Weltreise-Forum

Weltreisen und Langzeitreisen => Finanzen => Thema gestartet von: Worldonabudget am 29. Januar 2016, 17:11

Titel: Erfahrungen mit HelpX, Workaway, u.ä. Seiten
Beitrag von: Worldonabudget am 29. Januar 2016, 17:11
Ich habe die Suchfunktion bemüht, aber keinen wirklich passenden Thread gefunden, der dazu nicht auch noch veraltet war. Für meine Freundin und mich geht es in knapp 3 Monaten Richtung Zentral- und Südamerika und wir planen unsere Reise bisher mit einem offenen Ende. Unterwegs möchten wir gerne mit Hilfe von http://www.helpx.net/ (http://www.helpx.net/) und http://www.workaway.info/ (http://www.workaway.info/) Arbeitsgelegenheiten gegen Kost und Logis finden, um die Reisezeit durch die schwächere Belastung unseres Budgets etwas zu "strecken".

Daher würden mich eure Erfahrungen mit o.g. Seiten interessieren und in welchen Ländern ihr diese gemacht habt.

Weiterhin möchte ich hier nicht die Legalität diskutieren, da für die meisten Länder sicherlich ein Arbeitsvisum benötigt wird, das wiederum schwierig zu erhalten ist. Aber würde sich die Rechtslage ggf. ändern, wenn pro Tag ein kleiner Unkostenbeitrag gezahlt wird?

Abschließend interessiert mich eure allgemeine Haltung zu den genannten Seiten. Ich halte es moralisch für bedenklich, wenn Stellen angenommen werden, durch die eine einheimische Arbeitskraft ersetzt wird. Allerdings gibt es meiner Einschätzung nach viele Projekte, deren Stellen nie auf einem regulärem Arbeitsmarkt angeboten werden würden (z.B. Selbstversorgerfarm, Entwicklungshilfe, Sprachunterricht für Kinder, etc). Und diese Art von Arbeit halte ich für unbedenklich. Davon abgesehen, dass es sich hier wahrscheinlich eher um die interessanten Projekte handelt, bei denen man einen guten Einblick in das alltägliche Leben gewinnen kann.
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Beitrag von: pawl am 31. Januar 2016, 16:09
Zitat
Ich halte es moralisch für bedenklich, wenn Stellen angenommen werden, durch die eine einheimische Arbeitskraft ersetzt wird.

Genau so sehe ich das auch.

Wenn Ihr etwas Zeit habt schaut euch mal den Link + Videos an.

http://weltreise-info.de/forum/index.php?topic=12884.msg85542#msg85542
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Beitrag von: Worldonabudget am 31. Januar 2016, 20:39
Vielen Dank für die Videos - die teure Vermittlung von Freiwilligenarbeit ist in meinen Augen ein sehr fragwürdiges Geschäft!

Ich möchte den Fokus gerne auf die Erfahrungen mit o.g. Seiten lenken, die sich ja klar von der klassischen Freiwilligenarbeit als soziale Hilfeleistung abgrenzen. Verstehe mich bitte nicht falsch, aber mein primäres Ziel ist nicht die Hilfe an andere Menschen, sondern durch den Tausch von Arbeitskraft gegen Kost und Logis günstiger zu reisen.
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Beitrag von: pawl am 01. Februar 2016, 20:51
Ok ist hatte eher auf den Teil geantwortet.

Zitat
Abschließend interessiert mich eure allgemeine Haltung zu den genannten Seiten. Ich halte es moralisch für bedenklich, wenn Stellen angenommen werden, durch die eine einheimische Arbeitskraft ersetzt wird. Allerdings gibt es meiner Einschätzung nach viele Projekte, deren Stellen nie auf einem regulärem Arbeitsmarkt angeboten werden würden (z.B. Selbstversorgerfarm, Entwicklungshilfe, Sprachunterricht für Kinder, etc). Und diese Art von Arbeit halte ich für unbedenklich. Davon abgesehen, dass es sich hier wahrscheinlich eher um die interessanten Projekte handelt, bei denen man einen guten Einblick in das alltägliche Leben gewinnen kann.

Ich weiß aus Erfahrung, dass du mit www.workaway.info Arbeit finden kannst. Z.B. in Guatemala oder Nicaragua geht das viel - oft da wo der Regierung möglichst viel egal ist ;-).

Dabei geht es oft um Dorm Bett + Essen - Geld eher weniger (günstiger).

Gehts nach Guatemala?
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Beitrag von: Susu am 01. Februar 2016, 23:33
Ich kann aus indirekter Erfahrung nur berichten, dass das famose Blue Almond Hostel auf der kolumbianischen Insel San Andres workaway nutzt.
Zur Zeit haben sie für mehrere Monate eine junge Frau aus Polen, die dort das gesamte Hostel putzt, Leute ein- und auscheckt, die Insel erklärt und als Ansprechpartnerin vor Ort ist.
Auf der Homepage www.bluealmondhostel.com findet man weitere Infos. Der Hostelbesitzer erklärt dazu einiges und sagt, dass es lt. Gesetz dort wirklich nur Logi for free, Leftover Food anderer Reisender und das ein oder andere Bier gibt aber keinerlei Vergütung.

