haben gelegentlich probleme. es kann allergische reaktionen geben auf impfstoffvermittler und anderen zusatzstoffen. wenn man gerade krank ist und sich impft fördert das die krankheit die man gerade aussitzt da der körper nun auch noch antikörper gegen die 'anderen erreger' herstellen muss. wie bei allen sachen ist natürlich immer ein grundrisiko dabei dass man nie ausschalten kann, aber die heutigen impfstoffe sind weitaus besser und verträglicher als die vor 20 jahren. und da die meisten Impfstoffe heutzutage tote erreger oder markerproteine des erregers verwenden sind bis auf den schmerz im arm und etwas unwohlsein das einzige mit dem man rechnen muss.

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ich persönlich lasse mich gegen alles impfen was beim ausbruch der jenigen krankheit zum tot führt (z.B. Tollwut) oder schwere folgeschäden nach sich zieht (z.B. Polio). Ich lasse mich für das reisen impfen gegen krankeiten die weit verbreitet sind in einem bestimmten gebiet damit ich die reise nicht im krankenhaus verbingen muss. wogegen ich mich nicht impfe lasse sind dinge wie schweinegrippe. im unmöglichen fall einer infektion hab ich ein bissel husten und dann is gut.
Titel: Re: Impfungen - was spricht dagegen?
Beitrag von: Chris90 am 26. November 2010, 15:24
super infos :)

dann werde ich nächste woche direkt zum arzt gehen und ihm sagen das ich die Tollwut impfung auch heben >Will<.

gibt es sonst noch impfungen die ich dann mitmachen sollte?
folgendes habe ich/werde ich mir holen:
- Hepatitis A neu
- noch Ausreichender Schutz für B (blut test dieser woche)
- Typhus
- Polio, Diphterie, Tetanus  neu bekommen.
- Tollwut
Titel: Re: Impfungen - was spricht dagegen?
Beitrag von: little_earthquake am 26. November 2010, 19:33
Zitat
gibt es sonst noch impfungen die ich dann mitmachen sollte?

ich denke du hast soweit alle impfungen die wichtig sind. eventuell noch FSME (zeckenimpfung) wenn es in deinem reisegebiet häufig vorkommt.

lg
Titel: Re: Impfungen - was spricht dagegen?
Beitrag von: nanni am 26. November 2010, 20:37
Also, ich hab mich auch gegen Tollwut impfen lassen. War bei meinem (auf diesem Gebiet leider ziemlich unfähigen) Hausarzt und hab da auch eine so genannte "Impfberatung" bekommen, aber hab dann noch einmal beim Ärztetelefon der Techniker Krankenkasse angerufen und war positiv überrascht.. die Dame dort hat mir eindringend zur Tollwut-Impfung geraten. Mich hat die Impfung einfach beruhigt, als ich unterwegs war. Impfung selbst war sehr gut verträglich, obwohl man danach in der Praxis bleiben muss (zur Überwachung, so etwa 20 min, glaube ich) - weit besser als die bösen Hepatitis-Spritzen.. ;)
Hatte im Übrigen noch zusätzlich Cholera geimpft!
Titel: Re: Impfungen - was spricht dagegen?
Beitrag von: Carphunter am 28. Februar 2011, 22:19
Hallo zusammen.
Habe gerade die Suchfunktion genutzt und keinen passenderen Eintrag gefunden.
Wenn es nicht passt, bitte löschen oder verschieben.

Zum Thema:
Bin gerade auf der Suche nach einem Tropenmediziner in Dortmund. Dazu fand ich fünf Einträge. (Zwei Praxen sind identisch). Einer ist mir sogar bekannt, da er hier quasi in der Nähe arbeitet und wohnt. Habe dann unter Reisemediziner gegoogelt und mehrere gefunden. Der besagte Tropenmediziner ist dort dann als Reisemediziner ausgeschrieben. Steht wohl auch auf deren Praxisbeschreibung.
Die Frage hört sich vielleicht blöd an:
Gibt zwischen beide Formen Tropenmediziner oder Reisemediziner einen Unterschied?

Will nur Fragen, bevor ich zum falschen Arzt laufe und der Reisemediziner gar nicht für die Tropen ausgebildet ist, aber mir dann trotzdem irgendwas empfehlt. Bei Ärzten muss man leider immer aufpassen.

MfG Carphunter
Titel: Re: Impfungen - was spricht dagegen?
Beitrag von: dommel24 am 28. Februar 2011, 22:45
Tropenmediziner sind auf die Behandlung von Krankheiten spezialisiert, die in den Tropen vorkommen. Ist quasi ein Fachgebiet der Medizin und es gibt recht wenige wirkliche Tropenmediziner in Deutschland. Die Jungs musst du nur aufsuchen, wenn du mit einer schwerwiegenden Infektion nach Deutschland zurück kommst. Wir hoffen mal, dass du nie einen zu sehen bekommst  ;)

Zur Information und Impfung vor der Reise reichen reisemedizinisch fortgebildete Allgemeinärzte (Reisemediziner). Hier gibt es unterschiedliche Zertifikate, die jeder Arzt im Rahmen einer mehr oder weniger umfangreichen Fortbildung erwerben kann. Gute Suchfunktionen nach Ärzten und Informationen zu den verschiedenen Zertifikaten bieten folgende Internetseiten:

http://www.fachverband-reisemedizin.de/

und

http://www.dtg.org


Sollte kein Reisemediziner in der näher verfügbar sein, ist eine eigenständige Information vor dem Besuch beim Hausarzt sehr hilfreich. Alle benötigten Informationen findet man beispielsweise auf dieser Seite sehr gut aufbereitet:

http://www.fit-for-travel.de
Titel: Re: Impfungen - was spricht dagegen?
Beitrag von: Carphunter am 01. März 2011, 22:47
Hallo dommel,
vielen Dank für die Links. Sind wirklich sehr hilfreich. Werde jetzt zu dem Reisemediziner hier in der Nähe gehen. Welche Inpfungen ich brauche, weiß ich ja schon eigentlich.
MfG Carphunter