Weltreise-Forum

Weltreisen und Langzeitreisen => Gesundheit => Thema gestartet von: tanileha am 10. Juli 2009, 12:02

Titel: Impfungen - alles nur Panikmacherei??
Beitrag von: tanileha am 10. Juli 2009, 12:02
Hallo zusammen

Hab da wieder mal ne allgemeine Frage: War am Montag noch schnell drei neue Impfungen machen lassen (zweite Masern/Mumps, die erste Tollwut und die Gelbfieber). Die Hepatitis A und B's habe ich alle schon. Die Typhus kommt dann noch dazu sowie das Malariamittel im Falle von Fieber wenn ich nicht gleich zum Arzt kann.

Jetzt habe ich da noch so ein schlaues Heft vom Tropeninstitut erhalten. Dies ist sehr interessant, steht wirklich über jede Krankheit was drin. Aber ist das nicht alles auch ein bisschen Panikmacherei? Ich weiss nicht, z.B. ganz Brasilien und fast ganz Afrika ist eigentlich fast gar nich bereisbar weil dort die Malaria-Ansteckungsgefahr soooooooo enorm hoch ist. Also irgendwie habe ich da schon fast Angst dann in solche Gebiete einzureisen...das hat nichts mehr mit Respekt zu tun.

Ich persönlich kenne aber überhaupt gar niemand der schon mal eine extreme Krankheit wie Malaria, Gelbfieber etc. hatte. Muss ich wirklich die ganze Zeit denken oh shit jetzt hat mich eine Mücke gestochen jetzt habe ich Malaria oder kann ich da ein bisschen runterfahren? Hab im Moment echt ein bisschen zu fest Angst in gewisse Gebiete von Südamerika zu reisen... :( :'(
Titel: Re: Impfungen - alles nur Panikmacherei??
Beitrag von: Stecki am 10. Juli 2009, 12:32
Nimm ne Packung Malarone mit. Falls Du Anzeichen von Malaria hast schmeisst Du die ein. Diese Broschüre wurde bestimmt von der Pharmaindustrie unterstützt.

PS: Ich persönlich habe mich gegen Gelbfieber, Meningitis und Hepatitis A + B impfen lassen.
Titel: Re: Impfungen - alles nur Panikmacherei??
Beitrag von: curi am 10. Juli 2009, 12:41
Hallo Tanileha,

Da ich nach meiner Ausbildung für kurze Zeit im Aussendienst bei meinem Arbeitgeber angestellt war, kenne ich noch so einige die Malaria haben. Jedoch kenne ich schon deutlich mehr Leute die schon Monatelang in Nigeria oder Ghana auf Montage waren und KEIN Malaria haben als solche die es haben! Ein Freund hat es z.B. schon auf seiner ersten Baustelle im Ausland nach 2 Wochen, trotz Medikamenten getroffen. Medikamente sind also sowieso nicht immer DIE Sicherheit! Trotzdem würde ich nie darauf verzichten um ganz sicher zu gehen. Und mit genug Mückenspray oder Giftstecker sollte nichts passieren... Mir war so sowieso immer gleich viel wohler als mich nur auf die Medikamente zu verlassen.

mfg
curi  
Titel: Re: Impfungen - alles nur Panikmacherei??
Beitrag von: karoshi am 10. Juli 2009, 12:42
Nimm ne Packung Malarone mit. Falls Du Anzeichen von Malaria hast schmeisst Du die ein.
Ein Standbymittel mitzunehmen ist eine gute Idee. In vielen Gegenden der Welt eine hervorragende Alternative zur medikamentösen Prophylaxe. (Wobei in beiden Fällen die Vermeidung von Mückenstichen durch Netze oder chemische Abwehrmittel die wichtigste Maßnahme bleibt.) Malarone ist derzeit das Mittel der Wahl dafür.

Aber: bitte, bitte keine Malariabehandlung (also in Dosen für die Behandlung der akuten Malaria) auf Verdacht! Keine gute Idee. Nur wenn kurzfristig keine Möglichkeit besteht, einen Malariatest (=Bluttest) machen zu lassen, würde ich das in Betracht ziehen. Ansonsten immer eine ärztliche Diagnose einholen. Das können Ärzte in Entwicklungsländern teilweise besser als hier, wenn die Malaria dort nichts ungewöhnliches ist.