Mein persönlicher Eindruck dieser Deals ist oft, dass man solange man in Hostels hilft nebenbei praktisch keinerlei Zeit für eigene Unternehmungen und Erkundungen hat.
Wie gesagt, nur mein Eindruck und das muss ja auch nicht schlimm sein.
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Beitrag von: Worldonabudget am 02. Februar 2016, 08:32
@pawl: Da hast du Recht und ich mich leider etwas missverständlich ausdrücklich.

Danke für deinen Hinweis zu Guatemala! Da wir von Mexiko nach Panama auf dem Landweg reisen wollen, werden wir höchstwahrscheinlich auch einige Zeit in Guatemala bleiben.

Handelt es sich um deine eigene Erfahrung in Guatemala und Nicaragua? Und wenn ja, in was für Projekten hast du gearbeitet?


@Susu: Danke für deine Antwort! Wobei ich gerade Jobs wie putzen o.ä. für sehr fragwürdig halte, da hier eine einheimische Arbeitskraft 1:1 ersetzt wird.
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Beitrag von: pawl am 02. Februar 2016, 13:05
Eigene Erfahrung geht nur so weit, dass einfach in jedem zweiten Hostel nur "weiße" arbeiten. Die Leute die wir kennenlernten haben dazu workaway benutzt. Mehr kann ich nicht beitragen :-)
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Beitrag von: pad am 02. Februar 2016, 13:09
Ich frag mich immer, was das bringen soll, stundenweise unterwegs zu arbeiten, um dann irgendwo gratis übernachten zu können und ggf. noch etwas Essen dazu. Der resultierende Stundenlohn liegt doch meist sehr, sehr tief.

Zu Hause verdient man im eigenen Job ein mehrfaches pro Stunde und macht oft sinnvolleres. Ist es da nicht deutlich einfacher und lukrativer, ein wenig länger auf die Reise zu sparen oder am Abend noch ne Stunde länger im Büro zu bleiben?

Oder gehts um die Erfahrungen, die man vor Ort sammelt?

Ich war jetzt schon in vielen Hostels, wo sog. 'Freiwillige' gegen ein Dormbett und etwas zu Essen den halben Tag arbeiten, davon profitieren tut wohl höchstens der Besitzer. Als Kunde gefällt mir das nicht besonders, denn dieses 'Personal' fühlt sich bis auf wenige Ausnahmen nicht besonders verantwortlich, mancherorts war nicht mal ersichtlich, wer jetzt Gast und wer Angestellter ist. Auch Tipps zu Transport, lokale Empfehlungen etc. können solche Leute kaum abgeben, weil sie ja oft selbst erst seit ein paar Tagen da sind.

Wie gesagt, es gibt positive Ausnahmen, aber lokales Personal oder wenigstens eine gute Mischung ist mir fast immer lieber.

Wenn man unterwegs Arbeitstage mit sehr dürftiger Bezahlung einschieben muss, nur um länger unterwegs sein zu können, kann man dies doch genausogut vor der Reise machen. Mal abgesehen von Ländern vielleicht, wo man als Deutsche(r) mehr als zu Hause verdienen kann (z.B. Australien).
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Beitrag von: Vombatus am 02. Februar 2016, 13:26
Verdammt, ich las doch erst in einem Blog von einem Pärchen, das in der Nähe von Rurrenabaque gearbeitet hat. Irgendwann kam Salmonellen und ein Skorpionstich dazu, am Schluss noch  Dreharbeiten für „national geographic“ (oder so) dazu. Findet sich jemand wieder und hat das sonst noch wer gelesen?

Soweit ich mich erinnern konnte war Putzen und Handlangerarbeiten auch ein mehr oder weniger großer Teil der Arbeit.

Und ja, ich denke, dabei geht es um die Erfahrung, einfach mal „näher dran“ oder „Teil davon“ zu sein. Zweitrangig natürlich auch um Geld zu sparen und trotzdem etwas zu erleben.

Habe auch einige Westler gesehen, die in Hostels arbeiten oder wooften. Schätze, dass die billiger waren als Einheimische.
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Beitrag von: Susu am 02. Februar 2016, 18:12
Hi Worldonabudget,

Es wird keine eingeimische Arbeitskraft 1:1 ersetzt, denn die müsste man ja mit Geld bezahlen... :-/

In diesem Fall ist es eher so (und ich vermute, dass das gar nicht so selten ist), dass die Hostelbetreiber so selbst weniger arbeiten müssen und einfach nichts dafür zahlen.

Wenn es solche Angebote wie helpx in Hostels nicht geben würde, würden die Besitzer halt selbst weiterhin putzen, so wie sie es in der ersten Zeit ihrer Hostelgründung auch getan haben.

Ob man das jetzt gut oder schlecht findet, möchte ich nicht bewerten. Diese Helpx- Deals sind ja ein zweiseitig freiwilliges Geben und Nehmen.

Ich wollte eher auf den Punkt hinaus, dass man als "Helfer" so seine Reisezeit eigentlich nicht strecken kann, weil man ja trotzdem eigene Ausgaben hat in der Zeit und kaum/keine Zeit fürs eigene Entdecken. Es ist eher so, dass man seine Abwesenheit streckt. ;-)

Darüber muss man sich eher im Vorhinein bewusst sein.

Wenn man einen Teil seiner Abwesenheit mit solchen Projekten verbringen möchte um die vielfältigsten Erfahrungen zu sammeln, ist das eine induviduelle Entscheidung aber um das Reise-Budget zu strecken, funtioniert so was meiner Meinung nach nicht.

Lg, Su.
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Beitrag von: Stecki am 02. Februar 2016, 21:29
Aus Erfahrung muss ich sagen dass genau diese Hostels meistens die dreckigsten sind. Gerade wenn es ums Bad geht ist die Motivation dieser "Angestellten" dann doch sehr klein gründlich zu putzen. Hinter der Bar stehen macht eben mehr Spass.

In diesem Forum wurde auch schon explizit nach kostenlosen Arbeitskräften in Kambodscha gesucht da man die Locals bezahlen müsste. Ich finde so etwas widerlich. Wer im Ausland ein Hostel aufmacht soll auch in Umgebung und Einheimische investieren.
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Beitrag von: PhiRe am 03. Februar 2016, 00:33
@Vombatus: du meinst 2tramps1world, oder? Hier der Link zu ihrem dazugehörigen Blogeintrag:
http://2tramps1world.com/2015/12/18/welcome-to-the-jungle/
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Beitrag von: Vombatus am 03. Februar 2016, 08:49
@ PhiRe, sehr gut. Ja genau. Vielen Dank! Dort also ein Erfahrungsbericht. Ich weiß leider nicht wie die beiden an den Job gekommen sind.
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Beitrag von: Worldonabudget am 03. Februar 2016, 15:56
Vielen Dank für den Erfahrungsbericht und die zahlreichen anderen Beiträge!

Ich stimme euch in vielen Punkten bezüglich der "Freiwilligenarbeit" in einem Hostel zu, möchte aber ganz gerne weg von dieser Art von Arbeit kommen, da ich auch nur bedingt in einem Hostel arbeiten würde. Daher mal einige Beispiele aus Mexiko:

http://www.workaway.info/6281175314aa-en.html

http://www.workaway.info/341374295351-en.html

http://www.workaway.info/219796362715-en.html (so ganz ohne Arbeit)

Wenn man davon ausgeht, dass Unterkunft + Essen ca. die Hälfte des Budgets ausmachen, kann man meiner Meinung nach schon einiges an Geld sparen und die Reisezeit dementsprechend verlängern. Natürlich ergibt sich ein Unterschied in Quantität sowie Qualität dieser Zeit, aber 3 -5 Stunden Arbeit an 5 - 6 Tagen die Woche schließen andere Aktivitäten auch nicht vollkommen aus. Letztlich wollen wir auch nicht während der kompletten Reise immer irgendwo arbeiten, sondern nur für einige Wochen - Monate, wenn wir etwas wirklich passendes finden. Im Idealfall ein Projekt, bei dem wir wertvolle neue Erfahrungen sammeln und nützliche Dinge lernen können.

Und da die Frage aufkam: Sicherlich könnte ich in Deutschland einige Monate länger arbeiten, um anschließend länger zu reisen, jedoch geht es mir auch um den Ausbruch aus der alltäglichen Routine in Deutschland mit ihrem Höhepunkt am Freitag und dem Tiefpunkt am Montag ;)
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Beitrag von: michelaufreise am 05. Februar 2016, 15:01
Mich hat das Thema echt begleitet auf meiner Reise durch Australien.
Ich bin schon älter und habe es nicht gemacht.
Ich muss sagen ich hab mein Stolz und würde mich doch nicht unter Wert verkaufen.
Die Hotel Besitzer lachen sich doch tot über die dummen touris.
Ich bin durch die Welt gereist und auch als Lehrling habe ich nie in einem Hostel geschlafen. 

Wenn ich keine Kohle hab fahr ich nach Hause statt in Entwicklungsländern wo essen und Übernachtung Pfennige kostet dem Hotel Besitzer kostenlos die Bude zu putzen.
Entschuldigt die Worte aber so tief kann mein Stolz nicht sinken.
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Beitrag von: pad am 05. Februar 2016, 21:05
Ich denke, schlussendlich muss das jeder für sich entscheiden. Eine kleine Berechnung zeigt ja schnell, wie lange man für gewisse Dinge arbeiten muss, welcher Stundenlohn dabei etwa resultiert etc. Meines Erachtens ist das Resultat in den meisten Fällen sehr ernüchternd. Das ist natürlich auch abhängig davon, welche Möglichkeiten man im Heimatland hat.