LG, Karoshi
Titel: Re: Impfungen - alles nur Panikmacherei??
Beitrag von: tanileha am 10. Juli 2009, 14:00
Ja dieses Mittel nehm ich eben auch mit, das hat sie mir beim Tropeninstitut gegeben...
Titel: Re: Impfungen - alles nur Panikmacherei??
Beitrag von: jules am 22. April 2010, 02:10
ich war auch letztens beim arzt zwecks impfungen für die weltreise (südamerika, neuseeland, südostasien, nepal) - und was kam dabei raus? 16 verschiedene impfungen! bin dann erstmal wieder heim und hab mich NOCHMAL genauer informiert - ende der geschichte, arzt hatte vermutlich die gleiche broschüre vom tropeninstitut, wollte auf nummer sicher gehen und vorsichtshalber einfach mal gegen ALLES impfen und mir gleich einen jahresvorat malariamittelchen mit auf den weg geben. auch nicht sinn der sache, zumal ich danach wahrscheinlich kein geld mehr für die reise gehabt hätte ;-)

alles in der tat ein bisschen panikmache wie ich finde (ok, manche impfungen braucht man schon, aber doch nicht alle?). gegen alles was fliegt, sticht und noch dazu klein und gemein ist haben schon genannte netze und die richtigen abwehrmittel bisher immer am besten geholfen. irgendwo nicht hinzufahren, weil man malaria bekommen könnte finde ich wirklich übertrieben - ich könnte ebenso gut jeden tag auf dem weg zur arbeit vom bus überfahren werden und gehe trotzdem hin (ok, der vergleich hinkt ein wenig, aber ich denke es ist klar, was ich meine) ;-)
Titel: Re: Impfungen - alles nur Panikmacherei??
Beitrag von: Skraal am 22. April 2010, 08:42
ich könnte ebenso gut jeden tag auf dem weg zur arbeit vom bus überfahren werden und gehe trotzdem hin (ok, der vergleich hinkt ein wenig, aber ich denke es ist klar, was ich meine) ;-)

Klar, aber damit das nicht paſſiert, ſchauſt Du nach links und rechts (Meidung von Anſteckung) oder gehſt über eine Ampel (Impfung).

Für meine biſherigen Kurzurlaube (6 bis 12 Wochen) war ich auch immer ziemlich impffaul (wobei ich von Berufswegen ſchon Hepatitis-Impfungen habe) aber für meine Große Reiſe™  habe ich mich kräftig impfen laſſen. Das iſt ſicherlich eine Abwägungsfrage: Iſt mir eine Nichtanſteckung und damit problemlose Weiterreiſe und ein unbeſchwertes Jahr mehr wert als ein kleiner Nadelſtich und grippeartige Symptome als Impfreaktion? ­­

Allerdings würde ich mir keine Angſt machen laſſen. Falls Dich ein wenig Statiſtik beruhigt: in Deutſchland ſterben jährlich ca. 3 - 8 (http://de.wikipedia.org/wiki/Malaria#J.C3.A4hrliche_Opfer_und_Inzidenz) Menſchen an Malaria und von denen waren 87% in Afrika.
Titel: Re: Impfungen - alles nur Panikmacherei??
Beitrag von: grobhart am 22. April 2010, 09:28
ich hadere auch mit der tollwur impfung: 3 dosen à 65€ - das ist schon ein batzen. zumal man sich auch NACH einer infektion impfen lassen kann.
was man auch nicht vergessen darf: impfstoffe sind alles andere als hustensaft und ärzte auch nur menschen: meine frau hatte lange zeit mit einem impfschaden zu kämpfen, nachdem der übereifrige doc ihr in zu kurzer zeit zu viele impfungen verpasst hat. zusätzlich hat er noch falsche angaben im impfpass gemacht.
ich persönlich kenne mehr leute, die mit den auswirkungen von impfungen zu kämpfen hatten als mit irgenwelchen ernsten infektionen...
kurzum:ich denke schon, dass beim thema impfungen panikmache aus wirtshaftlichen gründen durchaus eine rolle spielt.


Titel: Re: Impfungen - alles nur Panikmacherei??
Beitrag von: Der Bommel am 22. April 2010, 09:57
ich hadere auch mit der tollwur impfung: 3 dosen à 65€ - das ist schon ein batzen. zumal man sich auch NACH einer infektion impfen lassen kann.

Wenn man es denn rechtzeitig zum Arzt schafft und nicht irgendwo fern der Zivilisation und dem nächsten Krankenhaus ist...also ich möchte da kein unnötiges Risiko eingehen und lasse mich impfen (Wenn man die richtige Krankenkasse hat kostet das Impfen noch nicht mal etwas.)...Tollwut hab ich vorgestern die erste bekommen, sonst habe ich ebenfalls schon Hep A , Meningitis, Japanische Enzephalitis (noch eine Dosis), Typus, Cholera (steht noch aus), Gelbfieber, Standartimpfungen hatte ich zum Glück schon alle. Bisher hatte ich bezüglich der Verträglichkeit überhaupt keine Probleme (außer vorübergehender Müdigkeit). So kann ich einfach beruhigter Reisen und fühle mich sicherer...
Gruß
Lisa
Titel: Re: Impfungen - alles nur Panikmacherei??
Beitrag von: Schokolader am 30. Juni 2010, 23:43
ich hadere auch mit der tollwur impfung: 3 dosen à 65€ - das ist schon ein batzen. zumal man sich auch NACH einer infektion impfen lassen kann.

Wenn man es denn rechtzeitig zum Arzt schafft und nicht irgendwo fern der Zivilisation und dem nächsten Krankenhaus ist...also ich möchte da kein unnötiges Risiko eingehen und lasse mich impfen (Wenn man die richtige Krankenkasse hat kostet das Impfen noch nicht mal etwas.)...Tollwut hab ich vorgestern die erste bekommen, sonst habe ich ebenfalls schon Hep A , Meningitis, Japanische Enzephalitis (noch eine Dosis), Typus, Cholera (steht noch aus), Gelbfieber, Standartimpfungen hatte ich zum Glück schon alle. Bisher hatte ich bezüglich der Verträglichkeit überhaupt keine Probleme (außer vorübergehender Müdigkeit). So kann ich einfach beruhigter Reisen und fühle mich sicherer...
Gruß
Lisa


naja, auch mit Tollwut Impfung musst Du auf direktem Wege zum nächsten Arzt. Die Impfung verschafft Dir nur etwas mehr Zeit. Denn bei einem Biss musst Du erneut geimpft werden. Du sparst Dir höchstens ein paar Spritzen nach dem Biss und evtl. die passive Impfung. Deshalb sollte man sich die Tollwut Impfung gut überlegen. Übrigens, soviele Impfungen halte ich "etwas" für übertrieben. Auch in der Homöopathie sind Impfungen stark umstritten. Sogar mein Arzt meinte zu mir, dass die Langzeitschäden einer Impfung bisher nicht erforscht sind und evtl. auch Krankheiten(Allergien, usw.) in späterer Zukunft auslösen könnten. Von daher würde ich mich nie blind impfen lassen, sondern stets zweimal darüber nachdenken... 
Titel: Re: Impfungen - alles nur Panikmacherei??
Beitrag von: Flynn am 02. Juli 2010, 10:10
naja, auch mit Tollwut Impfung musst Du auf direktem Wege zum nächsten Arzt. Die Impfung verschafft Dir nur etwas mehr Zeit.

So siehts leider aus. Aber selbst in Deutschland wird Tollwut nicht immer gleich von jedem Mediziner erkannt! Und dreimal nicht, nach einer 18h Schicht und tausend 0815-Dingen vorheriger Patienten. Wenn mal die eindeutigen Symptome anfangen, dann ist es zu spät - sobald die fiesen Kerlchen im Gehirn sind, ist es rum mit lustig :(
Daher würde ich nicht ohne Tollwut losgehen. Die paar Spritzen können (nicht müssen) sich im Notfall echt auszahlen.

Übrigens, soviele Impfungen halte ich "etwas" für übertrieben. Auch in der Homöopathie sind Impfungen stark umstritten. Sogar mein Arzt meinte zu mir, dass die Langzeitschäden einer Impfung bisher nicht erforscht sind und evtl. auch Krankheiten(Allergien, usw.) in späterer Zukunft auslösen könnten. Von daher würde ich mich nie blind impfen lassen, sondern stets zweimal darüber nachdenken... 