Als Beispiel, ohne hier irgendwie angeben zu wollen:
Als Schweizer Ingenieur arbeite ich zu Hause vielleicht eine Stunde, um mir ein Dormbett (oder sogar ein eigenes Zimmer) und drei einfache Mahlzeiten in vielen günstigeren Ländern dieser Welt zu finanzieren. Mir ist klar, dass dies ein absolutes Privileg ist, zu dem ich selbst nicht all zu viel beigetragen habe, ausser mich nach einer einigermassen guten Ausbildung und Anstellung umzusehen. In Deutschland und Österreich ist es vielleicht nicht ganz so krass, aber auch hier ist man international doch sehr privilegiert und hat es einfacher als die meisten Weltbewohner, eine lange Reise aufzugleisen. Natürlich ist es dennoch absolut kein Problem, all das Geld laufend zu verprassen, ohne je was zur Seite zu legen. Aber mit einer schlauen Ausbildungsplanung, einer guten Jobsuche, einfachen Wohnverhältnissen, ggf. Verzicht auf ein Auto etc. hat man schon sehr viele Möglichkeiten.

Würde ich persönlich unterwegs Geld verdienen wollen, kämen eher andere Tätigkeiten in Fragen. Inzwischen gibt es jede Menge Jobs, die sich auch komplett online erledigen lassen. Am einfachsten ist es natürlich, man kann auf bestehende Kontakte zurück greifen (ggf. ehemaliger Arbeitgeber). Im Bereich Texten, Programmieren, Übersetzen, Gestalten, div. Dienstleistungen besteht ein recht grosser Markt. So etwas geht nicht von heute auf morgen, lässt sich aber mit etwas Vorbereitung aufgleisen. Sofern man seine Deutsch-Kenntnisse bewusst ausspielt, darf man nach etwas Einarbeitung auch mit deutlich besseren Stundenlöhnen rechnen, als man sie bei vieler dieser Gelegenheitsjobs finden würde. Man tauscht hier simpel Zeit gegen Geld, kann sich dabei aber unter Umständen in neue Bereiche einarbeiten, mittelfristig eine bessere Bezahlung sichern und langfristig ein Modell aufbauen, was sehr lange Reisen an beliebige Orte vereinfachen kann.

Vor Ort gibt es sicherlich Tätigkeiten, wo man sehr wertvolle Erfahrungen sammeln kann. An dieser Stelle wäre es mir egal, komplett gratis zu arbeiten, sofern es einem sinnvollen Projekt, z.B. Umweltschutz, dient. Ich hab den Eindruck, das Thema "wertvolle Erfahrungen sammeln" wird ansonsten oft etwas romantisiert und die Ernüchterung lässt in vielen Fällen nicht lange auf sich warten. Wäre ich HR-Verantwortlicher und in einem Bewerber-CV würden solche spontane Arbeitseinsätze erwähnt, würde ich mich genauer erkundigen, welchem Zweck diese gedient haben und wie sich der Bewerber dazu äussert. Will damit nicht sagen, dass ich generell negativ eingestellt bin, aber oft kann ich diese Gedankengänge (als zugegeben ziemlicher Vernunftsmensch) nicht ganz nachvollziehen.

Ich hatte bis jetzt oft das Gefühl, dass Leute, die unterwegs in Hostels und dgl. arbeiten, ihre Reiseplanung vor allem im Bezug auf Finanzen nicht so ganz durchdacht haben. Viele haben sich spontan entschieden, unterwegs zu arbeiten, weil das Geld zu Neige ging, man aber noch nicht nach Hause wollte. Es steht selbstverständlich jedem frei, sein Leben so zu gestalten, wie er möchte. Es muss nicht immer alles rational und effizient sein. Wenn aus solchen Arbeiten eine grosse Zufriedenheit resultiert, rückt der finanzielle Aspekt klar in den Hintergrund. Nur hab ich den Eindruck, dass es tatsächlich oft darum geht, irgendwie etwas zu verdienen, sei es auch nur sehr wenig. Und sobald ich in der Rolle des Arbeiters den Verdacht schöpfen würde, dass sich jemand an meiner "Notlage" oder dem Drang, etwas Gutes tun zu wollen, bereichert, wäre es bei mir mit der Zufriedenheit vorbei. Das Gefühl, in irgendeiner Art und Weise ausgenützt zu werden, mag wohl niemand.

Wer mit seiner beruflichen Situation zu Hause nicht zufrieden ist und dann in eine Langzeitreise "flüchtet", wird es bei der Heimkehr in vielen Fällen auch nicht besonders einfach haben. Ich würde jedem, der sich auf eine lange Reise begibt, anraten, die Heimat so "aufgeräumt" wie möglich zu verlassen. Natürlich macht es nicht besonders viel Spass, sich bereits vor der Reise um die Heimkehr zu kümmern, aber das zahlt sich in jedem Fall aus. Auch ist das Spartpotenzial vor der Reise im normalen Alltag bei vielen längst nicht ausgeschöpft.