Darum sollte sich meiner Meinung nach auch kein Hausarzt anmaßen Impfempfehlungen fürs Ausland geben zu können. Im Tropeninstitut wurde uns auch gesagt "Das brauchen Sie nicht - das wäre zu empfehlen, allerdings ist das Risiko recht gering zu erkranken" und und und

Impfungen sind ein riesen Markt klar - aber durch sie wurden auch inzwischen Krankheiten nahezu ausgerottet und die Lebensqualität hat sich stark verbessert. Ich finde die Panikmache bewegt sich weniger im Bereich "Tollwut/Malaria & Co" sondern eher bei Dingen wie Schweinegrippe und Influenza im Allgemeinen. Andere Märkte sind einfach viel zu klein um da als richtig fette Cash-Cow herhalten zu können. Potenzielle Zielgruppe von diesen "Reise-Impfungen" sind ja nur Promille im Vergleich zu den allgemeinen Impfungen.
Titel: Re: Impfungen - alles nur Panikmacherei??
Beitrag von: Roger1 am 01. September 2010, 14:28
Also, wenn ich sowas lese wie" Ich persönlich kenne aber überhaupt gar niemand der schon mal eine extreme Krankheit wie Malaria, ....dann kann ich nur den Kopf schütteln. War oft in Ghana, habe 2x keine Prophylaxe gemacht und prompt 2 mal eine tolle Malaria bekommen. Und das war alles andere als lustig. Hatte 41° Fieber, stand also mit einem Bein schon draußen. Und das witzige daran ist, kein Labor konnte Malaria diagnostizieren, trotz 3maliger Untersuchung meines Blutes. Als ich 2 Monate später einen erneuten Anfall (da ja bislang unbehandelt) bekam mit irrem Schüttelfrost, habe ich mich mit Hilfe meines Hausarztes (der ja auch keine Ahnung hatte) und per Internet selbst behandelt. Und alles war gut. Die 2. Malaria war eine Tropica und setzte die Behörden in Aufregung. Da ich Privatpatient bin, hatte ich Einsicht in alle Rechnungen, die hier bei der Behandlung so anfielen: ca. 5.000,- (Krankenhaus, Chefarzt, Labore usw). Also, fliege in 2 Wochen wieder hin und werde mich garantiert schützen.
Titel: Re: Impfungen - alles nur Panikmacherei??
Beitrag von: tanileha am 01. September 2010, 14:57
Ja das tut mir dann halt Leid für dich. Ich habe seit den letzten zwei Jahren ca. 50 Personen über dieses Forum kennengelernt die am reisen waren. Mehrheitlich halt auch nicht in Afrika. Und diese 50 Personen hatte alle zusammen KEINE Malaria. Deswegen habe ich das geschrieben. Weil, ich kenne halt niemanden, so ist es halt nun mal!
Titel: Re: Impfungen - alles nur Panikmacherei??
Beitrag von: snorkeldiva am 01. September 2010, 19:05
Hallo Tanileha, ich bin zwar nur Hausarzt und sollte mir von daher nicht erlauben Impftipps fürs reisen zu geben, wie ich hier lesen konnte, machs jetzt aber trotzdem mal. Impfen ist echt eine Glaubensfrage geworden und wird auch unter Medizinern heiß debattiert. Ich selbst zähle nicht zu den großen Impffreunden, aber bei ein paar Impfungen würde ich keine Kompromisse machen. Dazu zählen definitv alle Standards wie Tetanus, Diphterie und Polio (gibts bei uns zwar nicht mehr, aber in Afrika und Indien sehr wohl noch) außerdem, sollten die Kinderkrankheiten nicht abgedeckt sein, sollte wenigstens Masern geimpft werden, das ist immer noch weit verbreitet und für Erwachsene sehr gefährlich. Hep A und Typhus ist - aus meiner Sicht - in allen tropischen Ländern sehr sinnvoll, spätestens dann, wenn man nicht nur im Sterne-Restaurant isst. Dort wo Gelbfieber verpflichtend ist macht es auch Sinn. Bei der Malaria kann ich nur die vorherigen Aussagen (bes. karoshi) bestätigen, Malarone mitnehmen, aber bei Verdacht erst Arzt aufsuchen, Test machen, dann nehmen und am wichtigsten: Mückenschutz!
Tja, alle anderen sind optional und sehr abhängig davon, wo und wie du reist. Bei einem Monat volunteering auf einem Bauernhof in SOA würde ich mich vermutlich gg. Jap. Enzephalitis impfen lassen, oder wenn du ganz remote in Indonesien oder Afrika unterwegs bist auch gg. Tollwut, weil es durchaus zu spät sein kann, bis du dort einen Arzt/Krankenhaus findest mit Tollwut-Imfserum....
Titel: Re: Impfungen - alles nur Panikmacherei??
Beitrag von: Braunis am 01. September 2010, 22:11
Ist es nicht günstiger Malarone und die anderen Medikamente im Ausand (z.B SOA) zu kaufen?
Titel: Re: Impfungen - alles nur Panikmacherei??
Beitrag von: hija del caos am 01. September 2010, 23:55
Und zum Thema Malarone: Das hatte mir mein Hausarzt als Stand-By gegeben. Dann musste ich wegen der Gelbfieber-Impfung aber noch zum Tropenarzt und der bekam fast 'ne Krise: "Hatten Sie jemals Epilepsie? Sind Sie schizophren? Nein? Dann ist Malarone viiiieeeel zu stark und auch viel zu teuer!! Immer diese Allgemeinpraktiker, keine Ahnung, aber Hauptsache alles impfen und zu starke und teure Medis verschreiben.... etc. etc."

Es lief darauf hinaus, dass ich beim Hausarzt das Malarone eingetauscht hab gegen "Mephaquin" - das sei viel günstiger (hab die Rechnung noch nicht) und genüge für alle Menschen, welche nicht an obengenannten Krankheiten leiden.

Als Fazit kann ich nur feststellen: Das war das dümmste, zu zwei Arztpraxen gegangen zu sein und im Endeffekt von 6 Personen beraten worden zu sein! Als Laie wird man da total verunsichert - der eine findet eine Tollwutimpfung unnötig und Geldverschwendung, ein anderer äusserst wichtig (schlussendlich hab ich sie gemacht, da die Krankheit ja immer tödlich verläuft). Hatte mir das irgendwie weniger anstrengend/aufwändig vorgestellt mit dem Impfen und der ärztlichen Beratung... ;)
Titel: Re: Impfungen - alles nur Panikmacherei??
Beitrag von: tanileha am 02. September 2010, 01:13
Leute, schaut mal von wann dieses Thema ist..;-) Bin seit einem Jahr am Reisen und hab ja alles schon laaaaange abgeschlossen und geimpft oder dabei...
Titel: Re: Impfungen - alles nur Panikmacherei??
Beitrag von: Flynn am 02. September 2010, 10:48
...es wird aber sicher auch für andere interessant sein ;)
Wozu tausende Threads aufmachen zu einem Thema? Wenn jemand sich dafür interessiert, liest er den hier durch und hat alle Meinungen auf einmal. Ist doch ne verdammt praktische Sache :)
Titel: Re: Impfungen - alles nur Panikmacherei??
Beitrag von: Flynn am 02. September 2010, 10:58
Und zum Thema Malarone: Das hatte mir mein Hausarzt als Stand-By gegeben. Dann musste ich wegen der Gelbfieber-Impfung aber noch zum Tropenarzt und der bekam fast 'ne Krise: "Hatten Sie jemals Epilepsie? Sind Sie schizophren? Nein? Dann ist Malarone viiiieeeel zu stark und auch viel zu teuer!! Immer diese Allgemeinpraktiker, keine Ahnung, aber Hauptsache alles impfen und zu starke und teure Medis verschreiben.... etc. etc.
Dazu kann ich als Laie auch nix sagen - die Situation ist sicher ziemlich bekackt für nen Patienten...