Nicht zu vergessen ist, dass es in Deutschland, der Schweiz und in Österreich sehr viele internationale Firmen gibt, die ihre Produkte und Dienstleistungen in alle Welt verkaufen. Diese Firmen haben es oft sogar schwer, Leute zu finden, die eine gewisse Reisebereitschaft mitbringen. Wer über einen längeren Zeitraum immer wieder im Ausland arbeiten will, kommt hier an reichlich Möglichkeiten, die dank Spesen, Zulagen und mitteleuropäischen Löhnen gut bezahlt sind. Kehrseite ist natürlich, dass man sich die Zielländer und Destinationen dann nicht immer aussuchen kann, genauso gibt es spontane Einsätze und eine gewisse Flexibilität ist gefordert.
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Beitrag von: GschamsterDiener am 05. Februar 2016, 23:16
Ich hab den Eindruck, das Thema "wertvolle Erfahrungen sammeln" wird ansonsten oft etwas romantisiert und die Ernüchterung lässt in vielen Fällen nicht lange auf sich warten.

Das denke ich auch. Und dann wird man zum Putzdienst eingeteilt und versteht die Welt nicht mehr.

Ich habe immer wieder Hostel-Volunteers kennen gelernt und mein Eindruck war oft, dass sie, jetzt überspitzt formuliert, den ganzen Tag nur herumgelegen sind und hin und wieder halt mal wen eingecheckt haben. Da waren teilweise richtiggehend depressive Gestalten dabei, die sich für das Land eigentlich nicht wirklich interessiert und die Reise als reine Flucht von daheim gesehen haben.

Andererseits finde ich, dass Hostel-Volunteering in den folgenden Fällen durchaus Sinn macht: 1. Als Urlaub vom Urlaub, um mal irgendwo abzuschalten und auch mal was anderes zu machen. 2. Um an einem Ort eine Sprache zu erlernen. Ich habe beides nicht gemacht.

In Deutschland und Österreich ist es vielleicht nicht ganz so krass, aber auch hier ist man international doch sehr privilegiert und hat es einfacher als die meisten Weltbewohner, eine lange Reise aufzugleisen.

Insbesondere in der Schweiz (aber auch in Österreich; wohl weniger in Deutschland) gibt es immer wieder die Möglichkeit, in 1-3 Monaten auf der Alm sehr ordentlich zu verdienen. Es ist halt eine sehr harte Arbeit.
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Beitrag von: Vombatus am 05. Februar 2016, 23:47
Ich habe das Gefühl, dass wir etwas "off Topic" kommen. Vielleicht findet sich jemand, der Erfahrungen gesammelt hat und darüber berichten kann? Das würde dem TO und anderen mit der selben Frage sicher mehr helfen.
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Beitrag von: Worldonabudget am 06. Februar 2016, 13:48
Ich habe das Gefühl, dass wir etwas "off Topic" kommen. Vielleicht findet sich jemand, der Erfahrungen gesammelt hat und darüber berichten kann? Das würde dem TO und anderen mit der selben Frage sicher mehr helfen.

Das Gefühl habe ich auch. Wir können gerne einen neuen Thread eröffnen, um Pro´s und Contra´s zu diskutieren. Hier wäre ich für Erfahrungsberichte sehr dankbar!

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Beitrag von: pad am 06. Februar 2016, 14:18
Sorry für die Ausschweifungen. Ich hab selbst keine Erfahrungen gemacht. Eine kurze Internetrecherche liefert aber ziemlich viele brauchbare Resultate, wie ich finde. Es geht jetzt nicht immer um Mittel- oder Südamerika, aber ich bin sicher, da sind eine Menge hilfreicher Infos dabei (auch die Kommentare sind interessant). Nicht zuletzt findet man ja unter vielen Inseraten auch Reviews von Leuten, die genau an diesem Ort waren.

http://twenty-somethingtravel.com/2014/10/workaway-helpx-wwoof-whats-difference/
http://www.lashworldtour.com/2011/08/volunteering-gone-waaayyy-wrong-and-10-tips-to-avoid-a-bad-volunteer-experiences.html
http://365traveldates.com/firstworkexchangehelpx/
http://www.transitionsabroad.com/listings/work/shortterm/articles/guide-to-wwoofing-farm-work.shtml
http://itravel4life.com/2016/01/30/my-helpx-experience-why-you-should-volunteer-on-your-travels/

Umsonst übernachten kann man ja auch bei Couchsurfing. Ich bin sicher, dein Host wird nicht abgeneigt sein, wenn du im Gegenzug und als Zeichen der Dankbarkeit noch etwas Hausarbeit oder dgl. leistest. Wenn du siehst, dass ein Host z.B. in einem grossen Haus mit Umschwung oder einer Farm wohnt, könntest du ja ggf. bereits bei der Kontaktaufnahme darauf zu sprechen kommen, gegen ein paar Mahlzeiten etwas zur Hand zu gehen. Ein gut formulierter Erklärungstext und ein ausführliches Profil helfen hier sicher sehr.