Aber wie man gesehn hat fühlen sich viele Allgemeinmediziner in ihrer Berufsehre verletzt, wenn man zu Leuten geht die sich eben darauf spezialisiert haben (und die ja genau aus diesem Grund existieren). Es ändert sich - gerade als Individualtourist - eben auch etwas an den gängigen Impfpraktiken und Vorsorgemöglichkeiten. Welcher Hausarzt liest schon die Fachpublikationen aus der Rubrik Tropenmedizin und verfolgt die Ausbreitung beispielsweise von Malaria in den letzten Jahren? Ich verstehe diese Kränkungen nicht, bricht sich doch keiner einen Zacken aus der Krone zu sagen "Schaun Sie, gehn sie da hin - ich empfehle ihnen dies und jenes, aber holen sie sich noch nen Rat ein"...
Ich meine schaut euch doch mal an wer auf deutschen Tropenstationen liegt: viele von denen wurden eben in einer Sprechstunde vom Hausarzt beraten oder waren zu naiv/doof/wasauchimmer überhaupt irgendwie Vorsorge zu betreiben. Leider ist das die traurige Mehrzahl der Fälle - zumindest laut der deutschen Gesellschaft für Tropenmedizin.
Titel: Re: Impfungen - alles nur Panikmacherei??
Beitrag von: marica am 02. September 2010, 16:58
für mich war die sache mit den impfungen ziemlich schnell abgehakt. ich hab mich informiert auf was ich so stossen könnte auf meiner Reise durch asien.
und habe mich dann entschlossen, mit der impf-frage nicht anders zu umzugehen als hier:
keine impfung, gegen nichts. hier lasse ich mich auch nicht gegen zecken oder grippe impfen, schweinegrippe schon gar nicht. gegen hepatitis bin ich geimpft worden als teenager, würde ich heute aber wohl auch nicht mehr machen.
ich seh aber die prävention als wichtig an.

ob man sich impft oder nicht ist doch auch hier eine frage die man sich stellt und früher oder später zu entscheiden hat – warum soll man dies gesondert behandeln auf fernreisen.
Titel: Re: Impfungen - alles nur Panikmacherei??
Beitrag von: karoshi am 02. September 2010, 17:23
Vielleicht, weil die Krankheiten, die man sich in den Tropen zuziehen kann, ein etwas anderes Kaliber haben als hier, und/oder weil die Ansteckungswahrscheinlichkeit je nach Zielgebiet und Reiseart viel höher ist? Eine Hepatitis hinterlässt z.B. in der Regel bleibende Leberschäden. Und eine japanische Enzephalitis führt in einem Drittel der Fälle zum Tod, in einem weiteren Drittel zu bleibenden Gehirnschäden. Unschön.

Letztlich ist jede Impfentscheidung eine Abwägung, in die mehrere Faktoren eingehen:

Ich persönlich gehöre auch nicht zur Alles-Impfen-Fraktion, aber wenn ich mir Deine Herangehensweise ansehe, marica, dann sage ich mal ganz neutral: ich würde es anders machen.

LG, Karoshi
Titel: Re: Impfungen - alles nur Panikmacherei??
Beitrag von: marica am 02. September 2010, 23:32
Sorry karohsi, du tadelst mich zurecht.  ;)
Ich sollte etwas genauer werden, mein Beitrag war wohl missverständlich.

Also:
Ich nehme selbstverständlich ein Malariamittel mit (Stand-by).
Was sonst noch in Frage kommt bei Asienreisen wäre Tollwut, welche ich aber lieber auch erst bei einem Biss impfen möchte, und die Japanische Enzephalitis.
Diese Impfung hab ich mir schon genauer überlegt, aber an mehreren Stellen habe ich das selbe gelsen, was beispielsweise auch auf www.osir.ch zu finden ist. Nämlich, dass in den letzten 20 Jahren weltweit ca. 34 Reisende betroffen waren. Die Enzephalitis soll unter Touristen sehr selten sein. Gefährdet sind in den betroffenen Ländern hauptsächlich Kinder unter 2 und Erwachsene über 50 Jahre.

Und eine japanische Enzephalitis führt in einem Drittel der Fälle zum Tod, in einem weiteren Drittel zu bleibenden Gehirnschäden.

Das habe ich anders gelesen, nämlich dass von 300 Infektionen 299 grippeähnlich und mild verlaufen und nur eine gefährlich verläuft, und diese dann in einem Drittel zum Tod und in einem Drittel zu bleibenden Schäden führt. Zu bedenken ist jedoch, dass es keine Behandlung dafür gibt.

Wegen der relativen Seltenheit habe ich mich dann auch gegen eine Impfung entschieden. Was ich jetzt hier aber nicht als "Empfehlung" weitergeben möchte! Schliesslich bin ich auch Laie und habe dies lediglich für mich so entschieden.

Und daraus folgt dann also: Ich nehme keine Impfung vor der Reise vor.
Titel: Re: Impfungen - alles nur Panikmacherei??
Beitrag von: Flynn am 03. September 2010, 11:46
Was sonst noch in Frage kommt bei Asienreisen wäre Tollwut, welche ich aber lieber auch erst bei einem Biss impfen möchte, und die Japanische Enzephalitis.
Du hast halt relativ wenig Zeit das zu tun, wenn du Pech hast nichtmal 24h. Je nachdem wo du unterwegs bist, kann das Probleme geben. Stell dir mal vor du bist in Burma und fährst mit dem Bus - bei nem saftigen Regen kannst du schonmal 24h in einem Dorf festsitzen und nicht wegkommen...
Ich kann mir ziemlich viele Szenarien vorstellen indem diese Zeitspanne recht eng werden kann. Denn gerade Wald-und-Wiesen-Krankenhäuser in Ländern mit einem schlechten Gesundheitswesen haben den Impfstoff nicht vorrätig.


Und daraus folgt dann also: Ich nehme keine Impfung vor der Reise vor.
Finde das auch etwas fahrlässig :(
Bei Enzephalitis versteh ich die Argumentation ja noch, aber nicht bei Tollwut oder Hepatitis. Ich meine an Tollwut sterben jährlich 55.000 Menschen von den ca. 10 Mio Erkrankten weltweit und der Virus existiert in nahezu jedem Land.  Zum Vergleich: es gibt ca. 2,5 Mio AIDS Neuinfizierte jedes Jahr. Also kleinreden würde ich persönlich Tollwut daher nicht...

Aber gut, jeder muss selbst wissen was er tut. Kommt auch immer auf die Route an. Wenn wirklich gute Krankenhäuser immer für dich erreichbar sind, dann mag das klappen. Für meine Route wärs sicher etwas sehr blauäugig. Hoffe nur du wirst nie in eine Situation kommen inder du deine Entscheidung bereust - sprich pass gut auf dich auf. Obwohl, das sollte für uns alle gelten - Impfung hin oder her :)
Titel: Re: Impfungen - alles nur Panikmacherei??
Beitrag von: karoshi am 03. September 2010, 12:24
Und eine japanische Enzephalitis führt in einem Drittel der Fälle zum Tod, in einem weiteren Drittel zu bleibenden Gehirnschäden.

Das habe ich anders gelesen, nämlich dass von 300 Infektionen 299 grippeähnlich und mild verlaufen und nur eine gefährlich verläuft, und diese dann in einem Drittel zum Tod und in einem Drittel zu bleibenden Schäden führt. Zu bedenken ist jedoch, dass es keine Behandlung dafür gibt.
Ok, da hatte ich mich unklar ausgedrückt. Eine Infektion mit dem Erreger führt vergleichsweise selten zum Befall des Zentralnervensystems. Erst dann ist es wirklich eine Enzephalitis, allerdings dann auch mit den oben beschriebenen Verlaufswahrscheinlichkeiten.


Bezüglich der Tollwutimpfung noch etwas: meine Freundin war heute wegen unserer bevorstehenden Reise nach Indonesien beim Tropeninstitut. Dort hat man ihr gesagt, dass es derzeit auf Bali eine Tollwut-Epidemie gibt, bei der in diesem Jahr schon 60 Leute gestorben sind, und die man nicht in den Griff bekommt. Der Impfstoff wird vor Ort knapp. Das zeigt, dass die Strategie "Wenn ich gebissen wurde, lasse ich mich schnell nachimpfen" generell mit einem gewissen Unsicherheitsfaktor behaftet ist. Es zeigt auch, dass Tropeninstitute im Zweifelsfall über mehr aktuelle Informationen verfügen als Hausärzte, auch wenn die sich allgemein mit dem Thema auskennen.

LG, Karoshi
Titel: Re: Impfungen - alles nur Panikmacherei??
Beitrag von: marica am 03. September 2010, 12:58
Bei Enzephalitis versteh ich die Argumentation ja noch, aber nicht bei Tollwut oder Hepatitis.