Die Hosts sind oft auch gut untereinander vernetzt und können sicherlich in vielen Fällen weitervermitteln. Ich hab nach erster Recherche den Eindruck, der Übergang zwischen Helpx, Workaway und Couchsurfing ist teilweise fliessend.
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Beitrag von: Worldonabudget am 08. Februar 2016, 11:59
Hallo Pad, vielen Dank für deine Recherche! Da sind einige sehr nützliche Sachen bei :)

Ansonsten bin ich natürlich weiterhin an Erfahrungen von Forumsmitgliedern interessiert.
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Beitrag von: Worldonabudget am 19. Juli 2016, 04:31
Mittlerweile haben wir die erste Erfahrung mit Workaway hinter uns...Da meine Fragestellung damals ja ziemlich kontrovers diskutiert wurde, wollte ich euch unsere Erfahrungen nicht vorenthalten:

Grundsätzlich hörte sich das Projekt im Dschungel sehr positiv an und wir waren guter Dinge, dass wir dort interessante Sachen über Permakultur und das Anlegen eines "Food Forest" lernen könnten. Da das Projekt noch in den Kinderschuhen steckte, war eine gute Möglichkeit gegeben, sich selbst mit seinen eigenen Ideen einzubringen. Auch die Lage im subtropischen Dschungel schien spannend für uns, da man sich so (überzogenen) Ängsten vor gefährlichen Tieren stellen kann.

Die ersten Tage verliefen sehr gut und wir konnten interessante Leute aus aller Welt kennen lernen. Leider war eine sehr klassische Rollenverteilung bei den Aufgaben vorgegeben, die dazu führte, dass Chris interessante Dinge machen konnte, während Marie eher Spülen und Aufräumen musste.

Besonders schwerwiegend waren aber eklatante Sicherheitsmängel auf der Finca. Neben dem Fehlen eines zuverlässigen Fahrzeuges waren uns scheinbar bewusst die Gefahren des "Kissing Bug" verschwiegen worden, die die sog. Chagas-Krankheit übertragen. Auch mehrere Gespräche zur Sicherheitslage führten zu keinem Umdenken bei den Betreibern, so dass wir nach dem Konsultieren eines lokalen Arztes (der uns dringend zu einem Abbruch riet) das Projekt wirklich abgebrochen haben.

Von anderen Freiwilligen haben wir erfahren, dass das Projekt mittlerweile stillgelegt wurde, weil wohl keine finanziellen Mittel mehr vorhanden sind.

Dies war die Kurzfassung der Ereignisse. Wenn ihr die ganze Geschichte erfahren wollt, könnt ihr dies auf unserem Blog nachlesen:

http://www.worldonabudget.de/horror-finca-oder-unser-erstes-mal-workaway/
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Beitrag von: pawl am 19. Juli 2016, 08:33
Ihr solltet euch kein längeren Jungeltrip mehr vornehmen. Dass dort unangenehme Tiere leben lässt sich nicht ändern.

Die Einteilung Frauen / Männer ist schon blöd, aber was genau ist ehrenhafter an Bäume pflanzen? :D


Viel Spaß noch auf eurem Trip
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Beitrag von: Degna am 19. Juli 2016, 17:43
@Worldonabudget

So,wie du es beschreibst,hatte ich mir das auch vorgestellt.
Das ist halt in diesen ländern so: Sicherheit und Vorsorge gegen z.B. Insekten ist dort unbekannt.
Sorry,aber Geschirrspülen finde ich nicht prickelnd und dein ehrlicher Erfahrungsbericht hat meine doch vorgefertigte Meinung bestätigt.
Vielen Dank!

Lg Claudia
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Beitrag von: Worldonabudget am 20. Juli 2016, 17:39
Ihr solltet euch kein längeren Jungeltrip mehr vornehmen. Dass dort unangenehme Tiere leben lässt sich nicht ändern.

Die Einteilung Frauen / Männer ist schon blöd, aber was genau ist ehrenhafter an Bäume pflanzen? :D


Viel Spaß noch auf eurem Trip

Es sind ja zwei verschiedene Paar Schuhe, ob dort gefährliche Tiere leben oder man sich diesen freiwillig und v.a. ungeschützt aussetzt, wie in unserem Falle der "Kissing Bug" ;) Und das obwohl wir dies mehrfach angesprochen haben...

Es ging dabei jetzt weniger um Ehrenhaftigkeit, sondern um Erfahrungen. Ich hatte vorher noch nie in meinem Leben Bäume gepflanzt und habe somit was gelernt ;)

Dankeschön :)
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Beitrag von: Worldonabudget am 20. Juli 2016, 17:44
@Worldonabudget

So,wie du es beschreibst,hatte ich mir das auch vorgestellt.
Das ist halt in diesen ländern so: Sicherheit und Vorsorge gegen z.B. Insekten ist dort unbekannt.
Sorry,aber Geschirrspülen finde ich nicht prickelnd und dein ehrlicher Erfahrungsbericht hat meine doch vorgefertigte Meinung bestätigt.
Vielen Dank!

Lg Claudia

Hallo Claudia,

schön, dass wir deine vorgefertigte Meinung bestätigen konnten! Mexiko und auch der ganze Rest Lateinamerikas (mit Ausnahme Bolivien) macht allerdings sehr viel gegen die "Kissing Bug" und dies ist sogar einfach und problemlos möglich.

Auch waren die Betreiber der Finca keine Mexikaner, sondern ein kanadisches Ehepaar.

Da wir von anderen auf der Finca und auch von vielen anderen Reisenden allerdings sehr positive Dinge über Workaway gehört haben, werden wir sicherlich noch einen Versuch wagen. Natürlich werden wir dann auch hier berichten ;)

Liebe Grüße aus Belize
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Beitrag von: Birdy am 22. Juli 2016, 18:40
Ich bin vor ein paar Tagen auch auf Work away gestoßen und ich muss sagen ich finde es eine tolle Sache! Habe direkt mal interessante "Stellen" gesichtet, wo man richtig Lust bekommt, mal hinzugehen. Viele Leute bieten ja sogar stellen an, wo man nur 3 Stunden am Tag arbeiten muss, das ist ja echt überschaubar und sicherlich eine tolle Möglichkeit etwas Abwechslung ins Reiseleben zu bringen und Einheimische kennen zu lernen!!

Mit dem Arbeitsvisum stehe ich jetzt aber auhc ein bisschen auf dem Schlauch. In Neuseeland braucht man glaube ich eins, in Europa vermutlich keins, wenn man EU-Bürger ist oder?
Und ich hatte es schon in einem anderen Thread gefragt, aber wie sieht es in Australien und USA aus?

VLG
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Beitrag von: Binarina am 26. Juli 2016, 12:31
Hi Zusammen,

ich selbst habe noch keine Erfahrung mit Workaway und Co. gemacht, finde es aber teilweise eine gute Sache. Wenn man sich über einen längeren Zeitraum in sozialen Einrichtungen oder bei Natur- und Umweltprojekten engagiert, ist das doch nicht verkehrt. (Die Jobs in Hostels lasse ich mal außen vor, da diese für mich nicht in Frage kommen würden, deswegen auch das "teilweise" weiter oben.)

Man gibt was und erhält im Gegenzug einen Schlafplatz, lernt Einheimische tiefer kennen und bekommt einen Einblick in deren Alltag.

Mit Freiwilligenarbeit habe ich schon meine Erfahrungen gemacht. In einer Schule für Straßenkinder in Ghana. Dies lohnt sich, gerade für die Einrichtungen, aber nur wenn man das mehrere Monate macht, wie ich finde.
Ich kann hier zwar nicht nur Positives berichten, aber ich würde es jederzeit wieder tun.

Ich denke, dass man Workaway und Co. vor allem nutzen sollte, um dem Reisealltag etwas Abwechslung zu geben...



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Beitrag von: whereisthesun am 27. Juli 2016, 12:02
Hallo :)


ich reise seit diesen Jahres durch Indien. mit meinem Freund habe ich beschlossen, alles hinter mir zu lassen und für zwei Jahre ( mindestens! ;) ) durch Asien, aber auch Australien und Neuseeland zu reisen.

begonnen haben wir mit Indien. wir haben hier drei verschiedene Workaway-Erfahrungen gesammelt, und sind sehr zufrieden damit. da wir am Ende des Monats immer eine Abrechnung machen, wie viel Geld wir brauchten, waren wir immer überrascht, wie viel Geld wir durch Workaway gesparrt hatten.

auf unserem Blog http://www.blogaway.at haben wir all unsere Erfahrungen niedergeschrieben.

vielleicht hilft es ja den einem oder anderen ;)


viel Spaß beim lesen, und noch viel wichtiger: beim Welterkunden ;)
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Beitrag von: Worldonabudget am 02. Dezember 2016, 21:55
So, heute war unser letzter Tag von unserem zweiten Workaway und wie versprochen ein kleiner Bericht hierzu:

Dieses Mal war es eigentlich das genaue Gegenteil von unserer ersten Erfahrung und wir sind sehr zufrieden!

Gearbeitet haben wir auf einer organischen Ziegen- und Schaffarm mitten im Nirgendwo in Panama (ca. eine Stunde von David entfernt). Das Ehepaar aus der Schweiz, dem die Farm gehört, betreibt darüber hinaus eine Teakholz-Farm.

Die Arbeit war definitiv anstrengend und gearbeitet wurde von 06:30 - 12:00 Uhr. Dies ist die normale Vormittagsschicht der einheimischen Arbeitskräfte und diese Zeiten wurden vorher auch klar kommuniziert.

Behandelt wurden wir eher wie Praktikanten, die in alle Bereiche mal reinschnuppern sollten, damit wir die Abläufe auf der Farm verstehen. So wird beispielsweise das gesamte Futter für die Tiere selbst produziert genauso wie das Streu für die Ställe in der hauseigenen Schreinerei.