Hepatitis bin ich geimpft, siehst du mein erster Beitrag.  ;)
Titel: Re: Impfungen - alles nur Panikmacherei??
Beitrag von: karoshi am 03. September 2010, 13:10
Ja, aber gleich im Satz danach sagst Du, dass Du es heute nicht mehr machen würdest. ;)

Aber lassen wir mal die Diskussion um Deine Impfungen: Du hast ein Recht auf eine eigene Entscheidung, und es sind in diesem Thread ja genügend Meinungen vertreten, dass nicht die Gefahr besteht, jemand würde sich unhinterfragt nur nach der Empfehlung einer einzigen Person richten.

LG, Karoshi
Titel: Re: Impfungen - alles nur Panikmacherei??
Beitrag von: mmeissne am 26. Juni 2012, 16:51
Hallo zusammen

Ich plane ebenfalls eine kleine Reise durch folgende Länder: Rußland china Nepal Indien Vietnam Pilippinien neuseeland und Australien. Ich stehe aber jeglicher art von Impfungen mehr als Skeptisch gegenüber. Meint Ihr ich muss mich Impfen lassen?
Kann es sonst zu großen problemen bei der einreise kommen?

Danke
Titel: Re: Impfungen - alles nur Panikmacherei??
Beitrag von: Jens am 26. Juni 2012, 16:54
Ich stehe aber jeglicher art von Impfungen mehr als Skeptisch gegenüber. Meint Ihr ich muss mich Impfen lassen?

Ich denke, dass du mit deiner Frage bei einem Reisemediziner oder beim Tropeninstitut besser aufgehoben bist! Vielleicht können dir die Ärtze deine Skepsis nehmen :)
Titel: Re: Impfungen - alles nur Panikmacherei??
Beitrag von: Stecki am 26. Juni 2012, 17:18
Kann es sonst zu großen problemen bei der einreise kommen?

Das denke ich nicht. Ich wurde in meinem ganzen Leben noch nie nach einem Impfpass gefragt.

Ich würde Dir bei Deiner Reiseroute schon zum eigenen Schutz einige grundsätzliche Impfungen empfehlen wie Hepatitis, Tollwut und Gelbfieber. Malaria kannst/solltest Du als Prophylaxe mitnehmen (z. Bsp. Malarone) und bei Bedarf einnehmen.
Titel: Re: Impfungen - alles nur Panikmacherei??
Beitrag von: karoshi am 26. Juni 2012, 19:20
Kann es sonst zu großen problemen bei der einreise kommen?

Die meines Wissens einzige Impfung, die in manchen Ländern bei der Einreise vorgeschrieben ist, ist die Gelbfieberimpfung -- und auch nur dann, wenn Du innerhalb der letzten Woche in einem Infektionsgebiet warst. Das dürfte bei Dir nicht zutreffen. (Die Referenz sind die offiziellen Einreisebedingungen der jeweiligen Länder, die sich ändern können, also am besten kurz vorher noch mal checken.)
Titel: Re: Impfungen - alles nur Panikmacherei??
Beitrag von: trip am 26. Juni 2012, 20:12
Diese Broschüre wurde bestimmt von der Pharmaindustrie unterstützt.

Klar, von wem sonst?
Titel: Re: Impfungen - alles nur Panikmacherei??
Beitrag von: Travel-Rookie am 27. Juni 2012, 11:52
Hallo zusammen,

wir posten einfach mal an dieser Stelle unser Anliegen, da es in die Richtung dieser Threads geht und wir sonst nicht wirklich woanders fündig geworden sind.

Also, wir fliegen in einer Woche nach Kathmandu und haben bisher das Thema Tollwut unterschätzt, wollen uns nun aber doch impfen lassen. Bei dieser Impfung ist es ja so, dass man drei Impfdosen über einen Abstand von mehreren Wochen bekommt. Da uns die genannte Zeit nicht mehr reicht, wollten wir nun wissen, ob es möglich ist, sich vor Ort impfen zu lassen? Falls ja, kann jemand eine bestimmtes Krankenhaus bzw. Arzt empfehlen (oder ggf. dringend abraten)? Was ist hierbei zu beachten, wenn man dies in Nepal machen möchte (sofern möglich)?

Für eure Antworten sind wir euch sehr dankbar!


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