Während ich auch Einblicke in die wirklich sehr harte Arbeit auf der Teakholz-Farm gewonnen habe, hat Marie gelernt, wie man selbst Käse produziert. Ohne Zweifel können wir behaupten, dass wir in drei Wochen eine ganze Menge gelernt haben!

Was uns noch bei unserem ersten Workaway zu Unrecht versprochen wurde, wie der Kontakt mit der einheimischen Bevölkerung sowie die Möglichkeit, unser Spanisch zu verbessern, war hier möglich und sogar erforderlich. Wir haben sowohl mit indigenen wie auch mit Latinos zusammen gearbeitet, die allesamt kein Englisch sprechen. Spanisch ist hier also Pflicht!

Zu guter Letzt hatten wir ein eigenes geräumiges Zimmer in einem Gästehaus, das speziell für Praktikanten ist. Das Mittagessen stand nach getaner Arbeit fertig auf dem Tisch, während wir das Frühstück und Abendessen mit zur Verfügung gestellten Zutaten selbst zubereiten konnten. Gegessen wurde fast nur, was auch auf der Farm produziert wurde.

Das Projekt findet man bei Workaway unter folgendem Link: https://www.workaway.info/196782331141-en.html

Natürlich werden wir beizeiten einen ausführlichen Bericht auf unserem Blog zu unseren Erfahrungen verfassen und den Link dann ebenfalls hier zur Verfügung stellen.
Titel: Antw:Erfahrungen mit HelpX, Workaway, u.ä. Seiten
Beitrag von: Worldonabudget am 21. März 2017, 13:04
[...]
Natürlich werden wir beizeiten einen ausführlichen Bericht auf unserem Blog zu unseren Erfahrungen verfassen und den Link dann ebenfalls hier zur Verfügung stellen.

Mittlerweile haben wir unsere Erfahrung vom zweiten Workaway in einem Blogartikel verschriftlicht: http://www.worldonabudget.de/erfahrung-mit-workaway/
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Beitrag von: SeaToSky am 05. April 2017, 10:55
Moin und hallo in die Runde,

ich bin neu hier und möchte gern meine Erfahrungen teilen.
Die Frage, ob Exchange-Programme wie Workaway gut sind oder nicht, lässt sich aus meiner Sicht nicht pauschal mit Ja oder Nein beantworten. Die Antwort lautet wohl eher: Es kommt darauf an.

Zuerst meine schlechte Erfahrung:

Annapolis Royal, Nova Scotia, Kanada:
Haben in einem Motel angeheuert.
Beschreibung durch die Hosts: ein bisschen im Betrieb helfen, etwas mit den Kids beschäftigen, dafür freie Unterkunft und Mahlzeiten.
Realität: Schon bei der Ankunft waren nur die Kinder alleine zu Hause, beide ab der 1. Minute befremdlich anhänglich, so, als würde sich nie jemand um sie kümmern. Kurz drauf kamen zwei Mädels aus Neuseeland hinzu (ebenfalls Aushilfen), die durch die Blume andeuteten: Haut lieber wieder ab. Die Eltern kamen dann am Abend, es wurde schnell klar, worum es ging: Beide berufstätig, das Motel soll gratis von Workawayern am Laufen gehalten werden. Das Wohnhaus, ein reiner Messi-Palast. Unser Zimmer im Motel - das pure Grauen. Wurde nach dem Auszug eines Gastes vor Wochen nicht gereinigt, überall Insekten, blutige Laken, gebrauchte Insulinspritzen im Nachtschrank, schimmelige Essenreste im Kühlschrank.

Sind direkt wieder gefahren.

Die gute Erfahrung:

Tofino, British Colombia, Kanada:
Haben in einem kleinen Beach-Gästehaus (Hostel-Style) angeheuert.

Beschreibung: Check-ins und Check-outs vorbereiten (nur Säuberung), Gemeinschaftsräume sowie Außengelände ordentlich und sauber halten, dafür freie Unterkunft und Nutzung aller Annehmlichkeiten.
Realität: wie beschrieben. Ein bis zwei Stunden einfache Arbeit täglich (das Haus hatte nur drei Zimmer mit jeweils einem Doppelbett), der Rest war Freizeit. Vorhanden waren Fahrräder und ein riesiges Arsenal an Wetsuits sowie Surfboards. Haben 2,5 Monate dort verbracht und faktisch unser eigenes kleines Haus am Chesterman Beach gehabt - mit regelmäßig wechselnden Gästen aus aller Welt. Der Besitzer (zu der Zeit mitten im stressigen Wahlkampf, mittlerweile sitzt er in Ottawa im Parlament) war so dankbar, "verlässliche Deutsche" gefunden zu haben, dass er uns Monate später noch einmal einlud. Wir blieben noch einmal 2,5 Monate.

Die beste Zeit meines Lebens bisher.